15. Vorahnung

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POV: Clary

Die letzte Stunde war die Hölle gewesen.

Alec war nun so geschwächt, dass er nicht einmal mehr alleine und ohne Hilfe stehen konnte. Also entschieden wir uns dazu, vorerst hier zu bleiben und vielleicht heute Nacht in Richtung Hof der Königin aufzubrechen. Je nachdem, wie gut es Alec gehen würde.

Es war schrecklich gewesen, mit ansehen zu müssen, wie Alec sich vor Schmerzen wand und genau zu wissen, dass es Jace wahrscheinlich noch schlimmer erging.

Izzy versuchte ihm, so gut es ging, mit Heilrunen zu helfen und Magnus half ihm auch irgendwie mit Magie.

Ich hingegen konnte einfach gar nichts machen. Ich sank auf die Knie und starrte einfach nur auf das grausame Schauspiel, welches sich direkt vor mir abspielte. Jedoch war ich diesmal nicht ganz allein gewesen. Simon kam sofort zu mir und versuchte, mich zu beruhigen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weinte, bis mir Simon die Tränen mit seinem Ärmel von den Wangen wischte.

Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Eigentlich sollte auch ich versuchen, Alec zu helfen, aber ich konnte mich einfach nicht bewegen.

Plötzlich wurde mir so schlecht, dass ich mich hätte übergeben können. Ich presste meine Hand auf den Mund und versuchte tief ein und aus zu atmen, um den Würgereiz zu unterdrücken.

Nach kurzer Zeit beruhigte sich mein Magen wieder und Simon, der die ganze Zeit bei mir gewesen war, sah mich fragend an.

Ich schüttelte den Kopf. "Alles gut. Mir war nur kurz übel.", flüsterte ich ihm zu.

Simon nickte zögernd, dann stand er langsam auf und half kurz darauf auch mir auf die Beine.

Mittlerweile war nichts mehr von Alec zu hören. Simon und ich eilten zu ihm, doch Izzy beruhigte uns sofort und sagte, er würde nur dank eines Zaubers von Magnus schlafen.

Für einen kurzen Moment beruhigte mich das etwas, doch kurz darauf wurde mir bewusst, dass das nur für Alec galt, da so etwas nicht für beide Parabatai wirkte. Jace musste noch immer unfassbare Schmerzen haben. Diesmal war es definitiv viel schlimmer, als beim letzten Mal im Institut. Dieser Gedankte versetzte mir einen tiefen Stich ins Herz.

Erneut überkam mich die Übelkeit und diesmal musste ich mich wirklich übergeben. Sofort waren Izzy und Simon an meiner Seite und ich spürte, wie mir Simon die Haare zurückhielt, so wie er es früher auch immer gemacht hatte, wenn es mir schlecht ging und Izzy mir sanft über den Rücken strich.

Kurz darauf war alles wieder vorbei und Magnus reichte mir eine der Wasserflaschen, die wir mitgebracht hatte. Ich trank etwas Wasser, schloss die Flasche dann und reichte sie wieder Magnus.

"Alles gut, Süße?", fragte Magnus und betrachtete mich skeptisch. "Du musst nicht mitkommen, du kannst auch ruhig zurück ins Institut gehen und dich etwas ausruhen. Wir schaffen das schon..."

"Nein, alles gut.", unterbrach ich ihn. "Ich kann nicht einfach zu Hause rumsitzen und nichts tun, während Jace hier gefangen gehalten wird und leiden muss."

Nun sahen mich auch die anderen skeptisch an.

"Mir geht es gut, Leute. Macht euch keine Sorgen. Ich will einfach nur so schnell wie möglich Jace zurückholen und mit euch allen zurück ins Institut gehen. Ich schaffe das.", versicherte ich ihnen.

Die anderen wirkten zwar nicht sehr begeistert, aber sie sagten nichts mehr und so bereiteten wir unser Nachtlager vor.

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Am nächsten Morgen war mir schon wieder so schlecht, dass ich mich übergeben musste. Vielleicht hatte ich mir etwas eingefangen, doch jetzt war nicht der richtige Moment, sich darüber Gedanken zumachen. Oberste Priorität hatte immer noch Jaces Rettung.

Clace - The story goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt