L - Safe but sorry

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Felix Pov

Diese Nacht war eine reine Qual. Das Ziehen in meinem Unterleib hatte sich stärker bemerkbar gemacht als zu vor, es wurde immer schlimmer. Schreiend lag ich auf dem eisigen Boden meines Gefängnisses, die Kälte zauberte eine Gänsehaut auf meinen Körper, während ich mich unaufhörlich wand. Ich kam von diesen Höllenschmerzen nicht los und sie würden noch den ganzen Tag an meinem Verstand zehren. Das schlimmste war, dass ich nicht einmal ohnmächtig wurde, sondern bei Bewusstsein alles mitverfolgen konnte.

Heute Morgen war unser Besitzer da gewesen. Er hielt sein Versprechen nicht, was hatte ich auch geglaubt. Seungmin lag neben mir in einer Ecke, sein zuckender Körper mit blauen Flecken und Blut bedeckt. In regelmäßigen Abständen hustete oder röchelte er. Ich hatte versucht, ihm Wasser aus dem Nebenraum zu bringen, doch auch ich war außer Gefecht gesetzt. Nun robbte ich schwerfällig zu Seungmin, welcher sich dankend an meine Brust schmiegte. Wir waren ein zusammengerolltes, dreckiges, blutendes und weinendes Bündel, welches eigentlich nur noch auf seine Erlösung wartete.

„Felix- du solltes-" Seungmins Stimme brach und er beugte sich ein wenig nach vorne, als er dieses Mal hustete, landete ein wenig Blut auf dem Boden. „Geh i-in den Nebenrahh-" Ich nickte, jedoch konnte ich ihn hier nicht einfach allein lassen. Dem Untergang geweiht waren wir beide, doch Seungmin sah wirklich nicht gut aus. Eilig versuchte ich ihn ein wenig hochzuheben, um seinen eigentlich viel zu leichten Körper in das Zimmer mit dem Wasser zu tragen. Auf dem Boden sitzend ließ ich etwas Wasser in meine Hände laufen und wusch den tiefen Schnitt auf seiner Brust aus. Es dauerte lange und brauchte viel Mühe, meinen zitternden Körper unter Kontrolle zu bekommen. Doch schließlich hatte ich es sogar geschafft, ihm einen Verband anzulegen, obwohl ich selbst litt.

„Felix, du bekommst dein Baby." Hauchte er. „D-deshalb die Schmerzen. Werden sie schlimmer?" Ich nickte und winselte daraufhin, da es wieder einmal besonders unangenehm wurde.

„Was versucht ihr denn da? Lass mich das Mal sehen." Unser Besitzer trat zu uns, presste meine Schenkel auseinander. Ein wenig Blut rann über meinen Hintern. Grinsend rutschte er weiter zwischen meine Schenkel.

„Es sieht wirklich heiß aus, wenn du für mich blutest. Und jetzt schrei." Was er sagte tat ich auch. Aber nicht, weil ich seinem Befehl folgte, sondern weil er sein Gewand zur Seite schob und sich in mich rammte. Ich krallte mich an dem glatten Boden fest, rutschte bei jedem Stoß über diesen.

Es war eine reine Folter. Seine Länge, die mich immer wieder füllte und die Wunde der Vortage wieder aufriss. Er traf meine Prostata, doch es fühlte sich keinesfalls so gut an, wie wenn Chan mich genommen hätte. Mein Inneres pulsierte und ich wollte mich entfernen, diesen Mann nicht länger ertragen müssen. Ich wollte weg, wollte raus. Die ganze Zeit hoffte ich, er würde schnell kommen, aber heute war er besonders ausdauernd. Fest kniff ich meine Augen zusammen, als sein Glied mein Loch ein weiters Mal füllte. Wie immer versuchte ich den Schmerz wegzudenken, nicht daran zu glauben, dass mich gerade ein anderer außer Chan so berührte. Doch dieser Schutz hielt nicht lange. Bald brach ich wieder zusammen und weinte und schrie wieder, verlassen von allem, was mir lieb war.

Die starke Liebe zu Chan brachte mich nur noch weiter zum Brechen. Mein Herz wurde wieder und wieder aufs Neue in Stücke gerissen. Er war da gewesen, vielleicht kommt er bald zu mir und rettet mich aus dieser Hölle.

Chan Pov

Mein Vater hatte den armen Wooyoung gepackt und hob gerade seine Peitsche, als ich ihm diese aus der Hand riss.

„Du wagst es dich nicht noch irgendjemandem hier wehzutun, jetzt reicht es, du hast genug Unheil angerichtet." Ich fasste das Folterinstrument und setzte Wooyoung auf mein Pferd, schwang mich ebenfalls auf dieses, bevor wir aus dem Hoftor galoppierten.

„Danke Chan." Meinte Wooyoung leise.

„Du musst dich nicht bedanken, mein Vater ist verrückt, er hat seine Aggressionen nicht unter Kontrolle." Knurrte ich und ließ mein Pferd frei den Weg entlangpreschen, nur weg von diesem Grundstück, weg von diesen Menschen. Ich brauchte einen Plan. Diesmal konnte ich nicht einfach so in das Haus stürmen, kopflos und verloren. Denn dann würden mir nur noch mehr Fehler unterlaufen und letzten Endes würde noch ich dafür verantwortlich sein, dass mein Junge nicht mehr lebte. Das konnte ich nicht zulassen.

„Wohin gehen wir?" Wooyoung legte seine Brust an meinen Rücken, was ich ihm aber nicht übelnahm, er war sicher müde und ein wenig Zuneigung konnte auch mir nicht schaden.

„Zu meinen Freunden." Meinte ich, meinen Blick immer nach vorne gerichtet während mir die kühle Abendluft entgegenpeitschte wie rebellische Wellen.

„Chan, was ist denn mit euch passiert?" Minho zog uns in sein Haus und sah dann nochmals misstrauisch nach draußen. „Ist er das? Ist das dein Junge?" Fragte er dann und ich konnte nur bedauernd den Kopf schütteln.

„Das ist Wooyoung, er hilft mir bei der Suche nach Felix." Mein Freund legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Kommt erstmal mit rein." Ein Kichern drang aus dem Wohnraum und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Es war so selbstzerstörerisch sich nun bei ihnen aufzuhalten, doch ich musste es überleben, wenn ich mein eigenes Kind jemals sehen wollte.

"Was füttert ihr der Kleinen eigentlich?" Fragte ich meinen Freund, der mir nun das niedliche Mädchen in die Arme drückte.

"Eigentlich fast nur Schafs- und Ziegenmilch. Manchmal verdünnen wir sie auch." Sanft wiegte ich das Kind in meinen Armen. Als sie ihre Arme nach mir ausstreckte, traten mir Tränen in die Augen.

"Loona ist so süß." Schniefte ich.

"Chan, ich bin mir sicher du findest ihn, weißt du was, ich gehe morgen mit, heute sollten wir nichts mehr tun, wollt ihr im Gästezimmer schlafen?" Ich sah zu Boden und nickte.

"Bitte Minho. Ich danke dir." Er zog mich an seine Brust. Ich brauchte diese Umarmung so sehr.

"Ich habe ihn gefunden, ich habe versagt, ich konnte ihn nicht retten."

"Hat er das Kind schon?" Ich schüttelte mich.

"Aber sicher bekommt er es bald." Meinte ich dann, erinnerte mich an die feste Haut seines Bauches, die ich nur so kurz berühren konnte. Ich wollte bei ihm sein, vor allem wenn er das Kind bekam, ich wollte ihn von den Schmerzen ablenken, ihn küssen und diesen niedlichen Bauch streicheln.

"Ich vermisse ihn schmerzlichst." Auch wenn ich hier vor meinem Vater sicher war, wusste ich, dass ich definitiv nicht gut schlafen könnte. Ich wollte Felix umarmen, ihn an meine Brust ziehen und mit ihm kuscheln, ihm all meine Liebe zeigen.

.............

Hey, das war es wieder für heute. 

Ich wünsche euch noch einen tollen Tag und eine wundervolle Woche :D

Ich habe euch lieb <333

Saranghaeyo~

YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt