Verräter?

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Vandel

Ich habe auf jeden Fall bei diesem Münzwurf geschummelt. Ich hatte die Münze vor Jahren mit einem zauber belegt, damit sie immer so landete, wie ich es wollte, und es schien noch immer zu funktionieren. Ridley brauchte das natürlich nicht zu wissen. Ich ließ in jetzt dramatisch nach unten sinken, so tief, dass sein Kopf fast den Boden berührte. Ich spürte, wie sich sein Griff am unteren Rücken festigte. 

"Was zur Hölle Vandel?" 

Ich kicherte leise vor mich hin. "Entschuldige." Ich schaute mir nun Ridleys Outfit an. "Du hast dich nicht besonders herausgeputzt, oder?" 

"Ich habe mich genug für einen Ball voller Dämonen zurechtgemacht", entgegnete er. 

"Nun, diese komische graue Farbe, die du trägst, steht dir überhaupt nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass Hellblau besser zu deinem Teint passen würde. Ooooh...oder vielleicht wäre Schwarz und Gold passender-"  

"Meine Garderobe ist gut so wie sie ist, sehr vielen Dank auch." 

"Gut, wenn es dein persönliches Lebensziel ist, dich wie ein Stein zu kleiden." 

"Bitte hört zu reden." 

"Zwing mich- OW! Was zum Teufel!" Ridley war mir plötzlich (und sehr absichtlich) auf den Fuß gestampft. 

Ridley schenkte mir ein dünnes Lächeln. "Tut mir leid, ich bin ein bisschen aus der Übung. Ich bin es nicht gewohnt, nicht zu führen." 

Ich streckte ihm meine gespaltene Zunge entgegen. Plötzlich bemerkte ich eine Gestalt, die etwas weiter hinten von der Tanzfläche stand, ein Glas Wein in der Hand. Es war niemand anderes als meine Mutter persönlich. Ich war mir sicher, dass keiner der Menschen wusste, dass sie wirklich die Dämonenkönigin war, denn kaum jemand sah meine Mutter jemals in ihrere materialisierten Form. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie die Worte 'Es ist soweit' aussprach, bevor sie auf eine Stelle im Wald deutete. Ich grinste und zwinkerte ihr zu, um ihr zu vermitteln, dass ich die Nachricht erhalten hatte. Eine kleine Furche erschien auf Ridleys Stirn. 

"Habt Ihr gerade gezwinkert?" Fragte er langsam. 

"Nö." 

"Ja habt Ihr. Ich habe es gesehen." 

"Hast du nicht." 

"Doch, das habe ich, ihr habt definitiv gezwinkert." 

"Hast du nicht." 

"Habe ich doch...verdammt, warum diskutiere ich überhaupt darüber? Ich bin erwachsen." 

Als der Tanz zu Ende war, trat ich einen Schritt von Ridley zurück und bot ihm eine kleine Verbeugung an. 

"Es war wirklich reizend, Sir Ridley, aber ich denke, es ist an der Zeit, dass wir beide unsere eigenen Wege gehen. Hoffentlich sehe ich sie nicht wieder." 

"Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit." Und damit trennten wir uns. Ich entfernte mich von der Tanzfläche und wollte mich gerade umdrehen, als ich fast mit jemandem zusammenstieß. Ich blickte auf und sah einen der letzten Menschen auf der Welt, dem ich bei dieser Veranstaltung begegnen wollte. Ich erstarrte. 

Er nickte mir leicht zu. "Vandel." 

"Stefan." 

"Es ist schön, Euch wieder zu sehen." 

"Ist es?" Ich lächelte ihn nur spärlich an. "Ich glaube nicht, dass deine Eltern sich freuen würden, wenn du dich so vertraut mit einem Dämon unterhältst. Warst du nicht zum Studieren in Pecore oder so?" 

Hero Vs Villain (BoyxBoy)(Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt