Kapitel 7

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POV ADELIO

10 Stunden zuvor:

Seit einigen Tagen stürzte ich mich in die Arbeit und machte Überstunden, um nicht an Lovelyn denken zu müssen. Ich erledigte teilweise schon Neros Aufgaben, damit ich die ganze Zeit beschäftigt war.

Natürlich verhielt ich mich wie ein Arschloch, der einfach abgehauen war. Doch ich hatte meine Gründe, die Love nicht wissen musste. Besser sie würde im Glauben sein, dass ich ein rücksichtsloser Bastard war, der ihr Herz gebrochen hatte. So würde sie schneller über mich hinwegkommen...
Wobei ich es nie wollte.

Lovelyn war mein Leben. Aber meine Mutter zerstörte alles mit ihrer bloßen Anwesenheit. Sie war wie ein scheiß Parasit, den man nicht so schnell los wurde.

Ich hatte sie lange genug aus meinem Leben verbannt. Gerade jetzt, wo ich mit Love alles wieder geradebiegen wollte, tauchte sie auf.

Nero kannte die Geschichte und auch er hielt nichts von dieser Sache. Immer wieder sprach er auf mich ein, es Lovelyn zu sagen. Aber ich wollte sie nicht unnötig in die – mehr oder weniger – familiären Problemen mitreißen . Wobei ich meine Mutter nicht als meine Familie sehe. Nicht mehr.

Ich fahre gerade meinen besten Freund nach Hause, während ich mir überlegte, ihn jetzt mitten in der Nacht irgendwo auszusetzen, weil er wieder dieses Thema aufgegriffen hatte. Es klappte so gut, den ganzen Tag nicht an sie zu denken und ausgerechnet jetzt musste dieser Wichser mich daran erinnern.

»Ich bin immer noch der Meinung, dass du mit ihr reden sollst. Hör auf den Schwanz einzuziehen, schließlich war er ständig in ihr.«

Für diese dumme Bemerkung, drückte ich auf die Bremse und ließ ihn absichtlich fast gegen das Armaturenbrett krachen. Daraufhin klatschte er mir genervt auf den Hinterkopf, doch es war mir gleichgültig.

»Natürlich. Ich komme gelassen bei Lovelyn angetanzt und haue raus, dass meine verrückte Mutter von mir etwas verlangt, was ich ihr nicht geben will. Love würde durchdrehen.«

Nero seufzte genervt, starrte mich dann aber wieder böse an. Er wollte einfach nicht locker lassen und wir beide wussten genau, warum er es tat.

»Wenn du nicht mit Love redest, dann darf ich wegen eure Probleme auf Sex verzichten. Blöderweise ist sie die beste Freundin meiner Frau und du weist wie sie beide ticken.« Dabei vergaß er zu erwähnen, dass Lienna ihn dazu angestiftet und ihm diese Drohung ausgesprochen hatte.

Ich konnte es aber nicht übers Herz bringen, Lovelyn die ganze Wahrheit zu Beichten. Nicht bevor ich diese Scheiße geregelt hatte. Nur konnte ich seit einigen Tagen meine Mutter nicht erreichen und wo sie sich aufhielt, wusste ich nicht.

Sie und ihr neuer Ehemann hatten irgendwelche Pläne und wollten mich dabei noch involvieren. Aber ich gehörte nicht zu ihnen und das wollte ich auch nie. Meine Familie war schon immer Nero. Und jetzt auch Lovelyn...

»Ich kann dir helfen, sie alle umzulegen. Dann hast du ein Problem weniger.« , scherzte mein bester Freund, doch ich wusste, dass er es eigentlich ernst meinte. Ich wusste auch, dass er es tun würde.

»Ich muss es anders klären, denn ich will kein Krieg anzetteln. Du musst für deine Kinder da sein und ich werde dabei dein Leben nicht riskieren.«

Er war wie ein Bruder für mich. Und seine Familie war mir genauso heilig wie ihm. Ares brauchte seinen Vater, sowie die Mädchen. Er war ihr Beschützer, ihr Anker und ihr bester Freund. Niemand konnte Nero's Vaterrolle ersetzen, denn es gab niemand besseres als ihn.

»Dein Leben über meins.« , fügte ich hinzu, wobei Nero grinsend den Kopf schütteln musste. »Den One-Way-Ticket in die Hölle teilen wir uns bereits. Wenn, dann gehen wir zusammen unter.«

***

Nach ungefähr zehn Minuten kamen wir an Nero's Anwesen an, ehe ich das Auto parkte und mit ihm zusammen reinlief. Es war ruhig, weil die Kinder bereits im Bett waren.

Als wir ins Wohnzimmer gingen, brannte die kleine Stehlampe neben dem Sofa und eine unruhige Lienna saß dort verzweifelt mit der kleinen Magnolia im Arm.

»Möchte die kleine Lia wieder nicht einschlafen?« , fragte Nero sanft und lief dabei auf seine Frau zu. Sie schien mit den Gedanken woanders zu sein, denn als sie ihren Ehemann erblickte, änderten sich ihre Gesichtszüge.

Sie stand hektisch auf und umarmte ihn stürmisch. Magnolia fing an zu weinen, weshalb ich sie in die Arme nahm und sie beruhigte.

»Hey, ist alles in Ordnung?« , wollte mein bester Freund von seiner Frau wissen. Lia hörte auf zu weinen, als ich sie hin und her wiegte und sie langsam ihre kleinen grauen Kulleraugen schloss.

»Es ist gar nichts in Ordnung.« , fing Lienna an. Ich wollte die beiden nicht stören und war gerade dabei mit der schlafenden Magnolia das Wohnzimmer zu verlassen, doch plötzlich fiel der Name meines kleinen Gingers, ehe ich stehenblieb und hellhörig wurde. »Sie meldet sich seit heute Nachmittag nicht mehr. Es ist schon nach Mitternacht und sie ruft nicht zurück.«

Das passte nicht zu Lovelyn, denn sie und Lienna waren unzertrennlich. Selbst wenn sie zu Hause war, telefonierten die beiden oder schrieben sich Nachrichten. Ich kannte Love mittlerweile so gut, so dass ich wusste, was sie alleine bei sich zu Hause trieb und wann sie ins Bett ging.

»Vielleicht hat sie ihr Handy irgendwo verlegt und ist einfach nur bei sich in der Wohnung. Sicher schläft sie schon und hat es wohl vergessen sich zu melden.« , meinte Nero gelassen, doch Lienna schüttelte sofort den Kopf. Ich dachte genau an das, was sie sagte: »Nein, so ist sie nicht.«

Dann sah sie mich an und löste sich aus den Armen ihres Mannes. In ihrem Blick lagen so viele Emotionen, die ich nicht alle zuordnen konnte. Aber eines war klar und deutlich zu sehen – sie war wütend.

»Wenn ihr deinetwegen etwas zugestoßen ist, dann lernst du mich richtig kennen! Was ist dein fucking Problem, dass du sie einfach wortlos verlassen hast?!« , zischte sie mich vorwurfsvoll an, darauf bedacht, dass sie ihre Tochter in meinen Armen nicht weckte.

Ich verstand Lienna's Wut. Nur war es nicht ihr recht sauer auf mich zu sein, wenn es nur Lovelyn und mich etwas anging.

»Sie wollte irgendwohin gehen, um dich zu vergessen. Und jetzt kann ich sie nicht mehr erreichen.«

Als sie diese Worte aussprach, läuteten alle Alarmglocken auf. Ich musste dringend in ihre Wohnung und nachsehen, ob sie tatsächlich zu Hause war. Ansonsten konnte ich mir die Frage sparen, wo sie sein konnte. Denn ich wusste es, hoffte nur, dass es nicht der Fall war.

»Wenn du nicht das tust, was ich von dir verlange, kann es sein, dass deiner kleinen Freundin aus Versehen ein Unheil passiert.«

Ich hätte diese Drohung meiner Mutter ernst nehmen sollen. Gott, und ich dachte, wenn ich mich trenne, dass sie Lovelyn in Ruhe lassen würde. Mierda!

One Last Kiss Forever | Band 2 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt