Kapitel 4: Areck

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Ich gehe heute nicht in die Schule.

Heute Nacht habe ich von Axel geträumt.
Ich habe sein lustverzerrtes Gesicht gesehen, seine Hände auf meinem Kopf gespürt, als er mir seinen Dick tiefer in den Rachen geschoben hat.
Ich habe ihn zum Stöhnen gebracht.

Nachdem ich diesem Traum gehabt habe, kann ich ihm unmöglich unter die Augen treten.
Schon gar nicht, weil ich mir morgens einen runter geholt habe und mir vorgestellt habe, es wäre Axel der mich zum Kommen bringt.

Ich habe geweint und mich scheußlich gefühlt.
Was bin ich für ein schlechter Mensch, der sich seinen besten Freund nackt im Bett liegend vorstellt?
In diesem Moment habe ich mich selbst gehasst.

Meine Mum Mabou hat nicht nachgefragt, als ich unter Tränen mein Bett abgezogen habe. Sie hat wortlos meine feuchte Bettwäsche entgegengenommen und diese in die Waschmaschine gesteckt.
Normalerweise wäre es mir sehr peinlich gewesen, doch mir ist so elendig zumute, dass es mich nicht stört.

Mabou stellt eine Tasse Tee auf meinen Nachttisch, dann krabbelt sie zu mir in mein ungemachtes Bett.
Mitleidig streckt sie die Arme aus und ich krieche zu ihr. Wie immer riecht sie frisch und angenehm, es gibt einfach Menschen, deren natürlicher Geruch besser ist als von den meisten Parfums.

Beruhigend streicht sie mir über den Rücken, während ich mich an ihrem Ärmel klammere.
Mabou ist die beste Trösterin.
Sie braucht keine vielen Wörter und große Taten, allein ihre Anwesenheit beruhigt und lässt einen wieder klar sehen.

,,Möchtest du darüber reden?", fragt Mabou nach einer Zeit, da ich denke, dass ihre Hand langsam wehtut.
Meine Augen brennen, deshalb lasse ich sie beim Erzählen zu.

,,Es gibt einen Jungen, in den ich mich verliebt habe."
Ein Schluchzer entfährt mir und Mabou braucht gar nicht weiterzufragen.
Schweigend zieht sie mich noch näher zu mich.
,,Alles wird gut", versucht sie mich zu beruhigen, ,,du wirst schon sehen!"

Wie naiv.
Solche Hoffnungen soll sie mir nicht machen.
Das würde nur noch mehr Herzschmerz werden.

Ich schäle mich aus Mabous Armen. Sie versteht, drückt mir einen festen Kuss auf die Wange und verlässt mein Zimmer.
Seufzend lasse ich mich auf meine Matratze fallen.
Ohne dass ich es verhindern kann, greife ich zu meinem Handy und entsperre es.

Axel hat mir eine Nachricht geschrieben. Zuerst zögere ich, dann öffne ich den Chat.

Axel [07:56]
Recki, wo bleibst du??
Hast du verschlafen?
Ist was passiert?
Schreib doch!!

Ich sehe, dass er online ist. Also bleibt mir nichts anderes übrig als ihm zurückzuschreiben.

Ich [08:16]
Hey, bin krank. Komme heute nicht.
Sry :(

Axel [08:16]
Was hast du??

Ich kann ihm unmöglich die Wahrheit sagen.

Ich [08:17]
Migräne.

Axel [08:17]
Oh, dann gute Besserung!
Soll ich später vorbeikommen?

Auf keinen Fall! Ich möchte ihn heute nicht sehen! Ich kann ihm heute unmöglich in die Augen sehen, ohne an meinen Traum zu denken.

Ich [08:17]
Nein, passt schon.
Morgen geht's mir sicher schon besser.
Außerdem hast du heute Training, verpasst das lieber nicht.

Axel [08:18]
Hast Recht, letztens hat der Coach mich zusammengeschissen, als ich das Training geschwänzt habe.
Das will ich nicht nochmal durchmachen! -,-

Ich [08:19]
Mhm...

Axel [08:19]
Na gut, dann bis morgen.
Vermiss dich <3

Er geht offline und lässt mich komplett geschockt zurück. Mehrere Minuten starre ich auf das rote Herz und sage mir, dass das nur freundschaftlich gemeint ist.
Dass es nicht mehr ist als ein rotes Herz ist.
Dass es keine Bedeutung hat.

Ich fange schon wieder an zu weinen.

🐞🐞🐞
Meinung zum Kapitel?
Hattet ihr schon mal Herzschmerz wegen einer Person?

Was hilft euch aus solch einer Phase hinauszukommen?

Strange feelings for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt