Kapitel 06

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Nach einer Weile des Denkens beschloss ich, heute Nacht wieder in den Club zu gehen und Justin die Unterlagen zu bringen. Ich hatte das Gefühl, dass er die Drohung, unser Haus in Flammen zu stecken, wahrmachen würde. Daran zweifelte ich keine Sekunde.

Er würde alles tun.

Immerhin wäre es einfacher für ihn, uns mitsamt unserem Haus zu verbrennen; es würde weniger Arbeit für ihn bedeuten. Außerdem würde mein Bruder ihm dann nicht mehr im Weg stehen.

Ich seufzte. Ich suchte den Schlüssel für das Arbeitszimmer, ging hinein und suchte die richtigen Unterlagen mit dem Namen 'Justin Bieber' heraus. Und so schnell wie ich in den Raum gekommen war, verließ ich ihn auch wieder. Ich fühlte mich zu schuldig, je länger ich dort drin stand.

Ich war eine Enttäuschung für meinen Bruder und sobald er alles herausfinden würde, wäre der Moment gekommen, an dem er mich rausschmiss, oder mich vielleicht beseitigte.

Es war alles meine Schuld. Von dem ersten Moment an, als ich Justin Bieber getroffen hatte, bis hin zu dem Stehlen dieser Unterlagen.

"Hunter?" Eine Stimme von unten riss mich aus meinen schuldbewussten Gedanken und ich zuckte vor Überraschung zusammen. Ich schaute in meine Hände, welche immer noch den Order fest umklammert hielten, während ich wahrnahm, wie Lucas die Treppen hochkam. Schnell reagierte ich und rannte in mein Zimmer, um den Hefter unter meinem Bett zu verstecken.

"In meinem Zimmer!", rief mich, setzte mich auf mein Bett und nahm schnell ein Buch in die Hand, sodass es aussah, als ob ich nichts anders getan hätte.

"Ich bin zurück. Entschuldigung, dass ich dir nicht gesagt habe, dass ich gehe. Ich wollte dich und Laura nicht stören.", lachte er leicht und setzte sich neben mich.

"Ich habe dir gesagt, du sollst nicht raus und zu diesem Treffen gehen. Dir geht es nicht gut." Ich runzelte meine Stirn und studierte sein Gesicht. Er sah immer noch müde und blass aus, aber nicht mehr so schlimm wie vorher.

"Ich habe Sara vorher angerufen, sie meinte, dass sie heute Abend kommt und sich um mich kümmert." Ich zog eine Grimasse, als er mir das erzählte.

"Nein, nicht die Art von kümmern." Er schüttelte seinen Kopf, hatte aber ein Lächeln auf seinen Lippen. Als Antwort darauf zog ich nur meine Augenbrauen hoch.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das glaube? Ich meine.. Du weißt schon, dass diese Wände sehr dünn sind, oder? Ich kann alles hören.", grinste ich und sah, wie sich Lucas' Wangen röteten.

"Ich werde nicht mit dir über mein Sexleben diskutieren, Hunter", sprach er ernst und ich nickte. Ich bevorzuge es auch nicht gerade, über dieses Thema mit ihm zu sprechen.

"Gibt es eigentlich etwas Neues? Was wollte Laura denn?"

"Nicht viel. Halt typische Mädchengespräche.", erwiderte ich und biss mir auf meine Lippe, nur um sicher zu gehen, dass mir nichts herausrutschte.

"Oh, okay. Ich glaube ich werde jetzt ersteinmal schlafen gehen." Er stand auf und ging aus meinem Raum.

"Lucas?", fragte ich, bevor er ganz verschwinden konnte.

"Ja?"

"Ich würde heute gerne noch einmal in den Club gehen. Nur dieses mal um die Zeit dort zu genießen.", lächelte ich unschuldig, damit er mir Glauben schenkte. Ich konnte spüren, dass er merkte, dass mein Grinsen aufgesetzt war, aber er sagte zum Glück nichts.

"Ich möchte ungern, dass du dort alleine hingehst und-"

"Es ist nicht das erste Mal. Ich weiß, nach was und wem ich Ausschau halten muss.", schnitt ich ihm das Wort ab. Ich wollte nicht schon wieder seiner Rede zuhören, weshalb er es nicht toll fand, dass ich dorthin ging.

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt