Kapitel 16

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem beklemmenden Gefühl im Magen auf. Eine Hand hatte sich um meinen Oberkörper geschlungen und für meinen Geschmack war mir viel zu warm. Justin schnarchte ruhig vor sich hin in mein Ohr.

Es war seltsam ihn so zu sehen. Er sah liebenswert und jung aus. Die Maske, welche er sonst immer aufsetzte, immer lächelnd oder finster, war für diesen Moment verschwunden.

Ich wollte seinen Schlaf nicht stören, weshalb ich mich still hinlegte, in der Hoffnung, dass er bald aufwachen würde.

Und es dauerte auch nicht lange, da hörte ich ein Stöhnen, dass seinen Lippen entkam und er murmelte etwas unverständliches, bevor er seine Hand von meinem Körper nahm und sich aufsetzte.

Ich Strecke meinen Hals ein bisschen, um ihn anzusehen. Er saß mit dem Rücken zu mir, während seine Füße aus dem Bett baumelten. Er hatte nur seine Boxer an, was mich daran erinnerte, was vor ein paar Stunden zwischen uns beiden passiert war. Ich errötete allein bei dem Gedanken daran. Aber trotz allem kam ich nicht umhin, mich wegen der Sache schlecht zu fühlen.

Es war verrückt, dass ich mich ihm so einfach hingegeben hatte, wo ich doch normalerweise nie jemanden so schnell an mich heran ließ.

Eine ganze Weile sprachen wir nicht miteinander, er schaute auf die Wand vor ihm und ich starrte auf seinen Rücken und mir die wenigen Tattoos ansah, welche sich dort befanden.

Seufzten realisierte ich, dass er mich in absehbarer Zeit wohl nicht anschauen würde und stand auf, um mir meine Unterwäsche aufzuheben. Als ich mir diese und meine anderen Sachen angezogen hatte, drehte ich mich wieder herum, nur um zu sehen, wie Justin mich mit einem breiten Lächeln in seinem Gesicht betrachtete.

Na toll.

Ich errötete sofort, als sein Blick den meinen streifte und seine Lippen sich in ein breites Grinsen verwandelten.

"Was?"

"Das war eine gute Show, die du mir geboten hast, Babe.", lachte er leise und fuhr mit einer Hand durch sein zerzaustes Haar.

"Ach, halt den Mund.", sagte ich und versuchte ernst zu sein, aber mit der Art und Weise, wie er mich ansah, war es fast unmöglich.

"Du weißt schon, dass wenn du 'halt den Mund' sagst, es sich anhört wie 'hatemund'?", lachte er, lehnte sich weiter zurück an die Bettlehne.

"Tut es nicht.", meckerte ich.

"Doch."

"Halt den Mund."

"Siehst du? Schon wieder. Hatemund." Ich nahm ein Kissen von dem Bett und warf es in seine Richtung. Doch bevor es ihn treffen konnte, fing er es auf und warf es zu mir zurück und traf mich in mein Gesicht, bevor ich auch nur die Chance hatte, zu reagieren.

Dann war es für einen kurzen Moment still, bis ich mich traute, wieder etwas zu sagen.

"Das hier ist falsch.", flüsterte ich und hoffte auf einer Seite doch, dass er es nicht verstand.

Aber er tat es.

"Ich weiß." Er schüttelte seinen Kopf und stand auf, nahm sich sein Shirt von dem Stuhl und zog es sich über. Noch immer stand ich unbeholfen in dem Zimmer, rieb mir meinen Arm und wartete drauf, dass er noch etwas sagte. Aber er tat es nicht, weswegen ich es tun musste.

"Und deshalb sollten wir damit aufhören, glaubst du nicht auch?" Er kam auf mich zu, doch aus irgendeinem Grund fühlte ich mich mutiger als zuvor und als er mich ansah, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich ich keine Angst vor ihm zu haben brauchte.

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt