Richtige Mamá

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Germáns pov.

Die Tür wurde geöffnet und zwei müde Augen schauten mich an. Erst müde, dann entsetzte. Es war Angie. Nun öffnete sie die Tür ganz. Ich musterte sie kurz. Ihr Gesicht war noch immer so hübsch wie vor 6 Monaten. Doch ihre Knochen standen weiter hervor, genau wie bei ihrem Hals. Sie hatte Hot pans an und ein Top. Auch an den Schultern und Hüften sah man deutlich die Knochen. Zwischen ihren dünnen Oberschenkeln sah man deutlich die Lücke. Sie hatte mindestens 10 Kilo abgenommen. Was sollte ich jetzt sagen?

G: Ähm Hallo...darf ich rein kommen?

A: K-Klar.

Ich trat ein. Es sah noch immer alles gleich aus. Nur der Tisch war noch gedeckt.

A: Tut mir leid ich....hatte noch keine zeit zum aufräumen.

G: Ist das nicht Olgas Job?

A: Ich konnte sie nicht bezahlen...also...

G: Ach, Mist. Tut mir leid. Es war alles so spontan und. ..das hatte ich einfach vergessen. Tut mir leid.

A: Ach, egal. Ist schön mal wieder alles selbst zu machen.

Wir standen da und schwiegen. Angie sah zu Boden. Ich auf meine Finger. Ein unangenehmes schweigen trat auf. In Deutschland war es zwar wunderschön und ich hatte sie auch vermisst, doch...vermissen heißt ja noch lange nicht 'ich liebe dich'. Klar, ich wollte Angie lieben. Ich liebte sie ja auch. Doch wer garantiert mir das ich nicht in ein paar Wochen neben ihr aufwache und ich sie nicht mehr liebe, oder mich in eine andere Frau verliebe? Genau das machte mir angst. Ich hatte sie schon zu oft verletzt. Und ich wollte sie nicht noch einmal so verletzen. Das würde sie nicht überstehen.

G: Wo ist Vilu?

A: Sie ist noch im Studio. Müsste aber jeden Augenblick kommen!

Keine Sekunde später wurde die Tür auf gerissen und eine lächelte Vilu kam herein gerannt. Sie bemerkte mich jedoch nicht und fiel Angie in die Arme.

V: Angie! Es war heut soo toll. Léon hat mich abgeholt und hat dann meine Hand genommen! Und hat dann gesagt das ich total süß bin!!!

A: Vilu! Das freut mich aber!

Sie ließ Vilu los, nahm ihr Gesicht in ihre Hände und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

V: Also, was wollen wir heute machen?

A: Erstmal, wartet hier jemand auf dich.

Vilu drehte sich um und ihr blieben Mund offen stehen. Als sich vergewissert hatte das Angie die Treppe hinauf gegangen war kam sie auf mich zu.

V: Was willst du hier Papá?

G: Ich hab dich auf vermisst Vil...

V: Spar dir das! Du hast mich und vor allem Angie im Stich gelassen. Und dann tauchst du hier wieder einfach so auf. Es verletzt mich.

G: Violetta! Rede mit mir nicht so! Ich bin ein Vater!

V: Das ist mir egal Papá! Du hast mich allein gelassen. Dir war es egal was ich dachte. Und Angie hast du auch allein gelassen! Sie hat in Monaten sich als Mutter so bewiesen wie du es nicht mal als Papá in 15 Jahren geschafft hattest!!

Sie schrie mir das ins Gesicht und ich konnte Tränen in ihren Augen glänzen sehen. Sie rannte schluchzend die Treppe hinauf.

Ich setzte mich in mein Büro und schlug die zeit Tod. Was sollte ich jetzt machen? Ich liebe Angie! Aber...ach ich weiß doch auch nicht!

Plötzlich hörte ich stimmen.

A: was habt ihr geredet?

V: Ach nix....weiter....wo gehen wir hin?

A: Ich weiß nicht, schlag du was vor!

V: In die Oper! Bitte! Die kann man immer mal besichtigen Bitte Angie bitte!!

A: Okey. In die Oper. Wenn wir aber wieder kommen gehst du dann sofort ins Bett! Du musst morgen früh ausgeschlafen sein!

V: Oh Bitte Angie!

A: Keine Widerrede!

Dann hörte ich die Tür zufallen und stille breitete sich im Raum aus.

Vilu hatte recht. Angie war eine richtige Mutter!

Germangie - A Walk To RememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt