Ridley
Irgendwie hatte Vandel es geschafft, an all den erniedrigendsten Momenten meines Lebens teilzuhaben. Erst war da der Kuss im Wald gewesen, dann diese schreckliche Sexvision und jetzt...na ja...das hier. Es kostete mich alles, so ruhig zu bleiben, wie Vandel es zu sein schien, als die massiven Türen aufschwangen. Ich unterdrückte den Drang, mich zu bedecken, da ich mich in dem dürftigen Kleidungsstück, das ich tragen musste, entblößt fühlte.
Als sich die Türen zum Ballsaal öffneten, blieb mir fast der Mund offen stehen. Ich glaube nicht, dass irgendein Ball, den ich je im Palast besucht hatte, mit dem, was ich vor mir sah, mithalten konnte. Rosenblätter schienen von der Decke zu fallen und ergossen sich über den schwarzen Marmor des Ballsaals, auf dem sich die Tänzerinnen und Tänzer tummelten. Die Blütenblätter fielen langsam, als würden sie sich durch Wasser bewegen. Die Tänzer hingegen bewegten sich so schnell, dass die Blütenblätter um ihre Füße zu wirbeln schienen. Der Raum war von demselben schwarzen Glas umgeben, aus dem auch das Schloss bestand, aber es schienen lebensechte Rabenstatuen daraus geschnitzt zu sein, die in den Raum kamen, als wären auch sie Teil der Festlichkeiten. Ich konnte andere Haustiere sehen, die hinter den Dämonenadligen herliefen, von denen ich annahm, dass es ihre Herren waren. Der bloße Anblick anderer Menschen in diesem Raum war zwar ein Trost, aber gleichzeitig drehte sich mir der Magen um. Ich fand es äußerst beunruhigend, wie vage Vandel ihre Rolle auf diesen Partys beschrieben hatte. Ich schwor mir im Stillen, dass ich so bald wie möglich einen Weg finden würde, sie zu retten. Nur...nicht heute Nacht. Ohne einen richtigen Plan wäre das viel zu riskant. Die Haustiere waren ganz ähnlich wie ich mit Lederriemen und Halsbändern bekleidet. Der Anblick machte mich krank. Mein Blick fiel vor allem auf ein Haustier, das durch sein markantes rotes Haar auffiel. Er sah jung aus, er konnte nicht Älter as 18 oder 19 sein. Als ich ihn ansah, drehte er sich in meine Richtung und unsere Blicke trafen sich. Ich wandte schnell den Blick ab, denn es tat mir im Herzen weh, dass ich ihm nicht helfen konnte.
Vandel schaute zu mir und flüsterte, "bist du bereit?" Ich schluckte schwer, bevor ich ihm starr zunickte, und damit führte mich Vandel in den Ballsaal.
Er scannte den Raum, bevor sein Blick auf zwei Dämonen fiel, die vollständig in rote Seide gekleidet waren. Die beiden waren völlig unterschiedlich, der eine groß und schlank mit langem schwarzem Haar, der andere klein und stämmig und ohne jedes Haar.
Vandel lehnte sich dicht an mich heran und raunte, "das sind Lord Lyell und Lord Varmeer. Sie betreiben den größten Teil der Handelsgeschäfte im Dämonen Königreich. Sie sind unsere beste Chance. Niemand achtet jemals auf die Haustiere, also musst du als mein zweites Paar Ohren fungieren. Sprich mit den anderen Haustieren, lausche, beobachte ihre Körpersprache, was auch immer du tun musst, um die nützlichsten Informationen zu bekommen, die wir bekommen können." Ich nickte und Vandel machte sich auf den Weg durch den Ballsaal. Plötzlich gab es einen lauten Schlag hinter uns. Vandel wirbelte herum und zischte wie ein tollwütiges Tier. Ein großer Dämon war gerade über Vandels Umhang gestolpert.
Der Dämon taumelte auf seine Füße, mit einem Ausdruck von Wut im Gesicht. "He, Kumpel! Pass auf, wohin du das Ding ziehst. Das hier ist ein Ball und keine Vorhang Ausstellung."
Vandel starrte ihn böse an. "Es ist besser, wenn deine Kleidung wie ein Vorhang aussieht als wie ein toter Tierkadaver, aber das scheint das Ensemble zu sein, das du für diese Nacht gewählt hast."
"Pelze sind stilvoll!"
"Eher kitschig! Und diese Farben, wirklich? Sie verleiht dir zusätzliche hundert Jahre."
"Warum, du kleiner...", die Worte des Dämons wurden unterbrochen, als Vandel seine Maske abnahm. Die Augen des Dämons weiteten sich und sein bleiches Gesicht wurde noch fahler. "M-mein Lord! Es tut mir so leid!" Er verbeugte sich schnell. "Mir war nicht klar, dass Ihr es seid, der sich so...so...prachtvoll gekleidet hat."
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Hero Vs Villain (BoyxBoy)(Deutsche Übersetzung)
FantasyDie beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Ridley ist ein Ritter in strahlend weißer Rüstung, so perfekt in jeder Hinsicht, dass dass die Leute ihn kaum ausstehen können. Prinz Vandel hingegen (auch bekannt als der böse Dämonenprinz der Finste...