Kapitel 11

44 3 2
                                    

Als es klingelte, stand Elijah sofort auf und ging zur Tür. Als er öffnete, stellte er überrascht fest, dass Dumbledore vor der Türe stand. "Albus. Was verschafft uns die Ehre Ihres Besuchs?", fragte der ehemalige Professor und bat den Schulleiter hinein. Dumbledore trat ein. "Ist Isabella auch zu Hause?", stellte Dumbledore eine Gegenfrage. "Natürlich. Sie ist mit Elaine im Kinderzimmer. Die beiden spielen zusammen.", antwortete Elijah und sah den Schulleiter fragend an. "Ich würde gerne mit Ihnen beiden zusammen reden.", meinte der Schulleiter schlicht. "Ich hole Isabella. Bitte setzen Sie sich doch schon mal.", ging Elijah darauf ein und bot Dumbledore das Sofa an. Der Schulleiter nickte und setzte sich. Sofort ging Elijah ins Kinderzimmer. "Isabella? Albus möchte mit uns beiden sprechen.", sagte er leise. Er störte die Beiden nur ungerne beim spielen. "Ich komme.", sagte Isabella und stand auf. "Spiel du ruhig schön weiter, mein Schatz. Wir haben Besuch bekommen und mit dem Besuch muss ich mich eben unterhalten. Wenn wir fertig sind, dann komme ich wieder.", versprach sie ihrer Tochter. Elaine nickte. "Spielen wir danach Verstecken?", fragte das Mädchen mit großen Augen. "Alles was du möchtest, meine Süße.", lächelte Isabella. Das Mädchen strahlte ihre Mutter an und spielte dann weiter.

Im Wohnzimmer bot Isabella dem Schulleiter was zu trinken an. Als sie alle saßen, kam Dumbledore direkt zum Punkt. "Ich will gar nicht ums Thema reden.", fing der Schulleiter an. "Es geht um die Kinder von Leonie und Sirius.", redete er weiter. Das junge Paar sah den Schulleiter Erwartungsvoll an. "Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, sitzt Sirius wegen Verrat und Massenmord in Askaban.", seufzte Dumbledore. Er konnte es kaum glauben, dass ausgerechnet Sirius seine Freunde verraten haben soll. Isabella nickte leicht. Auch sie schien es kaum glauben zu können. Elijah war auch Sprachlos deswegen. Er hatte Sirius immer als einen ehrlichen Menschen wahrgenommen. "Und von Leonie fehlt noch immer jede Spur.", sagte Dumbledore. "Hat Sirius sie nicht gefunden? Er hatte sie eigentlich in der Nokturngasse suchen wollen.", fragte Elijah überrascht. Der Schulleiter sah ihn fragend an. "Sirius hat einen Brief gefunden.", murmelte der ehemalige Professor, stand auf und lief zum Schreibtisch. Mit einem Brief kam er zurück. "In der Eile hat er ihn vergessen und ich habe ihn mitgenommen...", sagte Elijah und reichte Dumbledore den Drohbrief. Dieser las und runzelte die Stirn. "Nein, Leonie ist noch immer verschwunden.", sagte Dumbledore leise. Elijah seufzte schwer. "Und deswegen bin ich hier. Leonie hat, da Krieg herrschte, ein Testament verfasst. Zusammen mit Sirius.", fasste Dumbledore das eigentliche Thema wieder auf. Das junge Paar sah ihn fragend an. "Deren Wunsch war es, dass wenn ihnen etwas zustoßen sollte, dass die Kinder zu euch kommen.", sagte Dumbledore. "Zu uns? Wieso wir?", fragte Isabella überrascht. Dumbledore reichte ihnen das Pergament. Zusammen lasen sie.

Unser Testament

Wir, Leonie Dorea Potter und Sirius Orion Black, geboren am 27.März.1960 und 3.November.1959, möchten für den Fall, dass uns beiden etwas zustoßen sollte, dass unsere Kinder, Elijah Timothy, Remus Charlus, Isabella Mailin und Lily Leola Potter zu Isabella und Elijah Coleman kommen. Isabella und Elijah waren für mich, Leonie, immer da gewesen. Selbst in den dunkelsten Zeiten. Sirius und ich vertrauen niemandem so sehr, wie den Colemans.

Unser Besitz soll an unsere Kinder, Elijah, Remus, Isabella und Lily Potter gehen. Bis diese Volljährig sind, vertrauen wir das Erbe Isabella und Elijah Coleman an.

Leonie Potter und Sirius Black

Dabei war noch ein zweites Schreiben. Ein persönlicher Brief, welchen nur Isabella und Elijah öffnen durften. Das junge Paar schaute sich kurz an. Dann öffnete Elijah den Brief, holte das Pergament hervor und entfaltete es. Sie lasen zusammen.

Liebe Isabella, Lieber Elijah,

Wenn ihr diesen Brief lest, dann ist uns etwas zugestoßen. Ich weiß, es ist viel, worum ich euch nun bitte, aber ich vertraue niemandem so sehr wie euch.

Als du, Elijah, damals nach Hogwarts kamst, um uns zu unterrichten, da hast du sehr schnell Partei für mich ergriffen. Obwohl ich mich eigentlich sehr gut selbst verteidigen konnte. Nur bei Hagelkorn traute ich mich nicht. Und du hast versucht ihn in die Schranken zu weisen. Ich habe das damals mitbekommen und bin dir sehr dankbar dafür. Als Hagelkorn dann anfing sich an mir zu vergehen, da habe ich mich immer weiter zurück gezogen. Du hast immer versucht herauszufinden was los war. Du hast mich nicht einmal aufgegeben, obwohl ich mich selbst längst aufgegeben hatte. Als dann alles raus kam, warst du bei mir. Du hast Mailin und James in Sicherheit gebracht und hast sie beschützt, bis Hogwarts wieder sicher war. Wärst du nicht gewesen, hätte ich nie erzählt was Hagelkorn tat. Ich hätte zu große Angst um meine Geschwister gehabt. Du warst es dann auch, der Professor Dumbledore empfohlen hat Isabella nach Hogwarts zu holen, damit diese sich mir annahm. Ich habe dir nie richtig dafür gedankt.

Als du, Isabella, dann meine Psychologin wurdest, hattest du ganz schön Arbeit mit mir. Ich wollte am Anfang gar nichts von dir und den Sitzungen hören. Ich hatte mich selbst schon längst aufgegeben. Aber du hast in mir etwas gesehen. Etwas, was ich bis heute nicht sehe. Aber du hast mich nicht aufgegeben, sondern hast dir mein Vertrauen erkämpft. Und dieser Kampf war kein leichter. Aber du hast den Kampf gewonnen. Du hast unfassbar viel Geduld mit mir gehabt und hast mir zugehört. Ganz ohne Vorurteile. Und irgendwie hast du es geschafft mich aus meinem Tief heraus zu holen. Dank dir habe ich es geschafft mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ich habe auch dir nie richtig dafür gedankt.

Nun scheint es dafür leider zu spät zu sein, sonst würdet ihr nicht diesen Brief lesen.

Meine Kinder sind, mit Sirius zusammen, das Wichtigste in meinem Leben. Und es tut mir weh, zu wissen, dass meine Kinder nun ohne ihre Eltern aufwachsen müssen. Einen anderen Grund kann es nicht dafür geben, dass ihr den Brief gerade lest. Ich bitte euch, seid für meine Kinder da. Nehmt sie bei euch auf. Ihr könnt auch in unserem Haus leben. Unser Haus ist groß genug. Zeigt meinen Kindern, wie schön die Welt sein kann. Bringt ihnen bei, was sie wissen müssen. Und macht sie zu genauso Herzensguten Menschen, wie ihr es seid. Ich habe sonst keinen Wunsch. Nur, dass es meinen Kindern gut geht. Und ich weiß, bei euch geht es ihnen gut.

Eure Leonie

Elijah hatte verdächtig feuchte Augen und bei Isabella rollten die Tränen das Gesicht runter. Das junge Paar schaute sich kurz an. Sie brauchten nichts sagen. Beiden war sofort klar, dass sie sich um Leonies und Sirius' Kinder kümmern würden. Der Brief rührte die Beiden zutiefst. Nie hätten sie gedacht, dass Leonie ihnen so sehr vertraute.

Leonie Dorea Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt