Kapitel 16

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Es war kalt in seiner Zelle. Der junge Black saß in einer Ecke und starrte an die Wand. Er wusste nicht wie viel Zeit mittlerweile vergangen war. Doch es spielte auch keine Rolle, da er Lebenslänglich bekommen hatte. Lebenslänglich für etwas, was er nicht getan hatte. Er war es nicht gewesen, der Lily und James an Voldemort verraten hatte. Und er war es auch nicht gewesen, der eine Straße in die Luft gesprengt hatte. Er hatte auch nicht die 12 Muggel getötet. Und vor allem hatte er Peter Pettigrew nicht getötet. Peter Pettigrew. Als er an Peter dachte, verspürte er wieder eine enorme Wut. Peter war es, der Lily und James an Voldemort verraten hatte. Und Peter war es auch, der die Straße gesprengt hatte. Peter hatte also die 12 Muggel auf dem Gewissen. Und wo war Peter nun? Jedenfalls nicht tot. Vermutlich versteckte er sich irgendwo als Ratte. Doch trotzdem war er Schuld an allem. Hätte er nicht gesagt, es wäre besser Peter zum Geheimniswahrer zu machen, dann würden Lily und James noch leben. Harry könnte mit seinen Eltern aufwachsen und müsste nicht bei den Dursleys leben. Und Leonie hätte er sicher auch schon gefunden und befreit. Wahrscheinlich wären sie alle dann jetzt glücklich. Und vielleicht wäre sogar der Krieg vorbei. Wie hatte er nur dem Falschen vertrauen können? Leonie hatte noch deutlich gemacht, was sie davon hielt. Sirius seufzte leise und schloss für einen Moment die Augen.

Als er die Augen wieder öffnete, stand er auf und lief im Kreis. Es war schrecklich langweilig in der Zelle. Er warf einen Blick durch die Gitterstäbe und in die anderen Zellen. Geisterhafte Gestalten. Viele Todesser. Unter ihnen seine gestörte Cousine Bellatrix. Wie er diese ganze Sippschaft hasste. Bellatrix schaute zurück und lachte verrückt. Sie schien Sirius zu verspotten. Er zeigte ihr die Faust und knurrte tief. "Du kannst nichts machen, Kleiner!", spottete Bellatrix. "Du auch nicht, du dreckige Schlampe!", knurrte Sirius zurück. "Pass auf was du sagst, sonst stirbt deine kleine Blutsverräter-Schlampe!", zischte die Todesserin. Sirius sah sie Verständnislos an. "Na, die kleine Potter-Schlampe!", grinste Bellatrix. Sofort knurrte Sirius wieder. "Beleidige Leonie nicht!", funkelte er zornig. Bellatrix lachte wie eine Irre auf. "Ich beleidige diese Missgeburt so viel wie ich will!", höhnte Bellatrix. "Und wenn du mir blöd kommst, dann wird die kleine Schlampe dafür sterben! Ich habe Kontakte, auch wenn ich in Askaban sitze.", verkündete die Todesserin. Sirius sah sie finster an. Er fragte sich was Bellatrix wusste. "Und nur damit du es weißt: McAllen hat deine kleine Blutsverräter-Schlampe!", lachte Bellatrix. Sofort wich dem jungen Mann jegliche Farbe aus dem Gesicht. "Und weißt du wer sie verraten hat?", fragte die Todesserin spöttisch. Sirius schwieg. Er ahnte, dass Peter es gewesen war. Doch er wollte es nicht aussprechen. Er konnte es nicht aussprechen. Er wollte nicht wahrhaben, dass er sich so sehr in Peter getäuscht hatte. "Peter Pettigrew!", lachte Bellatrix und ihre Augen spiegelten den Wahnsinn wieder. Die Todesserin wusste nicht, dass Leonie mittlerweile frei war. Sie hatte Gefallen daran gefunden ihren Cousin zu provozieren. Und es funktionierte, denn Sirius fing an an den Gitterstäben zu rütteln. "Ich glaube, McAllen erteilt der kleinen Potter-Schlampe eine ordentliche Lektion! Mit Peitsche, Stock und Gürel. Und er hat sicher seinen Spaß daran die kleine Schlampe so ordentlich zu ficken!", höhnte Bellatrix weiter. Sirius schrie seine Cousine an, dass sie endlich still sein solle. Dabei rüttelte er an den Gitterstäben, welche nicht nachgeben würden. Ein Gefängniswärter kam rüber und schlug Sirius mit seinem Stock auf die Finger. Sirius zog seine Hände zurück und sah den Gefängniswärter finster an. "Ruhe!", knurrte dieser und schlug ein paar Mal gegen die Gitterstäbe. Bellatrix lachte irre. Sofort kam der Gefängniswärter rüber und schlug gegen die Gitterstäbe von Bellatrix' Zelle. Diese schrie den Mann an und fing an ihn zu beleidigen. Dann spuckte sie ihm ins Gesicht. Der Gefängniswärter rief ein paar der Dementoren, welche sich sofort daran machten bei Bellatrix Erinnerungen auszusaugen. Sirius wich zurück, um die Dementoren nicht auf sich aufmerksam zu machen. Er verkrümelte sich in eine Ecke seiner Zelle und schwieg.

Als die Dementoren weg waren, legte Sirius sich in sein Bett. Es war hart und hatte nicht mal eine Matratze. Er schloss die Augen und dachte an Leonie. Ob Bellatrix vorhin die Wahrheit gesagt hatte? Dann würde es Leonie sehr schlecht gehen. Tränen sammelten sich in seinen Augen, als er sich vorstellte, was McAllen mit seiner Leonie machen würde. Er schüttelte den Kopf und hielt sich die Schläfen. Kopfschmerzen machten sich bei ihm bemerkbar. Er würde Leonie so gerne da raus holen, doch es ging nicht. Wie auch, wenn er in Askaban festsaß. Dann dachte er an seine Kinder, welche nun ohne Eltern waren. Hoffentlich waren sie bei den Colemans. Er hoffte, jemand hatte das Testament gefunden und die Kinder zu den Colemans gebracht. Dann wären zumindest seine Kinder in Sicherheit. Mit diesen Gedanken fiel er schließlich in einen sehr unruhigen Schlaf.

Leonie Dorea Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt