5. „Es tut mir so leid."

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Ich klopfte leise an die Tür, die kurz darauf geöffnet wurde und und Clary ihren Kopf durch den Spalt steckte.

„Hey, kann ich reinkommen?", fragte ich zögernd, während ich an ihr vorbei ins Zimmer schaute, um sicherzugehen, dass Izzy nicht noch immer in ihrem Zimmer war.

„Klar.", meinte Clary ohne zuzögern, woraufhin ich grinsen musste.

Sie trat einen Schritt zur Seite, um mich rein zulassen. Ich setzte mich auf die Bettkante und musterte das Zimmer. Clary hatte noch nichts verändert. Dazu hatte sie auch keinen Grund. Alles war noch genauso, wie sie es verlassen hatte.

„Was hast du eigentlich so lange gemacht?", fragte Clary und riss mich somit aus meinen Gedanken.

„Was?" Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

„Gerade, als ich mit Izzy auf mein Zimmer gegangen bin.", erklärte sie.

„Ich habe mit Alec geredet."

„So lange?" Nun kam Clary auf mich zu und setzte sich neben mich auf ihr Bett.

„Er ist jetzt Inquisitor, was bedeutet, er lebt in Idris im Haus des Inquisitors. Ich bekomme ihn nicht oft zu Gesicht." Ich lächelte gezwungen und senkte dann den Blick, was Clary sofort bemerkte und eine besorgte Miene zog.

„Er ist gegangen, obwohl es dir so schlecht ging?", fragte sie ungläubig. Sie streichelte sanft mit einer Hand über meinen Rücken, woraufhin ich sofort eine Gänsehaut bekam.

„Ich habe ihn gedrängt zu gehen.",antwortete ich kurz angebunden, was Clary aber anscheinend nicht genügte, da ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie sie mich abwartend ansah.

Also fuhr ich fort: „Er wollte wegen mir das Angebot ablehnen, aber ich konnte das doch nicht zulassen! So eine Chance bekommt man nicht zweimal. Also habe ich ihm gesagt, ersolle gehen und ich würde klar kommen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn anrufen würde, sobald es mir wieder schlecht gehen würde und er versprach, sofort mit einem Portal zurückzukommen, wenn ich, oder Izzy ihn darum bitten würden." Ich seufzte.

„Anscheinend ist das nicht oft passiert.", stellte Clary fest. Noch immer strich ihre Hand übermeinen Rücken.

„Doch, anfangs schon... Aber irgendwann habe ich wieder eine Mauer um mich aufgebaut. Nur manchmal konnte ich meine Gefühle gar nicht zurückhalten. Aber das hat Izzy nie erfahren und ich wollte nicht, dass Alec seinen Job verliert, nur weil er mich Babysitten muss. Und dann musste ich mir eine Ablenkung suchen..." Ich brach abrupt ab und starrte weiterhin auf den Boden.

„Was für eine Ablenkung?", fragte Clary sanft, aber dennoch lag etwas drängendes in ihrer Stimme. Sie hörte auf über meinen Rücken zu streichen, sondern legte ihre Hand auf meine Schulter.

Ich seufzte erneut. „Entweder bin ich, wie du schon weißt, dorthin gegangen, wo du warst. Oder ich bin dorthin gegangen, wo Gefahr war..."

Nun blickte ich auf und sah direkt in Clarys grüne Augen.

Sie zog scharf die Luft ein und irgendwie wusste ich, dass sie das nicht wegen der Information, das sich ihr gefolgt war, tat.

„Und wo war Gefahr?",fragte sie leise und betrachtete mich besorgt.

„Ist das wichtig?", fragte ich sanft, drehte mich in Clarys Richtung und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem unordentliche Knoten, zu dem sie ihre Haare zusammengebunden hat, gelöst hatte.

„Erzähl's mir.", flüsterte sie.„Bitte.", fügte sie noch hinzu, als ich sie nur stumm ansah.

Ich atmete hörbar aus.„Vampir-Territorien, Werwolf-Territorien und...", ich machte eine Pause. Eine lange Pause. Clarys Augen waren bereits glasig und ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren wird, wenn sie erfährt, wohin ich auch noch regelmäßig gegangen bin.

Clace - The story goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt