RidleyIch durfte ein kleines Team mitnehmen, um die Prinzessin zurückzuholen. Ich nahm Percival und zwei ältere Ritter, Thomas und Erica, mit. Wir waren erst seit einem Tag zusammen unterwegs, aber ich hatte schon gehört, wie sie miteinander flüsterten, dass es nicht fair sei, dass ich unser Anführer sei. Sie waren schon seit Jahren Ritter, während ich gerade erst aus der Ausbildung gekommen war. Ich versuchte, mich nicht zu schuldig zu fühlen, ich hatte mir diese Position nicht ausgesucht, und ich musste mich konzentrieren, trotzdem spürte ich jedes Mal, wenn es zur Sprache kam, einen leichten Stich der Schuld.
Irgendwann war Percival auf mich zugekommen, hatte mir eine behandschuhte Hand auf die Schulter gelegt und lächelnd gesagt: „Schon gut, Ridley, manchmal hat auch perfection ihren Preis"
Als wir nun weitergingen, bemerkte ich, wie sich die Bäume leicht verdrehten und wie viel dichter das Laub zusammen stand.
Percival blickte zu mir hinüber und zog eine Braue hoch. „Wir sind dabei den dunklen Wald. Bist du nervös?"
Ich schüttelte meinen Kopf. „Nicht wirklich."
Percival seufzte schwer. „Das habe ich mir schon gedacht. Macht dir überhaupt irgendetwas Angst, Ridley?"
Ich zickte ein wenig mit meinen Schultern. „Nicht von Nutzen zu sein... und vielleicht zu sterben."
Percival schnaubte. "Vielleicht zu sterben? Nun, ich nehme dich beim Wort." Sein Blick streifte über das Gewirr von Lianen und Wurzeln, das sich jetzt über den schmalen Pfad schlängelte, auf dem wir gingen. "Warum haben sie diesen Wald eigentlich den Dunklen Wald genannt? Hätten sie sich nicht etwas Originelleres einfallen lassen können? Vielleicht den krummen Wald oder den archaischen Acker?"
„Ich denke, der dunkle Wald ist ein sehr guter Name."
„Es sind Alterianer wie du, die dafür sorgen, dass wir so langweilige und klischeehafte Namen für alles haben. Ist der Dämonenprinz Vandel überhaupt überall als Fürst der Finsternis bekannt, oder hat sich Alteria diesen Namen einfach selber ausgedacht?"
Er begann, mir langsam auf die Nerven zu gehen, aber das konnte ich mir natürlich nicht anmerken lassen, er war mein Freund. Stattdessen lächelte ich einfach höflich und sagte: „Ich weiß nicht vielleicht."
„Schrei mich einfach mal an", sagte er plötzlich.
Ich blinzelte verwirrt. „Was meinst du..."
„Komm schon Ridley, wir sind Freunde seit wir klein waren. Benimm dich nur einmal in deinem verdammten Leben wie ein normaler Mensch und schnauz mich an... oder mach einen Witz... oder lächle mal aufrichtig. Einfach... Scheiße Ridley, gib mir irgendetwas."
Ich schenkte ihm meine Aufmerksamkeit. War das nicht genug? Was könnte er noch von mir wollen?
„Hör zu", sagte ich langsam. „Wir haben wirklich keine Zeit für so etwas. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Prinzessin zu finden..."
„Du hast nie Zeit!" sagte Percival laut. Ich bemerkte, dass Erica und Thomas hinter uns still geworden waren. Ich schluckte schwer und holte tief Luft.
„Wir müssen die Prinzessin jetzt unbedingt finden, können wir das nicht zu einem späteren Zeitpunkt besprechen?" Ich hoffte, dass er es bis dahin vergessen würde. Ich hasse es mich mit Persönlichen Problemen zu befassen, und noch mehr hasse ich es Leute zu enttäuschen. Ich will einfach nur ein guter Ritter sein und ein Mensch, den die Leute mögen, ist das zu viel verlangt?
DU LIEST GERADE
Hero Vs Villain (BoyxBoy)(Deutsche Übersetzung)
FantasyDie beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Ridley ist ein Ritter in strahlend weißer Rüstung, so perfekt in jeder Hinsicht, dass dass die Leute ihn kaum ausstehen können. Prinz Vandel hingegen (auch bekannt als der böse Dämonenprinz der Finste...