Kapitel 11

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"Schau mal einer an, wer sich dazu entschlossen hat, uns zu besuchen.", spuckte Lucas sarkastisch, möglicherweise immer noch wütend, auch nachdem ich zwei Tage nicht mein Zimmer verlassen hatte. Ich wollte keinen von beiden sehen, da ich wusste, dass sie mir nur Fragen über Dinge stellen würden, über welche ich nicht reden wollte und keine Antwort geben würde.

"Nun, ich bin hungrig.", murmelte ich.

Lucas seufzte laut und beobachtete mich, während ich auf den Tisch zuging und mir die einzige Schreibe Brot, die übrig geblieben war, nahm. Bevor ich nach unten gekommen war, hatte ich gehofft, dass sie schon mit dem Essen fertig waren, sodass ich ihn Ruhe sitzen konnte, aber unglücklicherweise blieben sie länger sitzen als gewöhnlich.

"Willst du mir denn gar nichts sagen? Dich zum Beispiel entschuldigen?", meckerte Lucas, da ich nicht mit ihm sprach. Ich gab ihm nur einen flüchtigen Blick, bevor ich mich wieder meinem Essen zuwandte.

Ich wollte es jetzt nicht machen. Ich musste hier raus, sobald wie möglich. Glücklicherweise sprach er nicht noch einmal mit mir, sondern stand nur auf und verließ den Raum, als er bemerkte, dass ich nicht so schnell mit ihm reden würde.

Nachdem ich aufgegessen hatte, wusch ich meinen Teller, nahm mir meine Jacke von dem Haken und machte mich auf den Weg zu der Tür. Als ich an dem Wohnzimmer vorbei ging, sah ich Lucas auf der Couch sitzen, Sara in seinen Armen haltend. Ich hatte gehofft, an ihnen vorbeigehen zu können, ohne das sie mich bemerken würden, aber meine Hoffnung zerplatzte sofort.

"Wohin denkst du, wirst du gehen?" Lucas stand schnell auf seinen Füßen und ging vor mich, blockierte somit meinen Weg.

"Raus.", erwiderte ich kurz und scharf.

"Nein, dass wirst du nicht, Hunter. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Du wirst niemals wieder irgendwo hingehen." Ich konnte nicht glauben, was ich da gehört hatte. Er konnte mich nicht für immer hierbehalten, nur weil er wütend auf mich war, da ich ihm nicht gesagt hatte, wo ich den einen Abend gewesen war. Es war schließlich nicht so, dass ich ihm mit Ansicht nichts gesagt hatte, ich war letztendlich bewusstlos gewesen.

"Geh zur Seite Lucas. Ich möchte raus." Ich versuchte um ihn herumzugehen, aber er überholte mich und stellte sich wieder vor mich.

"Du bleibst hier Hunter." Er war immer noch verärgert über mich, dass konnte ich aus seiner Stimme heraushören. Aber er war jetzt nicht mehr der Einzige, denn ich wurde langsam auch sauer. Ich hasste es, dass er so beschützerisch mir gegenüber war.

Ich hasste es.

Ich gehörte niemanden außer mir, ich konnte tun und lassen was ich wollte und zudem war ich alt genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.

"Das werde ich nicht.", brachte ich wütend heraus. "Du kannst mich nicht ewig in diesem Haus behalten. Ich kann gehen, wohin ich will und wann ich will. Ich brauche dazu nicht deine Erlaubnis. Du musst dich nicht die ganze Zeit so wütend aufführen, du bist nicht mein Vater!"

Und dann passierte es.

Mein Kopf flog zur Seite und mein Blut sammelte sich in meiner Wange. Schnell fasste ich mir an die schmerzende Stelle und versuchte kläglich, den sich auszubreitenden Schmerz zu stoppen.

Ich wagte einen Blick zu Lucas, dessen Hand immer noch in der Luft hing, er selbst atmete stoßweise. Es brauchte einige Sekunden, ehe er realisierte, was er da getan hatte, aber dann zeichnete sich Reue und seinen Augen ab.

"Hunter-" ich wollte ihm nicht zuhören. Ich nutze diesen Moment, in dem er unaufmerksam war, drehte mich zu der Haustür und ging so schnell es ging nach draußen, ohne noch einmal zurück zu schauen.

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt