》Bild: Ella《
Es ist wunderschönes Wetter und in Olivias Nähe fühle ich mich wohl. Eine Weile essen wir nur still die Suppe, bis Olivia ein Gespräch beginnt. <Kian meinte das vorhin nicht so, es tut ihm Leid.> <Wenn es so wäre, dann könnte er das selbst sagen.> <Das kann er nun mal nicht. Er hat es doch nie gelernt. Du kennst doch seinen Vater, genau das Verhalten hat er beigebracht bekommen.>, versucht mich Olivia zu besänftigen. <Ich werde mich aber nicht so behandeln lassen, da wäre ich lieber tot. Außerdem wird er mir entgegenkommen müssen, denn ich gebe nicht auf. Ich werde mein Leben nicht unnütz zurücklassen und wenn es das letzte ist was ich tue, ich werde standhaft bleiben und ihm das lehren.> Olivia hört die ganze Zeit zu und sieht selbst auch etwas verzweifelt aus. Vermutlich, weiß sie nicht, wie das Gespräch endlich positiver wird. Deshalb mache ich den Anfang: <Ihr habt ein schönes Anwesen, sehr ländlich und gemütlich. Das erinnert mich an meine Lieblingsurlaube mit meiner Familie, die ich nie vergessen werde.> <Danke, ich genieße die Ruhe hier sehr. Und heute ist wirklich ein wunderschöner Abend.>, bedankt sie sich und lächelt endlich wieder. Auch ich erzwinge mir ein Lächeln. <Wie gefällt es dir bei den Humphreys? Also abgesehen vom Thema Kian.>, stellt Olivia die Frage. Ich überlege kurz. <Viel habe ich noch nicht gesehen. Und auch kaum mit jemandem geredet. Aber ich werde mich dort wegen Kian sowieso nicht wohlfühlen können, von daher ist es auch egal.>, erkläre ich Olivia ohne genauer darauf einzugehen. Wir kennen uns noch nicht so gut und schlecht über die Leute meines Rudels sprechen gehört sich auch nicht. Ich höre Schritte die von hinten auf uns zukommen, ein wundervoller Geruch macht sich breit, den ich als Kians identifiziere. Ich atme ihn einmal tief ein um ihn kurz genießen zu können, bevor ich gleich wieder absolut abweisend sein muss, damit er nicht denkt er hätte gewonnen. Die Markierung beginnt zu wirken. <Entschuldigt bitte die Damen, dürfte ich meine Mate wohl einmal entführen?>, fragt Kian gespielt freundlich. Woraufhin Olivia lachen muss, ich jedoch sehe ihn nicht mal an. <Hast du doch eh schon, also lass das alberne Fragen. Du meinst es ja sowieso nicht ernst.>, trotz meiner Aussage stehe ich auf, eine Wahl habe ich sowieso nicht, weshalb ich ins Anwesen gehe. Dort wird mir Kian sicherlich irgendwas zeigen wollen. Und tatsächlich läuft er mir hinterher und weist mich hinauf in unser Gästezimmer, wie er es genannt hat. Es ist ziemlich gemütlich eingerichtet und Kian hat bereits alle Fenster verdunkelt. Hinter uns schließt er die Tür ab, weshalb ich mich geschockt umdrehe. Was soll das? Doch bevor ich weiter grübeln kann oder einen Fluchtplan schmieden kann, redet Kian schon los: <Ich will nicht, dass du so abweisend zu mir bist. Wir sind Mates und nur weil du das volle Mate-Band noch nicht spürst, heißt es nicht, dass ich es ebenfalls nicht spüre. Ich merke alles, ob du weinst oder einfach sauer bist. Jede Kleinigkeit spüre ich und besonders deinen Hass auf mich, den ich nicht ertragen kann. Warum tust du uns das an?>, mittlerweile kommt er immer weiter auf mich zu, was mir gar nicht gefällt. <Schon wieder wirst du wütend obwohl ich nur ganz in Ruhe mit dir rede, warum?>, fordert er mich wieder zu einer Antwort auf. Ich knurre einmal laut, als Zeichen dass er Abstand halten soll. Sogleich hebt er abwehrend die Hände und bleibt stehen. Will er mir jetzt ernsthaft weiß machen, dass er auf mich hört? Das ist alles nur gespielt, das merke ich ganz deutlich. Und es macht mich umso wütender, dass er denkt ich wäre so dumm darauf reinzufallen. <Hör auf so zu tun, als würdest du mich wirklich verstehen wollen. Das wirst du nie wollen, weil dein Vater dich so verblödet hat. Und deswegen brauchst du auch nicht die Schuld auf mich schieben, das Problem bist du, nicht ich!> Wütend drehe ich mich weg und gehe zum Fenster, wie gern ich jetzt woanders wäre, als hier mit ihm in einem Zimmer. <Ella reiß dich gefälligst mal zusammen. Ich will hier bloß keine große Welle vor meinen Freunden machen, ok? Und du hast Recht, ich werde mich nie ändern, das wirst du lernen müssen zu akzeptieren. Du bist hier das Problem Fräulein, weil du nicht weißt auf welchem Rang du stehst. Aber glaub mir es ist immer unter mir!> <Halt deine scheiß Klappe, ein richtiger Alpha würde niemals so mit seiner Luna sprechen! Und sich schon gar nicht den heiligen Regeln der Mondgöttin widersetzen. Ich weiß noch immer nicht, zu welchem Zweck du mich markiert hast, ohne meine Erlaubnis.>, den ersten Teil schreie ich ihm direkt ins Gesicht, gerne soll das ganze Haus unseren Streit hören. Mir ist das egal, ich gebe nicht nach. <Du tust immer so mutig, dabei weinst du dann auf dem Klo. Du wirst nachgeben müssen, glaub mir. Und du bist selbst an deiner Markierung schuld, du hättest mich nicht provozieren sollen.>, Kian redet so abwertend mit mir, dass ich tatsächlich einmal kurz schmunzeln muss. Seine Art ist erbärmlich. <Ich kann meine Emotionen im Gegensatz zu dir kontrollieren und weiß mir treu zu bleiben. Du hingegen hast keine Ahnung wer du bist und hälst dich deshalb an deinen Vater. An der Stelle deiner Mutter, wäre ich traurig, traurig darüber wie blind du bist!> Wieder bekomme ich eine Ohrfeige: <Sei still! Sag sowas nicht! Das darfst du nicht!>, schreit Kian und ich sehe wie seine Augen wässrig werden und gelb. Er wird wütend, das kann ja was werden. Aber jetzt gebe ich nicht auf. <Warum nicht? Weil es die Wahrheit ist, die du nicht hören willst?! Und weil du nicht weißt mit deinen Emotionen umzugehen, schlägst du mich wieder?! Handelt so ein Alpha? Ist das verantwortungsvoll? Denkst du so kann deine Mutter je stolz auf dich sein?!> Kian dreht sich weg und schlägt mit aller Kraft auf die Wand ein, die glücklicherweise werwolfsicher zu sein scheint und nichtmal einen Kratzer aufweist. Dann dreht er sich zu mir um und kommt schnell auf mich zu. Die Angst in mir wird immer größer, was wird er mir bloß antun? Bevor ich mir mögliche Szenarien vorstellen kann, werde ich schon auf das Bett geschmissen. Ich schreie kurz vor Schreck auf und will davon laufen. Doch Kian scheint damit zu rechnen, er stürzt sich auf mich weshalb ich mich nicht bewegen kann. Das macht nun auch mich sauer, weshalb ich knurre, ebenso wie Kian der wohl kein Knurren meinerseits hören will. Dann wirkt er plötzlich abwesend, weshalb ich mich befreien kann und in die entfernteste Ecke des Zimmers flüchte. Toll wie schnell ich von gegen ihn kämpfen zu flüchten gewechselt bin. Offensichtlich habe ich mittlerweile Angst vor meinem Mate. Na super! Das werde ich ganz sicher nicht auf mir sitzen lassen. Dann scheint Kian wieder zurück in der Realität zu sein und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu, um mein Handgelenk zu greifen und mich mit zu zerren. Mit seiner anderen Hand schließt er die Zimmertür wieder auf und zerrrt mich dann weiter, die Treppe runter in den Flur und raus in den Garten. Dort halten wir jedoch nicht an, sondern laufen weiter an Olivia vorbei, die ich hilfesuchend ansehe. Sie ruft Kian noch hinterher: <Kian, bitte tuh ihr das nicht an, sie wird sich selbst hassen und dich nur noch mehr.> Oh Gott, was hat er bloß vor und warum weiß Olivia davon und ich nicht. <Was hast du vor du Arschloch, lass mich sofort gehen!>, schreie ich ihn an und versuche weiterhin mich los zu reißen. Im Wald lässt er mich dann auch endlich los und ich falle auf den Boden, da ich nicht damit gerechnet habe. Gerade als ich mich aufrappeln will, halte ich inne, da Kian beginnt zu erklären. Und ich traue dabei meinen Ohren kaum: <Du kannst gehen, laufen mir egal. Du musst jetzt nicht bei mir bleiben.> Was hat der denn jetzt gesoffen? <Was?>, frage ich verwundert. <Ja, du hast richtig gehört. Du kannst dich frei entscheiden, wo du hingehen willst.> Ich lache laut los, das ist doch nicht sein Ernst. <Ja genau und wo ist der Haken? Du hast diesen ganzen Aufwand wohl kaum betrieben um mich gehen zu lassen.>, stelle ich klar. <Es gibt keinen Haken. Na gut vielleicht einen kleinen, du darfst nur als Wolf gehen. Nicht in deiner menschlichen Gestalt.> Warum sagt er das? Wieso nur in Wolfsform? Dann leuchtet es mir ein: <Du willst meinen Wolf an die Oberfläche holen, damit ich dem Mateband ausgeliefert bin.>, stelle ich entsetzt fest. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht: <Du bist schlau, dass muss ich dir zugestehen. Aber denkst du nicht, dass du viel stärker als dein Wolf bist? Niklas hat mich auf die Idee gebracht und ja mich interessiert ehrlicherweise wie stark du wirklich bist. Bisher hast du bloß eine große Klappe, aber nichts dahinter. Von daher bin ich gespannt.>, sagt er und lehnt sich lässig an einen Baum neben ihm. Dann starrt er mich bloß noch an und wartet offensichtlich auf meine Reaktion. Doch ich bin unsicher. Ich bin sehr wohl stark und will ihm das auch beweisen, aber ob ich gegen meinen inneren Wolf ankomme, wenn er die Chance hat sich an unseren Mate zu schmiegen? Ehrlicherweise bezweifle ich das sehr, aber es ist meine Chance weg von hier zu kommen und ich halte meinen Drang nach Hause zu kommen für viel größer, als das aktuelle Verlangen meines Wolfes nach Kian. Also gut.
》Ob das gut geht?《jf
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Alphas Mate - Hilfe, ich bin fasziniert!
WerewolfBeendete Geschichte ~ Ella einst ein stuttgarter Stadtmädchen, dass mit ihren Eltern in ein kleines Dorf umzieht. Weg von ihren Freundinnen und dann gerät sie auch noch ins Visier des Bethas. Als könnte es nicht schlimmer werden, erkennt der neue Al...