Maria?

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Ich wurde von einem dumpfen Geräusch geweckt. Ich zuckte zusammen und sah mich um. Neben mir lag Germán, der tief und fest schlief. Da es gestern sehr kalt war, hatten wir uns wieder angezogen. Ich schaute auf die Uhr. 1:43 Uhr.
Ich stand langsam auf und knöpfte mir das Hemd von Germán zu. Das Mondlicht erhellte das Zimmer leicht. Zumindest konnte man die umrisse der Möbel sehen. Ich drückte leise die Türklinke nach unten und trat aus dem Raum.
Im Wohnzimmer war licht. Ich ging die Treppe hinunter und erschrak.
An der Tür stand sie.
Die Person, der ich Jahre lang hinterher getrauert habe. Und nun stand sie da und schaute mich an.

A: M-Maria?

Sie nickte. Ich rannte auf sie zu und umarmte sie und drückte sie fest an mich. Doch Maria versteifte sich nur unter meiner Umarmung. Ich ließ von ihr ab und sah sie an. Sie schaute mich ernst und wütend an. Bevor ich noch irgendwas erwiedern konnte spürte ich schon ihre HandFläche auf meiner Wange. Diese pulsierte unter dem geschehenem. Eine Träne entwich mir und ich faste mit meiner Hand an die betroffene Stelle.

A: Aber...was?

M: Das fragst du noch ANGELÉS?

Meinen Vollen namen betonte sie stark und ich konnte Wut, Eifersucht und auch enttäuschung bei ihr sehen. War ja auch verständlich, ich habe mit ihrem Mann geschlafen.

A: Ich **schnief** hab dich vermisst.

M: Sieht man ja, kleine Schwester.

A: Aber... ?!

M: Nein, du hast mich enttäuscht!

A: Aber...was machst du hier? Du bist doch tot?

M: Ja, das ist das einzige was du zu sagen hast? Ich bin hier weil es ein fehler war! Weil ich zu meiner Familie zurück wollte. Und dann muss ich so eine Enttäuschung erleben. Von meiner eigenen Schwester!!!

Meine Tränen rannten nun ziellos meine Wangen hinunter. Doch bei ihr war an Tränen nicht mal zu denken. Nur Wut.

A: Aber...es...es tut mir leid...

M: Ja, warum sagen Menschen immer es tut mir leid wenn es schon längst zu spät ist?
Und bei dir Angelés ist es bereits zu spät!

A: Aber ich....

Sie hob abweisend die Hand. Dann sah sie mich enttäuscht an.

M: Mit dieser Aktion hast du deine Schwester verloren!

Ich schluchzte. Das wollte ich doch nicht. Ich wollte doch nicht...ich legte mein Gesicht in meine Hände und schluchzte. Maria trat mit ihrem koffer nach draußen.
Ich folgte ihr und schrie ihr hinterher.

A: Bitte verzeih mir! Ich liebe dich doch!

M: Aber ich dich nicht mehr! Du hast mir weh getan! Und sowas tut keine kleine Schwester! Verschwinde aus meinem leben!

A: Nein! Tu mir das nicht an!!!! Bitte Maria!!!!

Germangie - A Walk To RememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt