Kapitel 12

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Die Colemans beschlossen noch am selben Tag ins Haus von Leonie und Sirius zu ziehen. Solange, bis Leonie gefunden wäre. Isabella ging ins Kinderzimmer, um ein paar Sachen für Elaine einzupacken. "Warum packst du meinen Koffer?", fragte Elaine neugierig und lief zu ihrer Mutter. "Du weißt doch, dass die Mama von Elijah verschwunden ist, oder?", fragte Isabella ihre Tochter und schaute zu ihr. Das Mädchen nickte. "Und sein Vater ist nun auch weg.", sagte Isabella leise. Elaine sah ihre Mutter aus großen Augen an. "Und da Elijah und seine Geschwister nicht alleine bleiben können, haben dein Papa und ich beschlossen bei ihnen zu bleiben.", erklärte sie ruhig. "Kann ich dann jeden Tag mit Elijah spielen?", fragte Elaine und sah ihre Mutter groß an. Isabella nickte. "Natürlich, mein Schatz. Wir wohnen ja nun zusammen.", fügte sie hinzu. "Kann ich auch mit bei Elijah im Zimmer schlafen?", wollte das Mädchen wissen. "Schauen wir mal, Prinzessin.", lächelte Isabella und packte den Koffer für ihre Tochter. Elaine nahm sich ihren Rucksack und packte Spielzeug ein. Elijah ging in der Zeit ins Schlafzimmer und packte den Koffer für sich und seine Frau.

Als sie fertig waren, apparierten sie mit Dumbledore zum Haus von Leonie und Sirius. Dumbledore klingelte. Wenige Augenblicke später öffnete ihnen Remus die Tür. "Guten Abend, Professor Dumbledore.", grüßte er den Schulleiter und bemerkte dann auch die Colemans. "Guten Abend, Mrs Coleman und Professor Coleman.", grüßte er die beiden Erwachsenen und lächelte Elaine zu. Diese sah Remus aus großen Augen an und drückte sich an ihre Mutter. Remus bat sie alle hinein und führte sie in den Wohnraum. Johanna saß vorm Kamin und starrte ins Feuer. Léna war gerade dabei den Tisch zu decken. Als sie alle rein kamen, schaute sie zu ihnen. "Guten Abend.", grüßte sie freundlich und stellte den Teller auf den Tisch. Johanna schaute auf, nickte ihnen kurz zu und schaute dann wieder ins Feuer. Sie war etwas schlecht drauf, da Leonie den Colemans scheinbar mehr vertraute als ihr, ihrer Cousine. Remus seufzte leise. "Wo ist Elijah?", fragte Elaine ihre Mutter. "Bestimmt in seinem Zimmer.", antwortete Isabella. Der kleine Junge, welcher auf der Treppe saß und lauschte, sprang schnell auf und lief hinauf. Er eilte in sein Zimmer und machte die Tür zu. Dumbledore hatte es bemerkt und schmunzelte deswegen. Elaine lief los, rannte die Treppe rauf und zum Zimmer von Elijah. Sie stürzte hinein und sofort fingen die beiden Kinder an miteinander zu spielen.

Die Erwachsenen setzten sich zusammen an den Tisch, um gemeinsam zu essen und alles zu besprechen. Johanna jedoch blieb vorm Kamin sitzen. Sie hatte keine Lust etwas zu besprechen, was für sie eh schon offensichtlich war. Die Colemans würden nun auf die Kinder aufpassen und sie würde diese vermutlich kaum bis gar nicht mehr sehen. "Ich hätte eine Bitte an euch.", sagte der ehemalige Professor und schaute zu Léna und Remus. Diese schauten fragend zurück. "Ich möchte nach Leonie suchen. Aber ich möchte es meiner Frau nicht zumuten alleine auf fünf Kinder aufpassen zu müssen.", fing er an und er schien sich große Sorgen um seine ehemalige Schülerin zu machen. "Deshalb möchte ich euch bitten, meiner Frau mit Leonies Kindern unter die Arme zu greifen.", endete er und schaute Léna und Remus an. Johanna horchte auf, schwieg allerdings. "Natürlich, Professor Coleman.", sagte Remus sofort. "Johanna und ich kümmern uns gerne mit um die Kinder.", fügte er hinzu. Der ehemalige Professor sah seinen ehemaligen Schüler dankbar an. "Ich werde auch gerne helfen.", lächelte Léna, welche froh war, wenn ihre Tochter mit anderen Kindern zusammen war. "Ich danke euch.", sagte Elijah und lächelte leicht. Er wollte direkt morgen früh los, um Leonie zu suchen. Dumbledore versprach, ihm bei der Suche zu helfen.

Am nächsten Morgen saßen sie alle zusammen am Tisch und frühstückten. Die Zwillinge saßen währenddessen mit Marie auf dem Boden und spielten mit Bauklötzen. Elaine und Elijah rannten durchs Zimmer und spielten fangen. Währenddessen krabbelte Lily auf dem Boden und machte es sich zur Aufgabe, Marie und die Zwillinge zu stören. Die Erwachsenen redeten, während sie noch am Tisch saßen. "Ich danke euch, dass ihr hier seid.", sagte der ehemalige Professor und schaute die Anderen dankbar an. "Leonie ist meine beste Freundin. Und wir haben gemeinsam Tiefen überstanden. Ich würde alles für sie tun. Und derzeit heißt es, mich mit um ihre wundervollen Kinder zu kümmern.", erwiderte Léna schlicht. Sie dachte dabei kurz an Murray, zwang sich dann aber, diesen Gedanken sofort wieder zu vergessen. Remus legte der Freundin eine Hand auf die Schulter. Er ahnte was in ihr vorging. Sagen wollte er jedoch nichts, da er keine bösen Erinnerungen in ihr wecken wollte. "Wir sind Cousinen. Ihre Eltern nahmen mich bei sich auf, als ich meine Eltern verloren hatte. Wir halten zusammen.", meinte Johanna leise. Sie spürte jedoch wieder einen Stich im Herzen. Sie verstand nicht, weshalb Leonie im Testament nicht hinterlegt hatte, dass die Kinder zu ihr sollten. Stattdessen hatte Leonie die Colemans hinterlegt. Sie fühlte sich verraten. Doch zumindest banden die Colemans sie weiterhin mit ein. Das war ein Trost für die junge Frau. Sie liebte Leonies Kinder. Und sie hoffte, irgendwann ein eigenes Kind auf Erden zu haben. Doch Remus schien keinen weiteren Versuch starten zu wollen. Dies führte zu ständigen Reibereien zwischen ihnen. Sie hatte die Hoffnung, dass wenn sie viel Zeit mit Leonies Kindern verbrachten, dass Remus einen eigenen Kinderwunsch bekäme. Sie seufzte leise. "Leonie war immer für mich da. Sie war auch für mich da, als es sonst kaum jemand war. Ich werde nie vergessen, was sie für mich getan hat.", sagte Remus, welcher seiner besten Freundin sehr dankbar war für die Unterstützung, die Bedingungslose Zuneigung und das Vertrauen, obwohl er einmal im Monat zum Monster wurde.

>>Niemals lasse ich dich hängen! Durch dick und dünn. Bei Tag und Nacht. Im Sonnenschein und im stärksten Sturm. Ich werde immer für dich da sein, Remus John Lupin. Du bist und bleibst mein bester Freund. Egal, welch ein Fell du einmal im Monat trägst.<<

Niemals würde er diese Worte vergessen, die Leonie zu ihm sagte, als sie und die Anderen herausgefunden hatten, dass er ein Werwolf war. Er hatte ihnen noch geraten zu gehen. Abstand von ihm zu halten. Immerhin war er ein Monster. Doch Leonie war stur. Statt die Freundschaft zu beenden, fingen sie und die Anderen an zu lernen, wie man ein Animagus wurde. Er wusste, es war Leonies Idee gewesen. James und Sirius waren zu faul zum lesen, um auf eine solche Idee zu kommen. Und Peter war nicht clever genug für solche Einfälle. Leonie war es, welche Nachts in die Bibliothek schlich. Unter James' Tarnumhang. In der verbotenen Abteilung. Dort fand sie, wonach sie suchte. Und Ende des vierten Schuljahres hatten die Freunde es geschafft. Wie viel angenehmer die Vollmondnächte für ihn deshalb waren. Und er wäre es nicht wert Leonies Vertrauen und Freundschaft zu verdienen, wenn er ihr nicht helfen würde. Auch, wenn sie verschwunden war. Er war es ihr Schuldig. Er wollte mit nach Leonie suchen. Das schuldete er ihr.

Leonie Dorea Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt