3. Kapitel - Feinde!

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》Bild: Marc《

In der Pause gehen Lennard und ich auf den Schulhof. Er zeigt mir wo er immer die Pausen verbringt. Wir setzten uns gemeinsam an eine alte Bank am anderen Ende des Schulhofes. Hier sind wir ziemlich allein. Da er bisher von keinen anderen Freunden erzählt hat, nehme ich an, dass er ausgegrenzt wird. Ansprechen möchte ich ihn darauf aber nicht, das ist ein blödes Thema und ich mag ihn schon. Also als Freund, nicht mehr. Wir reden viel über unsere Hobbys und er will wissen wo ich her komme. Ich zeige ihm die Fotos von meinen Freundinnen und wir machen beide auch ein Foto, was ich meinen Freundinnen schicke. Ich freue mich so sehr ihn als Freund gefunden zu haben. Wir haben einfach unfassbar viel Spaß zusammen, gerade lachen wir über das witzige Foto von meinen Freundinnen und mir auf unserer letzten Klassenfahrt.

Genau dann kommt natürlich Marc mit ein paar Mitschülern auf uns zu. Eigentlich müsste man meinen, dass sie uns hier hinten gar nicht bemerken dürften. Doch Fehlanzeige, sie wissen vermutlich genau wo Lennard sich aufhält und haben längst mitbekommen, dass wir uns gut verstehen.

<Na Lennard, hast wohl ne Freundin gefunden. An deiner Stelle würde ich mich von ihr fern halten. Die bringt dir nur Probleme ein.>, empfiehlt Marc ihm. <Hallo? Ich sitze auch hier.>, sage ich nur, weil ich es nicht mag, wenn über mich gesprochen wird, obwohl ich dabei bin. <Verzieh dich lieber dahin wo du hergekommen bist. Und wehe wir sehen dich nochmal im Wald, dann gibts Probleme. Halt dich einfach fern von unserem zukünftigen Alpha!> Ich stehe auf und stelle mich dicht vor Marc: <Der einzige der hier Probleme macht bist du, fahr mal runter. Ich war bloß im Wald, nicht mal in Wolfsform. Also reg dich ab!>, schreie ich ihn zurück an. Einfach unglaublich, was der sich rausnimmt. Und der soll zukünftiger Beta werden, na danke aber auch. Das wird schrecklich, bis dahin muss ich weg sein. Am besten wieder mit meinen Freundinnen in einer Großstadt, vielleicht mit Lennard gemeinsam. Durch unser Geschrei hat auch ein Lehrer uns bemerkt: <Marc alles in Ordnung hier?>, fragt er misstrauisch. <Ja, alles gut wir wollten eh wieder zum Unterricht gehen.>, damit dreht seine Gruppe wieder um und geht ins Schulgebäude. Ich weiß nicht was ich dazu noch sagen soll. Es ist unglaublich, ich bin fassungslos. Mein erster Tag und schon verkackt. Geil! Nicht, dass ich mich unbedingt mit dem Beta-Junior gut stellen will, aber ihn als Feind zu haben ist nicht gerade vorteilhaft. Aber soll ich so einem Idioten jetzt nachgeben und mit einer Entschuldigung angekrochen kommen? Im Leben würde mir das nicht einfallen. Keine Chance!

Beim Klingeln gehen auch wir wieder rein und setzen uns im Klassenzimmer auf unsere Plätze. Lennard ist seit der Situation auf dem Schulhof sehr still. Vermutlich macht ihm Marc schon länger solche Probleme. Es tut mir sehr leid, falls er durch mich noch mehr mit Marc aneinander geraten sollte. Das werde ich so gut wie möglich versuchen zu verhindern. In der nächsten Stunde haben wir Politik, ich liebe dieses Fach. Man kann Themen diskutieren und sich gemeinsam Lösungen überlegen. Aber offensichtlich läuft das hier anders. Alle schlagen sich immer auf die Seite von Marc und stimmen ihm zu. Der Lehrer scheint das schon gewohnt zu sein und fragt gar nicht nach anderen Meinungen. Auch wenn Marcs Aussagen vollkommen dumm sind, zumindest manchmal. <Die einzige Aufgabe der Luna ist es Nachkommen für den Alpha zu liefern. Um den Rest kümmert sich der Alpha, weshalb die Aufgaben des Alphas definitiv wichtiger für das Rudel sind.> Nachdem Satz kann ich einfach nicht mehr still sein: <Wie bescheuert ist das denn? Hörst du dir eigentlich auch mal zu wenn du sprichst?>, fahre ich ihn an. <Ok, bitte nicht ausfallend hier werden. Ella offensichtlich vertrittst du da eine andere Meinung, würdest du uns deine Meinung schildern?>, bittet mich unser Lehrer. Ich blicke zu Marc und gewinne einen Blick des Todes. <Die Luna kümmert sich nicht nur um die Nachkommen. Sie sorgt für das Wohl des ganzen Rudels. Zum einen indem sie den Alpha besänftigen kann und somit auch viele Rudelmitglieder vor überhöhten Strafen oder unüberlegten Strategien bewahrt. Sie hat also eine essenzielle Aufgabe im Rudel und daher bin ich der Meinung, das Alpha und Luna zusammen eine wichtige Rolle im Rudel haben und damit auch ihre Aufgaben gleich wichtig sind.>, erkläre ich meinen Standpunkt. <Das sind die Aufgaben des Betas, pass mal besser auf!>, ruft Marc rein. Nun drehe ich mich zu ihm um: <Ach also kannst du den Alpha-Junior in jeder noch so explosiven Gefühlslage beruhigen um andere vor übertriebenen Reaktionen zu schützen? Das kann nur die Mate, also die Luna und das ist auch bewiesen. Nicht umsonst sucht die Mondgöttin die perfekte Kombination jedes Werwolfpärchens heraus. Sonst könnte der Alpha ja jede schwängern und hätte dann auch für Nachkommen gesorgt.> Marc bleibt still, schaut jedoch immernoch sehr wütend aus. <Ok, also das ist Politik. Es gibt immer verschiedene Meinungen und das ist auch gut so. Es ist nur wichtig, dass man die Themen sachlich diskutiert und sich nicht von seinen Emotionen übermannen lässt. Lasst uns nun fortfahren.>, leitet unser Lehrer den Unterricht weiter. Die ganze Stunde über spüre ich noch Marcs Blick auf mir und kann mich kaum konzentrieren.

Auch die nächsten Tage geht das so weiter, immer wieder ecken Marc und ich an. Ob es beim Mittagessen um das letzte Schnitzel geht oder beim Sportunterricht wer schneller ist. Glücklicherweise hat er bei dem Wettrennen knapp gewonnen, weshalb ich danach erstmal wieder etwas Ruhe hatte. Aber eigentlich hätte ich schon gerne gegen ihn gesiegt, schließlich soll er sich nicht so viel einbilden. Sein Ego ist eh schon viel zu groß. Ich kann nur hoffen, dass er mich einfach vergisst und Lennard und mich in Ruhe lässt.

》Wie findet ihr Marc?《jf

Alphas Mate - Hilfe, ich bin fasziniert!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt