Kapitel 08

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"Hunter, du bist betrunken.", war das erste, was mein Bruder zu mir sagte, als ich in unser Haus stolperte und fast die Vase auf dem Tisch umhaute.

Ich nickte und kicherte ein bisschen, bevor ich mir meine Schuhe auszog und sie in irgendeine Ecke des Flures warf.

"Wieso schläfst du noch nicht?", lallte ich und streckte meine Arme über den Kopf, während ich zu Lucas sah, welcher seine Hände in seine Haare vergrub.

"Dafür habe ich keine Zeit.", zischte er und ich versuchte ihn zu beruhigen, da er nicht so laut sprechen sollte.

"Du solltest schlafen.", nuschelte ich undeutlich und stütze mich mit einer Hand an einem Regal ab, damit ich gerade stand. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal so betrunken gewesen war, aber ich wusste, dass ich morgen einen Kater haben würde, sobald ich aufstand.

"Du auch. Jetzt geh' hoch und schlafe.", erwiderte Lucas, schenkte mir aber nicht viel Beachtung, da er wieder an seinem Computer saß.

Ich mochte es schon immer, wie er sich für verschiedene Dinge interessierte und versuchte, sie so gut es ging zu meistern, aber man sah ihm genau an, dass er Schlaf benötigte. Er hatte dunkle Augenringe unter seinen Augen und seine Augen an sich waren glasig. Lucas war mit Sicherheit sehr müde, wollte es aber nicht zugeben.

"Gut.", gab ich nach, nachdem ich mich damit zufrieden gegeben hatte, dass er sobald nicht vorhatte, schlafen zu gehen, egal was ich sagen oder tun würde.

Ich stampfte genervt die Treppe hoch in mein Zimmer und zog mir mein Kleid aus, welches ich zusammen mit den anderen Sachen auf dem Boden liegen ließ und schlüpfte schließlich in mein geliebtes Bett.

Das erste was ich tat, nachdem ich am folgenden Morgen wieder aufwachte, wahr herzhaft zu gähnen und gleich danach ein schmerzhaftes Wimmern von mir hören zu lassen, da ich das Gefühl hatte, dass mein Kopf vor lauter Schmerz explodierte.

Ich machte mich langsam auf den Weg in das Badezimmer, nahm mir eine Schmerztablette und schluckte sie mit einem Schluck Wasser hinunter. Ich hoffte inständig, dass dieser Schmerz so schnell wie möglich verschwand. Er erinnerte mich auch wieder daran, wie sehr ich das Trinken hasste, aber in der letzten Nacht war es das Einzige gewesen, was mir für einen kurzen Moment weitergeholfen hatte.

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"Guten Morgen , Sonnenschein.", begrüßte Sara mich, als ich in die Küche ging. Jedoch bekam sie von mir nur ein schmerzhaftes Stöhnen als Antwort.

"Lucas hat mir erzählt, dass du letzte Nacht etwas zu viel getrunken hast. Ich schätze dein Kopf schmerzt wie die Hölle."

"Da hast du vollkommen Recht, Sara.", murmelte ich und schenkte mir eine Tasse Café ein. Das meiste von dem trank ich innerhalb von Sekunden leer.

Danach setze ich mich mit Sara an den Tisch.

"War in der Nacht alles in Ordnung?", fragte sie, während sie etwas Butter auf ihr Brot schmierte.

Ich nickte. "Ja."

Und schon wieder. Eine Lüge. Die letzte Nacht war alles andere als gut verlaufen, aber ich würde es Sara nicht erzählen. Sie würde sich zu viele Sorgen machen und es Lucas erzählen, der sich sowieso schon immer Sorgen machte, wenn ich alleine irgendwo hinging. Mir viel bei diesem Gedanken auf, dass er gar nicht hier war, er musste scheinbar schon wieder unterwegs sein.

"Wo ist denn Lucas?", fragte ich, nahm einen kleinen Schluck von meinem übrig geblieben Café und verzog angewidert das Gesicht. Ich hasste kalten Café, es schmeckte scheußlich.

"Er ist mit seinen Männern auf einem Meeting. Er meinte, dass er bis Morgen nicht wiederkommen würde, hast du denn nicht die Nachricht gelesen, die er dir geschickt hat?" Sara zog ihre Augenbrauen hoch, während ich mit meinem Kopf schüttelte.

2043 - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt