》Bild: Lennard《
Pünktlich um 6:30 Uhr klingelt mein Wecker für die Schule. Als ich den Wecker ausgestellt habe schließe ich zuerst das Fenster, bevor ich mir dann Klamotten für meinen ersten Schultag raussuche. Ich nehme mir ein graues T-Shirt mit einer Schleife vorne, eine schwarze Jeans und ein rot-dunkelblau, karriertes Hemd zum drüber ziehen. Es würde ein warmer Sommertag werden, trotzdem will ich erstmal schauen wie die Klamottenwahl meiner Mitschüler ausfällt, bevor ich in kürzeren Klamotten zum Unterricht gehe. Mum nennt dieses Hemd immer das "Holzfällerhemd" und sie findet es schrecklich. Sie wollte es sogar einmal wegwerfen, aber ich hab es gerade noch retten können. Während ich langsam aufstehe und mich auf den Weg zu meinem morgendlichen Toilettengang mache, höre ich bereits meine Mum unten in der Küche das Frühstück vorbereiten. Nachdem ist auf Klo gewesen bin sehe ich in den Spiegel, sofort fallen mir ein paar Pickel auf, die ich gleich abdecken werde. Meine langen hellblonden Haare versuche ich mit der Haarbürste zu bändigen, nachdem es mir gelungen ist, sind sie wieder schön glatt und ich fühle mich gleich viel wachher. Zurück in meinem Zimmer suche ich meinen Abdeckstift in einem der Umzugskartons und decke die drei Pickel in meinem Gesicht ab. Da mein Spiegel noch nicht an der Wand hängt nehme ich mein Handy zur Hilfe, ich bin nämlich einfach zu faul nochmal ins Bad zu gehen. Anschließend schnappe mir meinen Schulrucksack, den ich gestern bereits fertig gepackt habe. Dann gehe ich die Treppe herunter und lasse den Rucksack im Flur stehen, bevor ich weiter in die Küche gehe und mich an den Esstisch setze. Den hat mein Vater gestern noch aufgebaut und somit konnte Mum wie gewohnt den Frühstückstisch decken. <Guten Morgen, gut geschlafen Ella?>, fragt sie sofort gut gelaunt. Mum ist eine richtige Frühaufsteherin und morgens immer gut drauf. Ich habe leider die gute Morgenlaune nicht weiter vererbt bekommen, deshalb bekommt sie als Antwort nur ein: <Morgen>. Zum Frühstück esse ich ein Toast mit Sauerkirschmarmelade und Butter, was meine Laune deutlich hebt. <Danke für das leckere Frühstück Mum, ich gehe schnell Zähne putzen und fahre dann los zur Schule.> <Sehr gerne, denk daran dein Vater und ich fahren gleich zum Alpha des örtlichen Rudels und bitten um unsere Aufnahme. Also verhalte dich bitte ruhig in der Schule, wir wissen nicht wer hier eine hohe Position bezieht.>, sagt Mum streng. Ich nicke daraufhin nur bestätigend und gehe wieder die Treppe rauf ins Bad, um meine Zähne zu putzen. Ich denke nicht, das ich irgendwelche Probleme heute bekommen sollte.
Während ich mit meinem Fahrrad auf dem Weg zu meiner neuen Schule bin, folge ich dem Fahrradweg an der Landstraße. Ich genieße die morgendliche Sommerluft und freue mich auf den Tag. Ich hoffe sehr, dass wir im Rudel aufgenommen werden, ansonsten werde ich mich hier wohl nicht verwandeln dürfen. Doch länger als ein paar Tage halte ich das nicht aus, es ist wie eine Droge die ich regelmäßig brauche, um glücklich zu sein. Als ich an der Schule ankomme, stelle ich mein Fahrrad ab und bemerke dabei sofort die Blicke der anderen. Sie riechen natürlich sofort, dass ich neu bin und definitiv nicht von hier komme. Ich fühle mich sehr bedrängt davon, aber versuche mir nichts anmerken zu lassen. Jeden Schritt den ich an allen vorbei in die Schule gehe, hoffe ich nicht zu stolpern, damit ich nicht die Lachnummer werde. Zum Glück gelingt es mir, mich nicht zu blamieren. Im Schulgebäude folge ich dem Schild mit der Aufschrift "Sekretariat". Dort erfahre ich alle nötigen Informationen, wie meine Klasse, Klassenraum und Klassenlehrerin, sowie meine Spindnummer mit Code. Anschließend mache ich mich sofort auf die Suche nach meinem Spind. Die Flure sind noch sehr leer, da der Unterricht erst in zehn Minuten anfängt und die meisten wohl noch draußen sind. Doch einen schmal gebauten Jungen entdecke ich an einem der Spinde. Er trägt eine rundliche Brille und hat verwuschelte braune Haare. Einen grau melierten dünnen Pullover, eine ausgewaschene blaue Jeans und flache Chucks machen sein Outfit komplett. Ich gehe sofort zu ihm, da er auf mich freundlich wirkt und spreche ihn an: <Hi, entschuldige bitte. Kannst du mir sagen, wo ich meinen Spind finde, ich bin neu hier.> Er lächelt mich an und antwortet mir sofort: <Na klar, zeig mal her.> Er liest sich die Spindnummer auf meinem Zettel durch und nickt wissend. <Du hast wahrscheinlich einen Spind bei den Oberen Rängen erwischt.>, sagt er neutral. <Ist das gut?>, frage ich daraufhin. Er überlegt kurz: <Das musst du wissen, wie du es findest täglich auf den Beta-Junior zu treffen. Komm mit, ich zeig dir wo dein Spind ist.>, er schließt seinen Spind und schon gehen wir den Flur entlang. Scherzhaft sage ich: <Naja solange es nur der Junior ist, brauch ich ja noch keine Angst haben.> Er lacht leicht: <Das stimmt eigentlich und bis er 18 wird, ist noch etwas Zeit. Ich bin übrigens Lennard.> <Ich bin Ella, freut mich dich kennen zu lernen.> Sofort müssen wir wieder lachen, die Chemie stimmt einfach zwischen uns von Anfang an. Ich freue mich direkt jemanden gefunden zu haben, mit dem ich auf der selben Wellenlänge bin. <Wieso bist du eigentlich noch nicht Teil des Rudels?>, fragt Lennard beiläufig. Ich fühle mich jedoch nicht unter Druck gesetzt, er gibt mir nicht das Gefühl, dass das schlimm ist. <Wir sind gestern erst angekommen und meine Eltern treffen heute den Alpha zur Aufnahme.>, erkläre ich. Er nickt verstehend, wodurch sich seine Haare wieder anders hin legen. <Dann bin ich mal gespannt, was sie dir nachher über den Alpha und Alpha-Junior erzählen.>, sagt Lennard. Ich verstehe nicht ganz warum er darauf gespannt ist, auch ein Alpha ist nicht anders als wir normalen Werwölfe. Zwar stärker und mit mehr Verantwortung, das muss aber nicht heißen, dass er nicht nett sein kann. <Wie meinst du das?>, frage ich daher nach. <Naja die beiden teilen sich sozusagen den Alphaposten im Moment, da der Alpha-Junior am 06. September volljährig wird darf er unter den Fittichen seines Vaters schonmal etwas Erfahrung sammeln. Die paar Wochen Schule kann er sich dadurch sparen, deshalb wird es hier jetzt hoffentlich auch wieder etwas ruhiger. Sowohl er, als auch sein Vater sind einfach sehr streng und herrisch, noch schlimmer wird es vermutlich wenn der Alpha-Junior seine Mate findet.>, spricht Lennard weiter. Ich verarbeite alles in meinem Kopf und weiß gar nicht, warum wir hier her ziehen mussten. Und warum ich genau einen Tag vor dem zukünftigen Alpha Geburtstag haben muss. Anscheinend ist Lennard nicht der größte Fan von der Alphafamilie, das kann schonmal nichts gutes bedeuten. Vielleicht übertreibt er ja auch etwas, hoffe ich zumindest. <Hier ist dein Spind.>, zeigt Lennard auf eins der Fächer, am Ende des Flures. <Danke.>, sofort probiere ich den Code aus und räume die Bücher ein, die ich die ganze Zeit in meinem Rucksack mitgeschleppt habe. Außer die Bücher, die ich laut Stundenplan für die ersten Stunden benötige. Nach dem Mittag werde ich dann die Bücher wieder tauschen mit denen, die ich dann brauche. Ich schließe die Spindtür wieder und hole den Zettel nochmal hervor. <Weißt du auch noch zufällig wo der Raum ist?>, frage ich Lennard und zeige ihm auf meinem Zettel die Klassenraumnummer.> Sofort fällt seine ernste Miene und er lächelt wieder: <Na klar, das ist auch mein Klassenraum. Komm, ich zeig dir wo er ist und wo du sitzen kannst.> Erleichtert lächel ich und gehe mit Lennard zusammen zum Raum. Ich bin erfreut direkt einen Klassenkameraden kennengelernt zu haben. Da ich die Stille nicht mag, nehme ich das voherige Thema wieder auf: <Da kann man der zukünftigen Mate des Alpha-Juniors nur wünschen, dass er sich bessert. Ansonsten ist das eher Fluch, als Segen die Luna zu sein.> Lennard nickt und ich folge ihm in einen Klassenraum, der wohl unserer ist. <Hier, du kannst dich zu mir setzen.>, schlägt Lennard vor und ich nehme seinen Vorschlag dankend an. Im Mindlink höre ich nun meine Mutter sagen: ~Wir sind nun Teil des Rudels, der Alpha heißt James Humphrey, sein Sohn Kian und die Luna Isabella. Der Beta ist Thomas Dobson und sein Sohn heißt Marc. Vom 05. auf den 06. September wird in den 18. Geburstag des Alpha-Juniors reingefeiert. Dort wirst du teilnehmen deinen Geburtstag, kannst du ja noch extra nachfeiern. Eingeladen sind nur Werwölfe ohne Mate, damit der zukünftige Alpha eine bessere Chance hat sie zu finden. Vielleicht bist du ja die glückliche.~ Wow, das waren viele Informationen, aber ich versuche mir alles gut zu merken. Wobei ich den letzten Satz ganz schnell versuche zu vergessen. Bei allem was ich über den Alpha-Junior gehört habe, würde das die Hölle bedeuten. <Cool, jetzt bin ich auch Teil eures Rudels.>, sage ich zu Lennard, der daraufhin zu lächeln beginnt. Bevor er was sagen kann kommt ein Junge mit dunkelbraunen, etwas längeren, hochgestylten Haaren zu uns, beziehungsweise zu mir. <Du bist also Ella, Kian, der Alpha-Junior hat dich gestern in seinem Waldstück gesehen. Wolltest dich an den zukünftigen Alpha ranschmeißen oder was?> Mit dem Jungen haben sich viele andere um mich versammelt. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen hoch. Ironisch sage ich: <Hi schön dich kennenzulernen. Und du bist?>, frage ich höflich. Doch der Junge vor mir scheint meine Höflichkeit nicht zu schätzen: <Marc, zukünftiger Beta und jetzt beantworte die Frage.>, sagt er unfreundlich und mit Nachdruck. Super und der hat seinen Spind bei meinem in der Nähe. Wenn der Alpha auch nur annähernd so drauf ist, wird das Leben hier die Hölle. Warum mussten wir bloß umziehen? <Ich habe mich ganz sicher nicht an irgendwen rangemacht. Außerdem war ich alleine.> Mein Gegenüber wird daraufhin ziemlich sauer: <Ich glaube dir hat noch nie einer Benehmen beigebracht. Er ist nicht irgendwer sondern der zukünftige Alpha.>, kommt es von ihm. <Ich passe mich meinem Gegenüber bloß an, außerdem sage ich die Wahrheit. Ich habe definitiv besseres zu tun, als mich an den zukünftigen Alpha oder irgendwen anderes zu schmeißen. Ich wollte einfach nur alleine im Wald sein und das war ich auch. Verstanden?>, erklärte ich nun ebenso sauer und laut. Bevor er Antworten kann, kommt unsere Lehrerin herein und alle setzen sich auf ihre Plätze. Die Blicke spüre ich jedoch immernoch. Lennard neben mir flüsterte mir nur noch ein: <Das war mutig von dir, Marc die Stirn zu bieten.> zu. Aber vielleicht nicht sonderlich schlau. Ab und zu kann ich mich einfach nicht zurück halten. Unsere Deutschlehrerin bittet mich noch mich kurz vorzustellen, was ich auch tue und dann geht der Unterricht auch schon los. Wir sollen Gedichte analysieren, das macht wirklich sehr viel Spaß, nicht. Was soll einem das für die Zukunft überhaupt bringen? Wie ich merke, ist auch Marc nicht gerade begeistert, immerwieder entfährt ihm ein genervtes stöhnen.
》Wen hat dieses Schulthema genauso wie Ella genervt?《jf
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Alphas Mate - Hilfe, ich bin fasziniert!
WerewolfBeendete Geschichte ~ Ella einst ein stuttgarter Stadtmädchen, dass mit ihren Eltern in ein kleines Dorf umzieht. Weg von ihren Freundinnen und dann gerät sie auch noch ins Visier des Bethas. Als könnte es nicht schlimmer werden, erkennt der neue Al...