Chapter 16

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„Weißt du zufällig, wo die Toilette ist?"

„Nein, dass ist hier alles viel zu groß. Wenn du möchtest, kann ich dir aber beim Suchen helfen und aufpassen, dass du nicht verloren gehst."

Ich spürte, wie mir heiß wurde. Wahrscheinlich wurden gerade auch meine Wangen rot, so wie ich mich kannte.

„Das wäre nett", sagte ich lächelnd. Ich versuchte wirklich diesen Fakt zu ignorieren, dass wir gerade aufs Maximalste beobachtet wurden.

Da ich diese Blicke von Caydan hasste, nahm ich kurzerhand Aidans Hand und zog ihn mit mir.

Mir war gar nicht bewusst, dass ich gerade seine Hand hielt. Ich wollte einfach nur weg von Caydan.

Nach wenigen Metern realisierte ich, dass ich Aidans Hand hielt, weshalb ich sie schnell losließ und ein leises „sorry" murmelte. Er grinste daraufhin nur.

Während wir nach den Toiletten suchten, führten wir unser Gespräch vom Vorabend weiter. Hier war es zwar eine nicht allzu gute Umgebung dafür, aber es war trotzdem angenehm.

Er strahlte irgendwas besonderes aus, aber ich wusste noch nicht so genau was es war. Und das störte mich. Sehr sogar.

Ich wollte es wissen, aber ich fand es nicht heraus. Auch seine Stimme war sehr beruhigend und ich liebte es, ihm zuzuhören. Er konnte bestimmt gut
Geschichten vorlesen.

„Ich glaube da vorne ist es schon."

Ich kam endlich aus meiner Gedankenstarre raus und richtete mich wieder etwas auf.

Ich sah nach vorne, wo tatsächlich endlich die Schilder für die Toiletten waren.

„Ich warte auf dich."

„Sicher? Ich will dich nicht-"

„Nein, ich warte. Am Ende verläufst du dich noch. Wenn ich dabei bin, verlaufen wir uns wenigstens zusammen und nicht alleine."

Ich musste etwas lachen und verschwand dann im Bad. Eigentlich musste ich nicht auf Toilette. Ich brauchte kurz Zeit für mich.

Nachdem ich sichergestellt hatte, dass niemand hier war, stellte ich mich vor den Spiegel. Dort schaute ich mich an.

Die Augenringe waren wirklich nicht zu übersehen.

Wann hatte ich das letzte Mal überhaupt eine ruhige und gute Nacht? Ich wusste es gar nicht mehr. Vor allem nach der Trennung war es schwer für mich.

Ich hatte nichts falsch gemacht, dass wusste ich. Aber es war trotzdem ein bedrückendes Gefühl zu wissen, was er mir eigentlich hinter meinem Rücken alles angetan hat.

Wenn ich so darüber nachdachte, war ich mir sogar sicher, dass er mir immernoch nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.

Ich machte mir etwas Wasser ins Gesicht, da ich mir wirklich sicher war, hier gleich auf der Stelle einfach einzuschlafen.

Ich passte auf, dass das bisschen Make-Up in meinem Gesicht nicht abging und atmete dann nochmal tief durch.

Diese scheiß Erinnerungen von Caydan verfolgten mich wirklich überall hin.

Wann wird das aufhören? Wird es überhaupt aufhören?

Ich konnte das nicht mehr. Zumindest nicht mehr lange.

Irgendwann wird man verrückt, oder ist ein normaler Mensch überhaupt in der Lage dazu, diese ganzen schlimmen Erinnerungen irgendwann zu ertragen? Sie vielleicht sogar einfach zu vergessen?

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Love on trip | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt