Ich schaffe das nicht mehr.
Er macht mich wahnsinnig!Axel ist eingeschlafen und schnarcht wie ein kleines Baby auf meinem Bett. Trotzdem kommt er mir im Moment richtig süß vor, jetzt mal von seinem Sabber und Geschnarche abgesehen.
Aber allein der Gedanke, dass ich ihn beim Schlafen süß finde, lässt die Schuldgefühle wieder in mir hochkommen.
Ja, ich bin in Axel verliebt.
Ja, ich bin ein schlechter Freund.
Ja, und ich hasse mich selbst dafür.Aber was kann ich tun?
Axel ist gutaussehend, hat breite Schultern und einen durchtrainierten Körper, was alles vom Fußball- Training kommt. Außerdem hat er wunderschöne Augen, olivengrün, die zur Pupille hin dünkler werden und am Rand hat er goldene Sprenkeln.Wer würde denn nicht auf einen so einen attraktiven Jungen stehen?
Im Gegensatz zu ihm bin ich schmal, klein und unscheinbar. Wie circa 90% der Menschheit habe auch ich braune Augen, die leider keine goldenen Flecken vorweisen. Ich habe einen relativ blassen Hautton, was besonders dann heraussticht, wenn im Sommer meine schwarzen Haare noch dünkler werden.
Axel grunzt und lässt mich realisieren, dass ich ihn eine Weile schon anstarre. Schnell lasse ich meinen Blick zurück zum Fernseher schweifen, kann aber nicht verhindern, dass ich rot werde.
Leute beim Schlafen zu zusehen, ist cringe.
Und ich will nicht cringe sein.Ich weiß schon seit einigen Jahren, dass ich schwul bin. Meine Mütter haben mich durchgehend unterstützt und somit fühle ich mich wohl in meiner Haut.
Axel weiß es ebenfalls und zum Glück nahm er es gelassen auf.
,,Verlieb dich halt nicht in mich", war seine lachende Antwort gewesen.Tja, und nun sitze ich da.
Ich weiß nicht mal, wann es geschehen ist. Wann er für mich mehr als nur der beste Freund wurde.
Wir haben seit dem Kindergarten eine tiefe Bindung zueinander. Da unsere Eltern befreundet sind und unsere Geburten nur drei Monate auseinander lagen, sind wir zwei zusammen aufgewachsen.Wir waren wie Ping und Pong, haben zusammen im Sandkasten Sandkuchen gegessen und ähnelten uns, sodass wir oft als Brüder verwechselt wurden.
Das war auch der Grund, wieso wir in der Volksschule entschieden, Blutsbrüder zu werden. Zwar hatten wir nicht damit gerechnet, dass Axel mit einer Blutvergiftung im Krankenhaus landen würde, dennoch bereut es keiner von uns.Und nun muss ich alles kaputt machen. Nur wegen ein paar lächerlichen Gefühlen.
Ich habe Angst, Axel zu verlieren.
Ich habe Angst, am Ende ohne ihn dazustehen.
Dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will.Deshalb verschließe ich mich vor ihm, denn ich will vermeiden, dass er hinter meine Fassade blickt.
Es wäre eine Katastrophe, wenn Axel von meinen Gefühlen etwas mitbekommt.
Die dämliche Wette habe ich nur eingewilligt, weil ich dachte, dass das vielleicht das Ende sein würde.Dass, wenn er schmusend mit einem Mädchen an der Wand lehnt, ich zwar verletzt sein würde, aber meine Gefühlen für ihn nachlassen würden. Dass ich abschließen könnte.
Aber nein.
Allein der Gedanke wie Axel seine Zunge in den Rachen irgendeines Mädchens steckt, lässt Eifersucht in mir hochkommen. Es ist ein ätzendes Gefühl.
Etwas, was unangenehm im Magen zwickt.
Etwas, was sich nicht vermeiden lässt.Einen letzten Blick werfe ich auf Axel, seine Lippen sind einen Spalt geöffnet, sodass ich Teile seiner Zunge und seiner Zähnen erkennen kann.
Oja, dieser Junge macht mich wahnsinnig.
🐞🐞🐞
Meinung zum Kapitel?
Zu kurz, zu lang?
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind immer erwünscht!Note: Was haltet ihr von Areck und seinen Gefühlen für seinen besten Freund?
Ist es wirklich cringe auf seinen besten Freund/ auf seine beste Freundin zu stehen?Ist euch das einmal passiert?
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Strange feelings for you
RomantiekAxel und Recki. Die beiden Kindheitsfreunde, von denen der eine lange schon verliebt ist, und der andere davon nichts merkt. Eine Geschichte, die von Trauer, Selbstzweifel und zerstötterter Hoffnung erzählt, aber auch die kleinen Dinge wahr werden...