Das Urteil lautet...

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Hallo, meine Lieben :) Auch hier geht es nochmal weiter, bevor ich mich in den Urlaub verabschiede. Es wird ernst in London und ich hoffe, ihr seid in Leselaune. Was meint ihr? Haltet ihr Adrian für schuldig oder seid ihr von seiner Unschuld überzeugt, so wie Jacinda? Bin gespannt auf euer Feedback ;) Aber jetzt viel Spaß beim Lesen, denn heute gibt es ein Doppelpack.

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                        ~~~

                                                                       Das Urteil lautet...

Noch nie hatte ein Fall die Nerven von Jacinda Holmes so strapaziert, wie es der von ihrem Partner Adrian Montgomery tat. Jeden einzelnen Tag, seit seiner Verhaftung suchte Jacinda nach den ersehnten Beweisen für seine Unschuld, doch bisher war dies ohne Erfolg gewesen. Und nun hatte ihr Annabelle auch noch die Nachricht überbracht, dass Adrian sein Schicksal mehr oder weniger akzeptiert hatte.
Doch Jacinda dachte gar nicht daran, ihn im Knast versauern zu lassen und ihr Ehrgeiz wurde nur noch mehr entfacht. Es musste ihrer Meinung nach einfach einen Weg geben, um die Unschuld von Adrian beweisen und den Fall aufklären zu können. Denn sonst wäre alles vollkommen umsonst gewesen.
Die Anhörung vom Prozess stand nun kurz bevor und Jacinda wusste, dass die Zeit gegen sie arbeitete. Wenn sie noch entlastende Hinweise finden wollte, dann musste es schnell passieren. Deshalb würde heute eine sogenannte Krisensitzung in der Baker Street stattfinden und Jacinda war fest entschlossen, dass diese erfolgreich verlaufen sollte.
Die Familie Watson, Annabelle und sogar Mycroft waren anwesend, aber natürlich durfte auch Mrs. Hudson nicht fehlen. Und während sie alle im Wohnzimmer verteilt Platz genommen hatten, saß Jacinda schweigsam in ihrem Sessel und lauschte den Argumenten, sowie gewagten Theorien ihrer Mitstreiter. Von denen die meisten jedoch noch ziemlich ausgearbeitet werden sollten.
,,Ich glaube nicht, dass Moriarty dahinter steckt. Das wäre viel zu offensichtlich.", meinte Alicia und John lehnte sich in seinem ehemaligen Sessel zurück.
,,Dennoch sollten wir ihn nicht ganz außer Acht lassen. Auch, wenn wir nicht genau wissen, ob es wirklich einen neuen Moriarty gibt."
,,Angenommen, jemand anderes ist in den Fall von Adrian verwickelt, dann fehlt uns immer noch ein potentieller Tatverdächtiger.", warf Lizzie in den Raum, woraufhin Annabelle seufzte.
,,Ich habe Adrian nochmal gefragt und er hat erneut beteuert, dass er keinerlei Ahnung hat, wer ihm eins reinwürgen wollen würde.
,,Was nicht bedeutet, dass es niemanden gibt."
Mycroft stand am Kamin und schwenkte sein Whiskeyglas ein wenig teilnahmslos in der rechten Hand, woraufhin Annabelle nur mit den Augenrollte. Es war erst früh am Morgen und Mycroft griff wieder einmal zum Alkohol. Dabei wussten sie doch nur zu gut, wohin dieser führen konnte und den Geburtstag von Evelyn damals würden sie sicher niemals vergessen.
,,Vielleicht sollten wir nochmal ganz von vorne anfangen.", schlug Alicia vor und Lizzie hob eine Augenbraue.
,,Meinst du mit dem Fall?"
,,Ja. Es scheint doch so, als würden alle Beweise ganz offensichtlich gegen Adrian sprechen und das bedeutet, dass irgendetwas übersehen wurde. Anders kann ich es mir zumindest nicht erklären.", erwiderte ihre Mutter, was John ein wenig nachdenklich stimmte und er hatte eine ganz eigene Theorie.
,,Meines Erachtens nach ist es schon merkwürdig, dass es zwei Morde in zwei verschiedenen Städten gibt. Ich meine, zuerst die Sache in New York und jetzt hier in London. Das kann nur bedeuten, dass es entweder zwei Täter gibt oder aber ein Täter und der ist Adrian hierher gefolgt."

Jacinda lauschte den Worten der anderen und speicherte sie alle sorgsam in ihrem Gedächtnispalast ab. Jedes Wort könnte später noch einmal nützlich sein und zur erforderlichen Wahrheit führen, weshalb ihr kein eigenes entgehen durfte. Allerdings musste sie auch selbst zugeben, dass der Fall komplizierter war, als sie zu Anfang vermutet hatte.
Als sie Adrian zum ersten Mal gegenüber gesessen hatte, war sie von seiner Unschuld zweifellos überzeugt gewesen und daran hatte sich bis heute auch nichts geändert. Aber sein Fall bestand aus so vielen Sackgassen und Intrigen, dass es selbst für die kluge Detektivin schwer war, einen Durchblick zu erlangen und den richtigen Ausgang des Labyrinths zu finden.
Jacinda war vollkommen in ihren Gedanken versunken und fragte sich insgeheim, was ihr Vater getan hätte. Genau genommen, was ihre Eltern in solch einer Situation getan hätten. Sie wusste ja, dass die beiden mit John zusammen selbst die kompliziertesten Fälle damals gelöst hatten und könnte ihre Hilfe nun eigentlich gut gebrauchen. Doch leider konnte sie ihre Eltern nicht danach fragen, denn die waren schließlich nicht mehr hier und somit war Jacinda auf sich gestellt. Von ihren Verbündeten mal abgesehen.
Das Schicksal von Adrian hing nun davon ab, ob Jacinda diesen Fall aufklären konnte und sie wollte ihn endlich aus dem Gefängnis befreien. Doch die Zeit lief ihr davon und wenn es ihr nicht gelang Beweise für die Unschuld von Adrian zu finden, dann würde ein fatales Urteil gefällt werden, was alles andere in den Schatten stellen würde.

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