18. Kapitel

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||Louis POV||

Am nächsten Morgen wurde ich von federleichten Küssen auf meinem Brustkorb geweckt. Verschlafen öffnete ich die Augen, blinzelte einige Male und ließ meinen Blick dann auf Harry fallen. Grinsend fuhr er fort meine Haut mit seinen Lippen abzufahren.

"Guten Morgen, Sonnenschein", lächelte er zufrieden und ich konnte nicht anders als ihn süß zu finden. "Morgen, Hazza. Gut geschlafen?" Er nickte glücklich. "So", er hielt kurz an um mir einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben, "Perfekt." Mit roten Wangen ließ ich meine Hände über seinen Rücken fahren.

"Frühstück?", schlug er vor und ich summte zustimmend. Also machten wir uns auf den Weg in die Küche, natürlich nicht ohne uns vorher anzuziehen.

Am Küchentisch waren bereits Toastbrot, Tee, Waffeln, allerlei Marmeladen und Croissants aufgetischt. Auf einem der Stühle saß Linus und lächelte uns freundlich an. "Guten Morgen, ihr beiden! Ich dachte wir könnten heute einmal schön zusammen frühstücken."

Wahrscheinlich hätte ich zu diesem Zeitpunkt etwas stutzig sein sollen, doch Linus hatte so ein unglaublich nettes Lächeln und seiner Stimme hätte ich ewig zuhören können.

"Klar gerne!", stimmte Harry sofort zu, während er mich gegenüber von den Mann hinschob. Dann ließ er sich neben mich fallen, küsste mich und goß uns Tee ein.

"Wie lange seid ihr beiden denn schon zusammen?", fragte er interessiert. Ich überlegte kurz, "Ungefähr zwei Monate, oder Haz?" Der Lockenschopf nickte kauend und lächelte mich leicht an. "Das freut mich so für euch." Wir bedankten uns grinsend und aßen dann für kurze Zeit in Stille weiter.

"Gibst du mir 'mal die Erdbeermarmelade, Lou?", erhob Harry leise seine Stimme. Während ich ihm das Glas reichte, fiel mir auf das Linus' Blick durchgehend auf uns lag. Er schien jede unserer Bewegungen genaustens zu beobachten. Ich dachte mir nicht viel dabei, wahrscheinlich war er einfach ein sehr aufmerksamer Mann.

Meine Gedanken drehten sich auch kein einziges Mal um Dad und darum, dass er mich doch eigentlich hasste. Ich hatte ihn seit dem vorherigen Abend nicht mehr gesehen, was mich vielleicht hätte wundern sollen.

"Ich muss gleich nach dem Frühstück nach Hause, um für meine Geschwister zu kochen. Kommst du mit, Lou?", fragte mein Freund mich, während er auf seinem Croissant herumkaute. "Man redet nicht mit vollen Mund und ja, gerne", zog ich ihn auf, doch er streckte mir nur seine mit Bröseln bedeckte Zunge heraus.

Kopfschüttelnd nahm ich einen Schluck Tee und wandte mich an Linus. "Woher kennen Sie eigentlich meinen Vater?" -  "Oh, sag' doch bitte 'Du' zu mir. Und ich kenne ihn, ähm, aus geschäftlichen Angelegenheiten." Ich nickte, 'geschäftliche Angelegenheiten' interessierten mich nicht wirklich.

Ein Dreiviertelstunde später saßen wir in unserem Auto auf dem Weg zu Harrys Zuhause. Mum fuhr uns und sie war ungewöhnlich still, während der Fahrt. Ich wunderte mich etwas darüber, dass Dad keinen Einspruch erhoben hatte, als wir ihm davon berichteten, wo wir den Nachmittag verbringen wollten. Scheinbar hatte er sich mit meiner Homosexualität abgefunden.

Grinsend hörte ich Harry dabei zu, wie er leise zu dem Song im Radio sang und dabei durch einige Textunsicherheiten aus dem Konzept gebracht wurde. Schließlich hatten wir das Haus der Styles' erreicht und Mum hielt an.

"Viel Spaß, euch beiden. Genießt eure Zeit zusammen, ja?" Nickend verabschiedete ich mich und ließ mich von Harry aus dem Auto schieben.

Wir liefen zur Eingangstür, mein Freund holte einen Schlüssel hervor und rollte mich dann in das kleine Haus. "Nanni? Victoria? Kommt 'mal kurz in die Küche!" Kurz darauf erschienen die beiden Mädchen im Türrahmen. "Was ist denn, Harry?", fragte die Ältere, während Nathalie mit einem großen Grinsen im Gesicht auf meinen Schoß kletterte.

"Na, Süße, alles klar?", begrüßte ich sie lächelnd und sie nickte eifrig. "Ich hab' jetzt eine neue, beste Freundin! Sie heißt Antonia", plapperte sie stolz los.

Harry besprach die Auswahl des Mittagessens mit Victoria und ich unterhielt mich mit Nathalie über den Kindergarten, den sie besuchte. Nachdem sie ein paar Minuten später den Raum verlassen hatten, begann Harry zu kochen.

Ich versuchte ihm zu helfen, doch die Herdplatten waren natürlich zu hoch für mich. Seufzend schob ich mich vor den Küchentisch und sah Harry beim Wenden der Frikadellen zu. Traurig ließ ich meine Finger über die Speichen fahren, sah auf Harrys gesunde Beine und versuchte schlechte Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Doch sie kamen ständig wieder, ich konnte sie nicht einfach abschalten.

Du bist komplett unfähig.

Es gibt nichts sinnvolles, was du ohne der Hilfe anderer erledigen kannst.

Du hast Harry nicht verdient.

Niemand könnte jemanden wie dich lieben.

Ich wischte mir schnell über die Augen, um aufsteigende Tränen vom Herunterrollen abzuhalten, doch mir entfloh ein leiser Schluchzer. Harrys Kopf fuhr herum und als er mich so sah, ließ er den Kochlöffel sinken und machte einen Schritt auf mich zu.

"Louis? Du weinst doch nicht etwa, oder?", fragte er besorgt und ich schüttelte schnell den Kopf, auch wenn ein Rinnsal an Tränen meine Augen bereits verlassen hatte. "Warte, doch, du weinst. Louis was ist los? Hab' ich irgendetwas falsch gemacht?" Harry wurde etwas panisch, weshalb ich meinen Kopf erneut schüttelte.

"E-Es ist a-alles gut. Tut m-mir leid-d", murmelte ich leise, doch er ignorierte meine Aussage und griff mit seinen großen Händen zärtlich nach meinem Gesicht. "Sag mir, was los ist", befahl er in einem liebevollen Ton. "Es ist n-nur... ich bin so u-unfähig und d-du so... so perfekt-t."

Es war kurz still. Harry presste seine Lippen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Nein, nein, nein", wiederholte er sich immer wieder. Noch immer bewegte er seinen Kopf schnell hin und her. "Gott, Louis, du bist das allerbeste, was mir je passiert ist. Sag so etwas nicht. Bitte", flehte er mit leiser Stimme. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich ihn so aufgelöst sah.

"Schon g-gut, Haz. Ich hab' nur manchmal so.. solche Gedanken. Dass ich einfach nicht gut genug f-für dich bin." - "Ich will aber nicht, dass du so denkst. Das nächste Mal, wenn du wieder irgendwelche Selbstzweifel hast, kommst du zu mir, ja? Ich liebe dich nämlich ganz genauso wie du bist." Schniefend nickte ich und griff nach seiner Hand. "Ich liebe dich auch, Harry", murmelte ich verlegen lächelnd. Zufrieden grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Stirn, Nase, meine Wangen, das Kinn und schließlich meine Lippen.

In dem Moment betrat Nanni das Zimmer, hielt sich die Nase zu und rief, "Bääh, hier stinkt's!" Erschrocken löste Harry sich von mir und ließ seinen Blick zum Küchenablage wandern. "Shit", schimpfte er leise, während er zum Herd eilte. Er schaltete die Hitze ab, schob die Pfanne von der Herdplatte und hob eine der Frikadellen hoch.

Sie war kohlrabenschwarz und rauchte. "Oops", murmelte er leise, zuckte dann mit den Schultern und drehte sich zu mir.

"Da siehst du 'mal wieder, wie perfekt ich bin."

Ich weiß, es ist nicht sonderlich viel und auch nicht besonders gut, nur ich bin zur Zeit bisschen im Stress.
SORRYYYYYYYY

Hab Euch lieb
& bis möglichst bald :)

Ich bremse auch für Fußgänger | LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt