Louis POV:
Mit vor Schreck aufgerissenen Augen sah ich zu meinem Vater auf. Wollte er uns etwas antun? "Nein, Dad! Töte uns nicht!", rief ich verzweifelt und vergrub mein Gesicht an Harrys beschützerische Brust. Dieser legte sofort seine Arme um mich, während er im Flüsterton schrie, "Ist er das? Dein böser Vater?". Ich nickte mit ernster Miene.
Der Mann hinter uns war in der Zwischenzeit einen Schritt näher an uns getreten. "Ihr habt getrunken", stellte er mit einem Blick auf die leeren, auf dem Rasen liegenden Bierflaschen fest. Ich schüttelte sofort meinen Kopf und Harry tat es mir gleich. Daraufhin rollte mein Vater mit seinen Augen, richtete seinen Blick auf Harry und begann erneut zu sprechen.
"Ich verbiete dir, meinen Sohn zu treffen. Siehst du nicht, was du ihm angetan hast? Er trinkt NIE Alkohol, aber du hast ihn dazu verleitet! Halt dich von ihm fern, verstanden?" Harrys Augen wurden groß und blickten immer wieder abwechselnd von mir zu meinem Dad. "Ich will aber nicht", flüsterte er mit trotziger Stimme und verfestigte seinen Griff um mich. Ich grinste zufrieden, während meine Hände in Harrys Haare fuhren. "
Siehst du das nicht, Dad? Guck 'mal, wie schön seine Löckchen sind! Die muss man doch einfach lieben", schwärmte ich, "Und er hat hier so voll süße Grübchen, warte -Harry, lach mal!- siehst du? Hier!" Ich pickste meinem Freund lachend in die kleinen Vertiefungen und sah meinen Vater dann mit abwartendem Blick an. "Stimmt's der ist süß? Magst du ihn jetzt auch?"
Der Blick meines Dads wurde jedoch nur noch genervter und wütender. "Das ist so widerlich, Louis. So habe ich dich nicht erzogen. Merkst du denn gar nicht, was du da sagst? Du behauptest von einem Jungen, dass er süß ist, von einem verdammten Jungen!" Um seine Aussage zu bekräftigen fuchtelte Dad mit seinen Händen aufgebracht zwischen Harry und mir herum.
Kichernd hielt ich mir die Hand vor den Mund und beugte mich zu Harrys Ohr. "Er ist so lustig, wenn er sauer ist. Ich kann ihn immer gar nicht ernst nehmen", gluckste ich amüsiert in sein Ohr und Harry grinste breit, bevor er mir einen kurzen Kuss gab.
Ich zog ihn daraufhin wieder zu mir, um ihn länger küssen zu können. Seine weichen Lippen bewegten sich gegen meine und in meinem Bauch begann es zu kribbeln.
Doch auf einmal spürte ich etwas anderes in meinem Bauch. Dad hatte mich getreten und meinen Magen durchfuhr ein stechender Schmerz. "Au", jammerte ich leise, während ich mich von Harry löste. "Du hast mich getreten."
Mit strafendem Blick deutete ich auf den Mann vor mir. Doch dieser lachte nur gehässig und trat jetzt auch nach Harry. In diesem Moment wäre ich am liebsten aufgesprungen, hätte ihn weggschubst und Harry vor ihm beschützt. Doch meine unbeweglichen Beine machten das natürlich unmöglich.
"Hör auf! Was machst du da? Lass Harry in Ruhe!", rief ich entsetzt und legte mich schützend vor meinen Freund. "Versucht der kleine Louis etwa einmal im Leben stark zu sein? Du bist so ein naive, schwache Schwuchtel. Ich weiß gar nicht, wie so etwas mein Sohn sein kann", rief Dad aufgebracht, während er begann erneut nach mir zu treten. Harry sprang entsetzt auf, stolperte dabei beinahe und ließ sich dann auf mich drauf fallen, sodass mein Vater mich nicht mehr treffen konnte. "Ich bin dein Held, ich beschütze dich!", behauptete Harry in singendem Ton und drückte mir einen Kuss auf das Schulterblatt.
Kichernd umarmte ich ihn fester. In diesem Moment kümmerte es mich nur wenig, dass mein Vater uns verprügelte und er mich bis auf den Tod hasste, denn ich hatte einen Helden, der mich vor all diesen Untaten bewahrte.
"Hey! Was machen Sie da?" Eine junge Frau rief mit lauter, aufgebrachter Stimme und rannte schnellen Schrittes auf uns zu. Als sie bei uns angekommen war, stellte sie sich zwischen Harry und meinen Dad. "Sind Sie bescheuert? Lassen sie die beiden Jungen oder ich rufe die Polizei!" Ich begann zu lachen und umarmte Harry enger. "Vielleicht kommst du ja hinter Gitter, Dad!"
Mein Vater hatte nach der Drohung der Frau sofort aufgehört nach uns zu treten und versuchte jetzt die Dame zu beruhigen. "Wir spielen doch nur! Es ist alles gut", versprach er. Die Frau nickte daraufhin, nicht sonderlich überzeugt. "Ich gehe jetzt zu meinem Platz zurück, aber ich werde Sie im Auge behalten und sobald Sie den beiden irgendetwas tun, rufe ich die Polizei", warnte sie ein letztes Mal und ging dann. Harry krabbelte von mir herunter und wir klatschten uns grinsend ab.
"Ihr kommt mit mir mit", erhob Dad auf einmal seine Stimme. Ich blickte ihm in die Augen, bevor ich meinen Kopf schüttelte und "Ne, lass 'mal" sagte. "Das war keine Frage, Louis, das war ein Befehl. Ihr kommt mit zu uns nach Hause, ansonsten setze ich dich auf die Straße und dein Konto wird gesperrt!"
Oh. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte doch schließlich nickte ich langsam. "Okay, Hazzy und ich kommen mit. Aber du darfst uns nicht töten!", forderte ich und mein Vater stimmte hämisch grinsend zu. Also hob Harry mich vorsichtig hoch, wankte dabei leicht und setzte mich letztendlich in meinen Rollstuhl. Ich schnallte mich fest und ließ mich dann von meinem im Hopserlauf gehenden Freund schieben. Wir liefen zu Dads Auto, ich wurde auf einen Sonderplatz abgestellt, während Harry sich neben meinen Vater setzte.
Die Fahrt über herrschte Stille, bis wir daheim ankamen. Das Auto rollte die breite Einfahrt hinauf, kam zum Stehen und Dad öffnete die Türen für uns.
Als wir das Haus betraten, hörte ich leises Gemurmel aus dem Wohnzimmer. Eine der beiden Stimmen konnte ich Mum zuordnen, die andere hatte ich noch nie gehört. "Darf ich mit Hazzy in mein Zimmer gehen?", fragte ich Dad höflich sobald wir angekommen waren, doch er schüttelte sofort mit seinem Kopf. "Ich möchte, dass ihr jemanden kennenlernt." Also folgten wir ihm gehorsam in das Wohnzimmer, Harrys Hand stets um meine geschlungen.
Dort angekommen fiel mein Blick sofort auf einen relativ jungen Mann. Er trug einen Anzug, hatte eine große Brille auf der Nase und seine Wangen waren mit leichten Bartstoppeln bedeckt. Sein Lächeln war freundlich, als er aufstand, um meinem Dad, Harry und mir die Hände zu schütteln. Ich mochte ihn auf Anhieb, auch wenn ich keine Ahnung hatte wer er war.
"Wer ist das, Lou?", fragte Harry mich leise. Den Blicken der Anderen zuzuordnen, hatten sie es trotzdem verstanden. Ich zuckte leicht mit den Schultern und zog Harry auf meinen Schoß. Er ließ sich darauf ein, lehnte sich an mich und starrte dann gespannt den unbekannten Mann an.
Hallo, Menschen!
Na, weeeeer könnte dieser Mann sein?
(Nein, es ist nicht der Papst. Auch nicht Obama)Haha. Ich bin so lustig.
Am Samstag gibt es ein Update bei einer meiner anderen Stories & einen OS :)
Matsch laf
(=Much love)
(=Viel Liebe)
( ≈Ich hab Euch alle ganz doll lieb )
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Ich bremse auch für Fußgänger | Larry
RomanceDie Räder seines Rollstuhls drehten sich beinahe lautlos auf dem glatten Steinboden, hinterließen feine Streifen und ein leises, quietschendes Geräusch. Manchmal dachte er sich, dass diese Räder wie sein Leben waren, eintönig und scheinbar endlos. A...