22. Versprochen

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POV: Jace

Die Elbenkönigin sah nicht sehr erfreut darüber aus, dass es mir wieder gut ging und ich allem Anschein nach nicht direkt vom ersten Elbenritter getötet werden würde, der mich angriff. Sie bekam ihre Gefühle aber schnell wieder unter Kontrolle und setzte wieder ihr altbekanntes Lächeln auf.

Ich rappelte mich auf und half dann Clary auf die Beine. Sie sah mich kurz besorgt an, doch dann veränderte sich auch ihr Blick und ich fand Zuversicht darin. Dann nickte sie mir kurz zu, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und begab sich zu Alec und den anderen auf die andere Seite des Raumes.

Nun stand ich allein in der Mitte des Thronsaales. Die Elbenkönigin erhob sich von ihrem Thron und wandte sich an die Elbenritter im Raum. Sie befahl ihnen, sich wieder umzudrehen und einer von ihnen sollte mir sein Schwert geben.

Bevor sich aber einer der Elben in Bewegung setzen konnte, hörte ich Alec meinen Namen rufen und im nächsten Moment warf er mir mein eigenes Schwert zu. Ich fing es gekonnt auf und betrachtete es kurz. Ich wusste zwar nicht, wie er es geschafft hatte, es hier rein zu schmuggeln, aber ich war ihm auf jeden Fall unfassbar dankbar dafür.

„Danke.", rief ich ihm zu, dann wandte ich mich wiederum der Königin zu. „Ich wäre dann so weit."

Die Königin knirschte mit den Zähnen, dann lächelte sie, kurz bevor sie sich wieder auf ihren Thron setzte. „Nun gut, Jace Herondale. Wenn du selbst so sagst..." Wieder wandte sie sich den Elben zu und rief mit vor Schadenfreude triefender Stimme: „Tötet ihn!"

Auf ihr Kommando stürmten die Elben auf mich zu, ihre Lanzen direkt auf mich gerichtet und bereit, mich sofort zu töten, ohne einen richtigen Kampf erst zu beginnen. So leicht wollte ich es ihnen aber nicht machen. Ich sprang in die Luft und landete direkt auf der waagrecht erhobenen Lanze einer der Elben. Dieser verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden, wo sofort weitere Elben über ihn drüber trampelten.

Ich bemerkte, wie ein Elbe mir seine Lanze von hinten in den Rücken rammen wollte, doch ich drehte mich blitzschnell um, hielt die Lanze mit meiner linken Hand fest und stieß ihm das stumpfe Ende in die Brust, sodass auch er zu Boden ging.

So kämpfte ich weiter und versuchte, so wenig wie möglich mein Schwert zu benutzen. Ich wollte nämlich keinen der Elben töten, da ich wusste, dass dies wiederum Konsequenzen mit sich bringen würde. Also setzte ich alles daran, jeden einzelnen Elben auszuknocken.

Dank den Heilrunen, die mir Alec zuvor aufgetragen hatte, hatte ich wieder meine vorherige Kraft zurück und das Adrenalin tat auch seinen Dienst. Das, was mich in diesem Moment aber eigentlich kämpfen ließ, war die Gewissheit, dass wenn ich diesen Kampf hinter mir hatte, ich endlich wieder mit Clary vereint sein würde und mit ihr eine Familie haben würde. Diese Gewissheit erlaubte es mir, hochkonzentriert und ohne den kleinsten Hauch von Müdigkeit zu kämpfen.

Ich kämpfte immer weiter und immer mehr Elben gingen zu Boden. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seit dem Beginn des Kampfes vergangen war, aber es kam mir so vor, als könnte ich noch bis in alle Ewigkeiten weiterkämpfen, als nur noch ein einziger Elbenritter vor mir stand. Und wie hätte es anders sein können, als dass der letzte Elbe, gegen den ich kämpfen musste, Meliorn war.

„Sieht so aus, als fehlst nur noch du.", sagte ich grinsend zu ihm. „Und um ganz ehrlich zu sein, freut es mich sogar, dass genau du der letzte bist."

Er sah mich nur mit einem Ausdruckslosen Gesicht an. „Na dann lass uns doch mal sehen, ob du es mit mir aufnehmen kannst!", rief er, bevor er auf mich zustürmte.

Ich wich seinem ersten Angriff gekonnt aus, doch er wirbelte blitzschnell herum und griff mich wiederum an. Diesmal wehrte ich seinen Angriff mit der Scheide meines Schwertes ab und stieß ihn ein Stück zurück. Doch Meliorn behielt sein Gleichgewicht und setzte erneut zum Angriff an. Dieses Mal wich ich ihm erneut aus, hielt ihn aber an der Schulter zurück und wirbelte ihn herum, sodass er mit dem Rücken zu mir stand und wir beide zur Elbenkönigin sehen konnten. Ich stieß Meliorn mit einem Fuß in die Kniekehle, sodass er auf die Knie sank und legte mein Schwert an seinen Hals.

Clace - The story goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt