Kapitel 4

52 4 3
                                    

Draußen tobte der Krieg. Leonie wurde immer unruhiger. Im Januar traf es ihre Freundin Dorcas. Lord Voldemort persönlich brachte die junge Frau um. Ihre Leiche fand man einen Tag später in Blackpool, Devon. Wenig später wurde Benjy Fenwick ermordet. Von ihm fand man nur noch Stücke. Leonie traute sich kaum noch aus dem Haus. Sie hatte eh genug zu tun, immerhin hatte sie ein Kleinkind und zwei Babys zu versorgen. Hinzu kam, dass sie tatsächlich wieder Schwanger war. Sie ärgerte sich darüber, da sie und Sirius nicht aufgepasst hatten. Die junge Frau fühlte sich gar nicht wohl. Die Schwangerschaft nahm sie sehr mit.

Irgendwann verschwand dann Ceradoc Dearborn. Von ihm gab es weit und breit keine Spur. Schließlich traf es Fabian und Gideon Prewett. Zoé und ihre Familie flüchteten in ihre Heimat. Zoé schrieb Leonie einen Brief.

Liebste Freundin
Meine Familie hat beschlossen zu fliehen. Und ich werde mit gehen. Ich kann dir leider nicht sagen wohin wir gehen, falls der Brief von Todessern abgefangen werden sollte. Aber bitte mach dir keine Sorgen um mich. Es geht mir gut und wir wissen auch schon, wo wir leben können. Ich hoffe der Krieg hört irgendwann auf. Sobald das alles vorbei ist, komme ich zurück nach England. Dann helfe ich beim Wiederaufbau und wir können uns wieder sehen. Ich werde immer an dich denken und hoffe, Dir und den Anderen geht es gut. Pass auf dich und deine Kinder auf. Wir sehen uns. Irgendwann.
In Liebe, deine Zoé

Leonies Augen wurden feucht. Sie wusste, wohin es Zoé und ihre Familie schlug. Und sie hoffte, sie würden heile dort ankommen. Wie sehr sie diesen Krieg hasste. So viele Menschen hatte sie nun schon verloren, wegen diesem scheiß Krieg. Zumindest wäre Zoé sicher, wenn sie aus England raus wäre. Sirius sah sah seine Verlobte fragend an. "Zoé und ihre Familie fliehen zur Familie in Südafrika.", antwortete die Schwarzhaarige mit belegter Stimme. "Zumindest wird denen dort nichts passieren.", Versuchte Sirius seine Verlobte zu beruhigen. Leonie nickte leicht. Sie war trotzdem traurig, denn sie fragte sich, wie viel sie noch aufgeben müsse, bis dieser Krieg endlich vorbei wäre. Oder ob dieser Krieg niemals endet.

"Wann heiratet ihr beiden endlich?", wollte Léna wissen, als sie Leonie und Sirius besuchte. Marie schlief derzeit. "Wir wollen warten, bis der Krieg zu Ende ist.", antwortete Sirius, der Leonie am liebsten schon längst geheiratet hätte. Doch beide hatten das Gefühl, es wäre besser zu warten. "Und wenn der Krieg niemals endet?", stellte Léna die Frage, die sich alle stellten. Sirius schwieg und schaute unbeholfen auf seine Füße. "Irgendwann wird der Krieg enden. Die Frage ist nur, welche Seite siegen wird.", Seufzte Leonie und schaute aus dem Fenster. Der Himmel war dunkel. Dicke Wolken hielten das Tageslicht zurück. Und obwohl Sommer war, war es kalt. Léna schwieg. Sie hatte einen Kloß im Hals stecken und hielt mühsam ihre Tränen zurück. Auch sie gab langsam die Hoffnung auf, dass sie den Krieg gewinnen würden.

Im April 1981 bekam Leonie ihre Wehen. Sie schrie immer wieder vor Schmerzen. Eigentlich sollte sie ins Mungos, doch Leonie und Sirius vertrauten nicht mehr aufs Mungos. Sirius apparierte nach Hogsmeade, eilte nach Hogwarts und suchte den Krankenflügel auf. "Madame Pomfrey?", rief er und schaute sich um. Die Krankenschwester kam aus ihrem Büro. "Mr Black?", fragte sie überrascht, welche nicht mit ihm gerechnet hatte. "Leonie liegt zu Hause in den Wehen. Wir trauen uns allerdings nicht ins Mungos...", fing Sirius an und traute sich aber nicht zu fragen. "Dann bringe mich zu euch nach Hause. Ich helfe Leonie.", versprach Madame Pomfrey, holte ihre Medizintasche, schickte einen Patronus zu Dumbledore und ging dann mit Sirius nach Hogsmeade. Dort apparierten sie zu Leonie. Schnell brachte Sirius die Krankenschwester ins Schlafzimmer zu Leonie. "Madame Pomfrey", sagte Leonie verschwitzt und schrie dann wieder, als eine Wehe kam. "Ruhig atmen.", sagte die Krankenschwester sofort, stellte ihre Tasche neben das Bett und nahm Leonies Hand in ihre Hand. "Das Baby sollte eigentlich noch gar nicht kommen. Es sollte erst in 9 Wochen kommen.", sagte Sirius zerstreut und setzte sich zu Leonie auf die Bettkante. "Nur keine Panik. Wir bekommen das hin. Und bald werdet ihr euer Baby in den Armen halten.", beruhigte Madame Pomfrey das junge Paar. Leonie und Sirius sahen sie dankbar an. "Wart ihr am Anfang im Mungos?", fragte Madame Pomfrey und holte aus ihrer Tasche etwas gegen die Schmerzen. Sirius schüttelte den Kopf. "Das war uns zu gefährlich.", fügte er hinzu. "Und wie kommt ihr darauf, dass das Baby erst in 9 Wochen kommen sollte?", fragte die Krankenschwester überrascht und blickte zu dem jungen Paar. "Leonie hat es selbst ausgerechnet...", sagte Sirius leise und wirkte sehr verunsichert. Die Krankenschwester seufzte leise, beschloss dann aber, sich erstmal auf die Geburt zu konzentrieren.

Viele Stunden und einige Komplikationen später brachte Leonie schließlich Zwillinge zur Welt. Sie brachte erst ein Mädchen zur Welt. Leonie lag erschöpft im Bett, während Sirius seine neugeborene Tochter im Arm hielt. Wenige Augenblicke später brachte Leonie einen Jungen zur Welt. Im Gegensatz zu seiner Schwester, fing der Junge jedoch nicht an zu schreien. Madame Pomfrey war in heller Aufregung, nahm das winzige Baby und merkte schnell, dass dieses nicht atmete. Die Krankenschwester wurde blass. Sie versuchte das kleine Herz zum schlagen zu bekommen und die Lungen des Babys atmen zu lassen, doch der Kleine war nicht kräftig genug. Schließlich musste Madame Pomfrey aufgeben. Leonie blickte zur Krankenschwester. Sie erkannte an ihrem Blick, dass etwas nicht stimmte. Sie machte sich aufs schlimmste gefasst. "Es tut mir Leid...", brach die Krankenschwester die Stille. Leonie wurde blass. Sie schüttelte den Kopf und die ersten Tränen flossen. "Der Kleine hat es leider nicht geschafft.", sprach Madame Pomfrey Leonies Befürchtung aus. Die junge Frau schrie auf und weinte bitterlich. Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen. Sirius wich die Farbe aus dem Gesicht. "Es tut mir Leid, ich konnte nichts mehr für ihn tun.", sagte Madame Pomfrey leise. Sie schaute wie groß und schwer das Mädchen war und ob sie gesund war. Dann legte sie die Kleine zurück in Sirius' Arme. "38cm groß und 1200g schwer.", sagte sie. "Ihre Tochter ist, trotz 11 Wochen zu früher Geburt, gesund und munter.", fügte sie hinzu. "11 Wochen zu früh? Ich dachte 9 Wochen...", fragte Sirius blass. "Es sind tatsächlich 11 Wochen zu früh.", antworte Madame Pomfrey und schaute dann, wie groß und schwer der Junge war. Der Kleine war nur 36cm groß und wog gerade mal 980g. Madame Pomfrey trug es in die Sterbeurkunde ein.

Leonie Dorea Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt