》Bild: Ellas Wolf《
Lennard und ich haben uns heute nach der Schule im Wald verabredet. Wir unternehmen gerne etwas gemeinsam, anscheinend scheinen sowohl er, als auch ich nicht wirklich von den anderen im Rudel akzeptiert zu werden. Zumindest meiden sie uns und lassen uns weitestgehend in Ruhe, was uns beiden eigentlich ganz gut gefällt. Ich habe schnell festgestellt, dass Lennard sehr ruhig und zurückhaltend ist. Im Gegensatz zu mir, kann er in den richtigen Momenten den Mund halten. Das sollte ich mir definitiv bei ihm abschauen.
<Hi Lenny!>, rufe ich ihm zu, als ich ihn im Wald stehen sehe. Er sieht etwas bedrückt aus, lächelt aber als er mich sieht. <Hi Elli, wir bekommen gleich Besuch glaube ich.>, sagt er ganz leise. Verwundert sehe ich ihn an, aber da sehe ich sie auch schon, zwei Jungen, die auf uns zukommen. Einer ist Marc und den anderen kenne ich nicht. Es ist ein Junge mit blonden hochgestylten Haaren und einem kantigen Kinn. Beide haben den ähnlichen Klamottenstyle und tragen Marken Pullover und eine dunkle Stoffhose. Sie machen einen vertrauten Eindruck, vielleicht gute Freunde. Bevor ich weiter überlegen kann, stellt Marc uns einander sofort vor: <Ella, das ist Kian. Dein zukünftiger Alpha wohlbemerkt.> Das ist doch nicht Marcs Ernst, da schleppt der einfach den Alpha her, weil ich nicht ja und Amen zu dem sagen, was er mir immer an den Kopf wirft. <Glaubst du nicht, der Alpha-Junior hat besseres zu tun, als diese Kinderkacke hier?>, frage ich ihn ganz direkt. Lennard neben mir macht sich etwas kleiner. <Glaubst du nicht, dass du in meiner Anwesenheit anders mit deinem zukünftigen Beta sprechen solltest?>, meldet sich nun Kian zu Wort. Ich lache kurz auf: <Wenn ihr volljährig seid, überlege ich es mir nochmal. Vorher glaube ich nicht daran.> Es ertönt ein bedrohliches Knurren von Kian: <Entschuldige dich, aber pronto!> <Nein, ihr entschuldigt Lennard und mich jetzt, wir haben noch was vor.>, sage ich lächelnd und ziehe Lennard am Arm mit mir. <Einen besseren wirst du auch nie abkriegen!>, ruft mir Marc hinterher und Kian lacht lautstark. <Stimmt, er ist schon der beste!>, antworte ich. Dann verwandeln Lennard und ich uns in unsere Wölfe und laufen davon. Lennard sein brauner Wolf läuft voran und ich in meiner grau-weiß getupften Wölfin hinterher. Auch wenn ich die Situation ziemlich heruntergespielt habe, ist mir mein Herz vor Angst in die Hose gerutscht. Meine Güte warum muss ich mich auch noch mit dem Alpha anlegen? Ich sollte mir wirklich ein anderes Hobby suchen, sonst werde ich vermutlich nicht so alt.
Lennard und ich haben den gesamten restlichen Nachmittag damit verbracht im Bach als Wolf zu planschen und kriegen gespielt. Es war so lustig und einfach wunderschön. Insgeheim hoffe ich darauf, dass er eine tolle Mate findet, die ihn genauso liebt und den ganzen Quatsch den er im Kopf hat. Immer wieder fühle ich mich beobachtet, aber entdecken tue ich niemanden. Vermutlich spielt mir mein Kopf nur etwas vor, weil ich mich vorhin fast an den Tod aufgeliefert habe. Als es dunkel wird trennen sich Lennys und mein Weg und wir laufen beide nach Hause.
Auf meinem Nachhauseweg nehme ich plötzlich Geräusche hinter mir wahr, eindeutig ein Rudelmitglied und der Geruch ist mir auch nicht fremd: ~Marc was willst du?~, frage ich über den Mindlink. Doch statt einer Antwort, beißt er mir in meine rechte Hinterpfote. Ich jaule auf vor Schmerz und setze selbst zum Biss an. Marc jedoch kommt mir zuvor und wirft mich auf den Rücken. ~Wenn du denkst mich vor allen blamieren zu können, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben!~, wirft er mir an den Kopf. Sofort bekomme ich Angst wie er das meint, will er mich jetzt umbringen oder wie soll ich das verstehen? Dann packt er mit seinem Fang um meinen Hals, was meine Vermutung bestätigt. Er will mich umbringen! Panik macht sich breit und ich winsel um mein Leben. Warum lässt er mich denn nicht in Ruhe? Es reicht, ich habe es ja verstanden! ~Bitte Marc, es kommt nie wieder vor versprochen! Bitte lass mich am Leben! Ich mach es nie wieder! Das schwöre ich hoch und heilig auf mein Leben!~ Versuche ich ihn zu beruhigen. ~Ich will hoffen, du meinst das Ernst. Nächstes Mal bin ich nicht so nett, wie jetzt!~, antwortet mir Marc und entfernt sich dann nach einem letzten Schubser.
Ich bleibe noch am Boden liegen, bis er im Wald verschwunden ist, dann humpel ich nach Hause und verwandle mich zurück. <Ach du Scheiße Ella! Was ist dir denn passiert?>, ruft Mum schockiert, als sie mich durch die Haustür herein kommen sieht. Sofort kommt sie zu mir und ruft nach meinem Vater. Schnell bringt sie mir eine Decke, damit ich nicht so nackt bin und dann stützen sie mich bis zu dem erst besten Stuhl in der Küche, wo ich mich drauf setzte. Sofort reinigt meine Mutter die Wunde an meinem rechten Fuß, die bereits verheilt. Dass unsere Wunden schnell verheilen ist zwar ein Vorteil, jedoch muss man trotzdem die Wunde vorher reinigen, weshalb man sich sehr beeilen muss. Wieder fragt meine Mutter: <Wer hat dir das angetan?> <Der zukünftige Beta, ich habe ihn wohl bloßgestellt.>, gebe ich kleinlaut zu. Ich weiß es hat keinen Sinn groß drum herum zu reden oder mich zu rechtfertigen. Meine Eltern sind sehr traditionell und egal was ich ihnen erzählen würde, sie würden dem zukünftigen Betha mehr glauben als mir. Kaum habe ich mein Geständnis ausgesprochen, klatscht es und meine Wange fängt zu brennen an. Mir laufen Tränen über meine Wange, meine Mutter hat mich noch nie geschlagen. Doch heute habe ich wohl die Grenze überschritten. <Spinnst du? Willst du, dass wir aus dem Rudel vertrieben werden?! Warum kannst du dich nicht einfach mal benehmen?! Habe ich in meiner Erziehung so sehr versagt?!>, schreit sie mich an. Leise antworte ich: <Ich habe mich entschuldigt, es kommt nie wieder vor versprochen.> <Das wollen deine Mutter und ich auch hoffen, du schadest unserem Ruf damit. Geh jetzt auf dein Zimmer du hast erstmal Hausarrest.>, schimpft mein Vater weiter. Still weinend humpel ich die Treppe hoch, in mein Zimmer. Dort lege ich mich auf mein Bett und weine weiter. Die Wunde ist bereits fast komplett verheilt, weshalb es morgen schon gar nicht mehr wehtun dürfte. Mehr Sorgen machen mir die Worte meiner Eltern. Ich will hier nicht weg, also ich meine es ist scheiße hier. Vorallem wegen Marc und Kian, aber ich will nicht weg von Lennard. Er ist so ein toller Freund für mich geworden. Wir verstehen uns einfach perfekt, ich will ihn nicht verlieren. Mit den Gedanken weine ich mich weiter in den Schlaf.
Am nächsten Morgen wache ich auf und sehe auf meinem Handy eingegangene Nachrichten. "Elli, wo bist du? Wir haben Mathe in der ersten Stunde!" Ich brauche einen Moment bis ich Lennards Nachricht verstehe. Ich habe verschlafen! <Scheiße!>, fluche ich laut und springe vom Bett auf. Als ich mein Zimmer verlassen will, entdecke ich einen Klebezettel der an meiner Zimmertür klebt: "Du bleibst solange zu Hause, bis wir das mit dem Alpha geklärt haben." <Doppelte Scheiße!>, fluche ich erneut und schmeiße mich wieder auf mein Bett, um dort mein Kissen zu verprügeln. Jetzt wollen die den Scheiß auch noch an die große Glocke hängen, ich werde so Ärger kriegen, kacke! "Es gab gestern einen Vorfall, ich habe erstmal Hausarrest. Du musst heute leider ohne mich auskommen.", antworte ich Lennard schnell, damit er beruhigt ist. "Was ist denn passiert?", fragt er daraufhin. "Marc ist passiert, er wollte mich umbringen, weil ich ihn anscheinend blamiert habe. Und Zuhause sind dann meine Eltern ausgerastet und wollen das jetzt mit dem Alpha klären.", antworte ich in Kurzform. "Viel Glück, Elli...", schreibt Lennard. Was mein mulmiges Gefühl bestärkt. Dann sehe ich mir die andere Nachricht von meiner Mutter an: "Wir haben deinen Wecker deaktiviert, damit du dich noch etwas erholen kannst und sind unterwegs zum Alpha. Du verlässt gefälligst nicht das Haus, sonst kannst du was erleben!" Das nenn ich mal eine Ansage, da muss ich jetzt wohl durch. Ohne zu antworten lege ich mein Handy beiseite und kuschel mich wieder in meine Decke. Wenigstens etwas gutes hat es, ich muss Marc heute nicht sehen.
》Na hoffentlich ist der Alpha gnädig...《jf
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Alphas Mate - Hilfe, ich bin fasziniert!
WerewolfBeendete Geschichte ~ Ella einst ein stuttgarter Stadtmädchen, dass mit ihren Eltern in ein kleines Dorf umzieht. Weg von ihren Freundinnen und dann gerät sie auch noch ins Visier des Bethas. Als könnte es nicht schlimmer werden, erkennt der neue Al...