Kapitel 19

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Noch immer entschuldigte sich Lucas ununterbrochen bei Sarah, obwohl diese ihm schon längst verziehen hatte.

"Das ist die Welt, in welcher du lebst, Lucas. Ich habe mich dazu entschlossen, ein Teil von dem zu sein und das bedeutet auch, die vielen Risiken auf sich zu nehmen, die dazugehören. Also sorge dich nicht, ich bin noch immer am leben, oder nicht?", hatte sie gesagt, er jedoch hatte nur mit dem Kopf geschüttelt. "Es ist meine Aufgabe dich zu beschützen. Woher soll ich wissen, dass du das nächste Mal nicht tot bist, wenn sie wiederkommen?"

***

Es war gegen 18 Uhr, als ich begann mich fertig zu machen. Ich hätte früher damit anfangen sollen, denn auch wenn ich schon fertig angezogen war, so sah ich doch aus, als wäre ich grade nach einer Woche aus meinem Bett aufgestanden.

Doch der wahre Grund, weshalb ich so lange gebraucht hatte war der, dass ich nach wie vor darüber nachdachte zu dem Date mit Justin zu gehen. Er hatte es noch nicht einmal als ein Date bezeichnet, ich war diejenige gewesen - in meinem Kopf. Und das ließ mich über eine Sache nachdenken: War ich zu sehr gefangen von ihm, dass allein der Gedanke dran mit ihm in ein Restaurant zu gehen, viel für mich bedeutete?

So wie er mir gesagt hatte, trug ich ein Kleid, denn ich wollte ihn nicht verärgern. Wütende Anführer waren nichts, mit dem man sich freiwillig umgab. Und nach dem gestrigen Geschehen, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich wollte, dass er wütend auf mich war.

Ich mochte ihn.

Und ich denke das war das größte Problem.

Ich würde alles tun, was er mir sagte. Nur weil ich ihn mochte.

Doch ich konnte ihn nicht einfach mögen. So funktionierte das nicht. Denn auch wenn ich ihn sehr gern hatte, so konnte ich niemals auf die Art und Weise mit ihm zusammen sein, wie ich es mir wünschte. Sorgenlos.

Mit einem Seufzen richtete ich noch ein letztes Mal mein Kleid, bevor ich mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt machte. Während ich fest davon ausging, dass Justin schon pünktlich um sieben mit seinem Auto auf mich wartete, so wurde ich doch eines Gegenteils belehrt, denn ich fand einen leeren Platz vor.

Mein Herz sank.

Hatte er mir wirklich gesagt hierher zu kommen, um dann letztendlich nicht aufzutauchen?

Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche und schaute nach, ob er mir eine Nachricht hinterlassen hatte, in welcher er mir mitteilte, dass er nicht kommen konnte.

Doch meine Hoffnung wurde gebrochen, als ich sah, dass dies nicht der Fall war.

Nach einer weiteren halben Stunde, in welcher ich auf ihn wartete, wurde mir allmählich bewusst, dass er nicht mehr kommen würde. Ich verließ den Ort und ging langsamen Schrittes wieder nach Hause zurück. Tränen drohten aus meinen Augen zu rollen, doch ich hielt sie zurück. Ich wollte nicht, dass er noch einmal der Grund war, weshalb ich weinte.

Doch trotz allem überstieg der Schmerz meine Stärke und schon bald flossen die ersten Tränen meine Wange hinab. Aber ich ging weiter nach Hause. Während des Wegen dorthin durch das Distrikt wurde ich von einigen Leuten gefragt, ob mit mir alles in Ordnung sei. Aber ich zuckte nur mit den Schultern oder ignorierte sie, wollte ihnen keine Antwort darauf geben.

Sobald ich zu Hause angekommen war, legte ich mich sogleich in mein Bett. Doch die Gedanken schwirrten weiter in meinem Kopf herum.

Hatte er es mit Absicht getan?

Wollte er mich verletzen, nachdem ich ihn gestern provoziert hatte?

Oder hatte er vielleicht jemand anderes, auf den er aufpassen musste, vielleicht ein Mädchen, und hatte mich deshalb vergessen?

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt