Mehr als nur Verbündete

17 2 0
                                    


Vandel

Mein Herz fühlte sich an, als könnte es mir jeden Moment in meinen Hals springen. Ich starrte ihn einfach nur an, ein Ausdruck des Unglaubens auf meinem Gesicht gepflastert. "Das kannst du nicht tun," sagte ich langsam. 

Ridley funkelte mich zornig an. "Du hast keine Kontrolle darüber, was ich tun oder nicht tun kann, Vandel," sagte er in einem beunruhigend scharfen Ton. Er wollte einen Schritt nach vorne setzen, aber ich bewegte mich vor ihn und versperrte ihm den Weg. 

"Du wirst sterben," fauchte ich. 

Ridley atmete schwer. "Lieber sterbe ich, als die Augen davor zu verschließen, dass meine Leute hier gefangen sind und leiden." Er riss sich das Halsband vom Leib und schmiss es auf den Boden. "Gott," murmelte er leise, "ich kann nicht glauben, dass ich anfing zu glauben, dass du tatsächlich anderes bist." 

"Was zum Teufel soll das bedeuten?" knurrte ich mit zusammengekniffenen Augen. "Glaubst du, Menschen haben in diesem grässlichen Krieg nicht irgendwann einmal die gleichen Ungeheuerlichkeiten begangen wie Dämonen?" 

Ridleys Schultern zitterten. "Es spielt keine Rolle, was jede Rasse der anderen angetan oder nicht angetan hat. Was zählt, ist, dass es unschuldige Menschen gibt, von denen wir beide wissen, dass sie in diesem Moment leiden, und du tust gar nichts." 

Als er das sagte, spürte ich etwas in meiner Brust, von dem ich nicht sicher war, dass ich es jemals zuvor empfunden hatte. Es fühlte sich an wie ein Stich. Ich fühlte Abschau...aber gegenüber wem? Mir selbst? Mein Atem beschleunigte sich. Fühlte sich so Schuld an? 

Ridley begegnete nun meinem Blick. "Ich glaube, ich habe mich klar genug ausgedrückt," sagte er langsam, "also bitte geh zur Seite und lass mich ihnen helfen, Vandel. Beweise mir, das du nicht wirklich ein Monster bist." 

"Das werde ich nicht tun, Ridley." Ich schluckte schwer. "Du kannst nicht erwarten, dass ich einfach so beiseite trete und dich eine Selbstmordmission durchführen lasse, auf die du lächerlich unvorbereitet bist." Etwas Dunkles flackerte über Ridleys Blick, als ich das sagte, und sein Gesichtsausdruck wurde kälter, als ich ihn je gesehen hatte. Ich versuchte, meinen Atem zu beruhigen. "Deshalb... werde ich..." Ich kämpfte mit mir, um die Worte überhaupt herauszubekommen, "Ich... ich komme mit dir mit." 

Ridleys Augen weiteten sich. "Was?" hauchte er. 

Ich nickte steif. "Du hast mich gehört. Ich werde dir helfen sie zu befreien." 

Ridleys Gesichtsausdruck, der eben noch so scharf gewesen war, wurde sofort sanfter. "Das musst du nicht tun," sagte er und ließ seinen Blick auf den Boden wandern. "Es ist eine Sache, wenn ich mein eigenes Leben leichtsinnig riskiere. Ich möchte nicht, dass du dich auf meine Kosten in Gefahr begibst. Das hier ist mein Kampf. Außerdem würdest du, wenn du mit mir kommst, um sie zu retten, Verrat an deinem eigenen Volk begehen. Ich kann dich nicht darum bitten das zu tun." 

Ich verschränkte meine Arme. "Du hast mich nie um irgendetwas gebeten. Es ist ziemlich dreist von dir, anzunehmen, dass ich überhaupt irgendetwas tun würde, worum du mich bittest. Jede Entscheidung, die ich treffe, geschieht aus freiem Willen." 

Ridley schüttelte seinen Kopf, ein besorgter Ausdruck glitt über seine Züge. "Es gibt keinen Grund, dich da hineinzuziehen," sagte er langsam. 

Ich bis mir auf meine Lippe. "Das ist nicht war. Du ziehst mich hier nicht mit rein. Ich verabscheute die Idee von Haustieren schon immer. Ich habe nur... ich habe nie irgendetwas getan, um zu versuchen, es aufzuhalten." Und das aus offensichtlichen Gründen. Wenn ich versuchen würde, die Haustiere zu befreien, würde ich mich nicht nur gegen den Adel, sondern auch gegen meine Mutter stellen. Ich habe diese ganzen Jahre nicht unternommen weil ich Angst hatte. Zum Teufel, ich habe noch immer angst. Ich hatte verdammte Panik. Ich atmete einmal tief durch. "Ich glaube, ich werde ausnahmsweise versuchen, meinem...," es fiel mir schwer, es überhaupt auszusprechen, "Gewissen zu folgen." Ich schnitt eine Grimasse, unmittelbar nachdem das Wort über meine Lippen gekommen war. "Eww, ich kann nicht glauben das ich das gerade gesagt habe." 

Hero Vs Villain (BoyxBoy)(Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt