Leichen im Keller

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Ridley

Ich versuchte, mich zu entspannen und einfach die heiße Quelle zu genießen, aber ohne Vandel Anwesenheit verlor ich mich in meinen eigenen beunruhigen Gedanken. Wie zum Teufel sollte ich allen erklären, wo ich die ganze Zeit über gewesen war? Ich hatte damit gerechnet, dass ich nur weniger als einen Tag weg sein würde. Der einzige Ausweg, den ich mir vorstellen konnte, war zu lügen, und allein der Gedanke daran verursachte bei mir ein ungutes Gefühl im Magen. 

Ich seufzte und richtete mich auf. Ich sollte mich lieber ausruhen und versuchen, morgen eine Lösung zu finden, obwohl ich bezweifelte, dass ich mit all diesen Gedanken, die mir noch immer durch den Kopf gingen, wirklich schlafen konnte. Schließlich kletterte ich aus den Quellen und streifte meine Kleider wieder an. 

Die Sorgen hingen noch immer wie eine dunkle Wolke über mir, als ich den Gang hinunterging, der zu der anderen Zimmern führte. Der Flur war schwach beleuchtet, und das obwohl kein Licht vorhanden war. Ich warf einen Blick durch den Eingang des ersten Zimmers, das ich betrat. Es war ein Schlafzimmer. Behutsam trat ich ein. 

Der Raum war gemütlich, ein Kamin knisterte in der Ecke und tauchte den Raum in ein warmes Licht. Hinter einem runden kreisförmigen Bett schien ein großer Baum zu wachsen, dessen Äste fast wie ein Überdachung wirkten. Ich machte mich auf den Weg hinein und unterdrückte ein Gähnen. Als ich mich jedoch näherte, bemerkte ich eine kleine Erhebung auf dem Bett. Verwirrt trat ich näher und erkannte schnell, dass es Vandel war, der sich unter der Decke zu einem kleinen Ball zusammengerollt hatte. Das ließ mich an seinen seltsamen kleinen Kokon aus Decken denken, als wir im Gasthaus übernachteten. 

Vandel hatte definitiv einige seltsame Schlafgewohnheiten. 

Plötzlich bewegte sich der kleine Klumpen leicht und Vandels Kopf tauchte unter ihm auf. Sein Haar war zerzaust und seine Augen halb geschlossen. 

"Entschuldige, wenn ich dich geweckt habe..." stammelte ich schnell. 

"Nee." Vandel rieb sich eines seiner Augen. "Ich hatte ohnehin Probleme beim Einschlafen." 

Ich nickte schnell. 

"Also...ich gehe mal nachsehen, ob es noch ein weiteres Zimmer gibt." Ich wandte mich zum Gehen, als ich plötzlich eine leise Stimme hinter mir hörte. 

"Warte." 

Ich hielt inne, weil ich dachte, ich hätte es mir vielleicht nur eingebildet. Ich drehte mich langsam um und schaute zu Vandel. 

"Hast du...gerade etwas gesagt?" 

"Ja." Vandel spielte unbeholfen mit seinen Händen. "Ich sagte...warte." Ich starrte ihn an, er starrte zurück. Schließlich seufzte er schwer und klopfte leicht neben sich auf das Bett. "Setz dich, ich will keine komplette Unterhaltung mit dir führen, während du so weit weg dahinten stehst." 

Ich blinzelte verwirrt. Unterhaltung? Er will mit mir reden? Aber an der heißen Quelle wirkte er so ungewöhnlich schweigsam und distanziert. Worüber könnte er wohl eine Unterhaltung führen wollen? Zögernd machte ich mich auf den Weg zum Bett und setzte mich neben ihn. Vandel richtete sich ein wenig auf und ließ sich nieder. 

"Okay," sagte er langsam. "Ich habe über einiges nachgedacht...und ich glaube nicht, dass das hier  nach heute enden sollte." 

"Das hier?" Ich hob eine Augenbraue. 

"Unsere Allianz. Ich glaube, dass wir bei dem Knochenkönig endlich auf etwas gestoßen sind. Außerdem scheinen wir uns einig zu sein, dass wir herausfinden müssen, was mit dem Corisathium passiert ist. Was auch immer vor sich geht, es geht weit über das Dämonenreich und Alteria hinaus. Wir wissen beide, dass niemanden die Vorstellung gefallen würde, dass unsere Königreiche zusammenarbeiten würden. Deshalb...denke ich, dass es an uns beiden liegt, gemeinsam weiter zu ermitteln, bis wir vollständig aufdecken können, was vor sich geht. Dann können sich unsere Wege trennen und wir sehen uns nie wieder." 

Hero Vs Villain (BoyxBoy)(Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt