Kapitel 01

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Im Distrikt 3 lebend, mit dem Verbot diesen zu verlassen, musste mein Bruder mich ständig abhalten dies doch zu tun. Er denkt es wäre zu gefährlich und riskant für mich, sein Gebiet zu verlassen, wenn er kein Auge auf mich haben konnte. Er wusste, dass solange ich in seinem Distrikt war, ich sicher bin. Zudem hatte er einige seiner Männer arrangiert, die mich beobachteten und mich bei einem Notfall schützen. Aber mir wurde immer langweiliger. Ich wollte Spaß haben und neue Dinge erleben, aber Lucas jedoch war nie im Begriff mich dies tun zu lassen.

Mit meinen 18 Jahren habe ich jeden Club in Distrikt drei besucht, was auch nicht sehr schwer war, da es hier nur vier davon gab. Ich war imstande jede einzelne Person hier beim Namen zu nennen und die Anzahl der Namen blieb immer die gleichen, da keine neuen Personen hierher kamen.

Ich meine, wer würde es auch tun? Wer würde sein Leben aufs Spiel setzen, nur um von einem der vier Distrikte im Norden Amerikas in ein anders zu gelangen? Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich von hier weggehen. Ich würde fortgehen und niemals wieder zurückblicken. Aber ich konnte es nicht tun, ich musste mit meinem Bruder hierbleiben.

Nachdem mein Vater, auch bekannt als Des Thorn, von seiner Position als Anführer von Distrikt drei zurückgetreten war, übergab er alles meinem Bruder Lucas und verließ uns. Ich habe bis heute nichts mehr von ihm gehört. Ich wusste nur, dass er sich irgendwo auf der anderen Seite der Erde befand. Er sagte mir einmal den Namen des Landes, aber ich konnte mich daran nicht mehr erinnern, vor allem da ich keine Ahnung hatte, wo es sich befand. Ich wurde in diesem Distrikt geboren und kannte keine andere Welt außer der einen, über die mein Bruder und die anderen Gangs herrschten.

Trotz allem was ich wollte wusste ich, dass ich mit meinem Schicksal leben musste und manchmal war es auch nicht so schlimm. Die Jungs die hier lebten waren nett und gut aussehend und respektierten uns Mädchen, aber das war wahrscheinlich nur der Fall, da sie wussten, dass sie eines Tages eine von uns heiraten mussten.

Nun, zurück zum Jetzt. Heute war ich fest davon entschlossen, Lucas zu überzeugen, dass er mich zu Distrikt eins ließ. Ich hatte von vielen anderen gehört, dass sie sich rausschleichen und zu einer der größten Feiern gehen würden, in einen der größten und bekanntesten Nachtclubs Amerikas. Laura und ich hatten schon alles geplant, wir brauchten nur die Genehmigung meines Bruders, dass wir unser Distrikt verlassen konnten.

"Bitte Lucas", bat ich meinen Bruder nachdem ich ihm schon die ganze Zeit auf den Fersen hockte. "Ich bin jetzt achtzehn Jahre alt und möchte auch einmal etwas neues erleben und andere Dinge sehen. Ich möchte neue Leute kennenlernen und ich bin mir sicher, dass die aus Distrikt eins auch andere Mädchen sehen wollen."

"Schalg's dir aus deinem Kopf Hunter! Ich habe es dir schon so oft erklärt. Du wirst heute Abend nirgendwo hingehen und wenn ich dich in deinem Zimmer einsperren muss, nur damit du hierbleibst.", knurrte er, während er in seinen Unterlagen wühlte.

"Das ist nicht fair.", murmelte ich traurig und versuchte den Streit mit meiner emotionalen Seite zu gewinnen.

"Mein Gott.", stöhnte er und drehte sich zu mir. "Nein heißt nein und ich werde meine Meinung nicht ändern! Du kannst über meine Entscheidung weinen, aber wage es dir, mich noch einmal zu fragen und ich werde dir den Arsch aufreißen, haben wir uns verstanden?", zischte er, während er meinen Arm in seine große Hand nahm und ihn fest griff. Er wartete darauf dass ich mit 'ja' antwortete, aber stattdessen beschloss ich nicht so einfach aufzugeben.

"Eines Tages Lucas,", sprach ich harsch, zog meinen Arm aus seinem Griff fort und ging einen Schritt zurück. "Eines Tages werde ich von hier fortgehen und einen neuen Platz zum leben finden. Ich kann nicht auf den Tag warten, an dem du dich einen Scheiß darum kümmerst." Seine Augen weiteten sich.

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt