castello di miramare - LS

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Louis zog glücklich durch die Straßen von Triest. Mittlerweile stand die Sonne schon in der Dämmerung & tauchte die Stadt in wunderschöne gelb, rot & orange Töne.
Louis konnte nicht anders als von der Innenstadt zum Hafen zu eilen & das Bild welches ihm geschenkt wurde zu zeichnen. Er beeilte sich, damit er es nicht verpasste - immerhin hatte er nicht lange Zeit um die Dämmerung zu zeichnen.
Als er dann bei der Promenade mit einem etwas größeren Block & seinen Aquarellfarben ankam, setzte er sich ans Ufer & begann mit der Skizze. Er zeichnete die Berge, die einzelnen kleinen Häusern, das Meer & tauchte dann alles in Farbe.

Louis wusste er hat sich Hals über Kopf in dieses Land & in diese Stadt verliebt. & er wusste nichtmal warum.
Vielleicht weil ihn hier niemand an die Uni oder seine Eltern erinnerte, Vielleicht weil er ungestört zeichnen konnte - ohne sich von seinen Eltern anhören zu müssen was für eine Zeitverschwendung das doch eigentlich war.

Louis wurde mit seiner Zeichnung fertig, als die Sonne untergegangen war & das Rot sich langsam in ein dunkles Blau verwandelte. Stolz betrachtete er seine fertige Zeichnung. Die Spiegelung der Sonne im Meer hatte er wirklich gut hinbekommen & auch sonst fand er, dass die Zeichnung sehr ansehbar war!

Louis legte die Zeichnung neben sich auf dem Boden ab um seine Farben wegpacken zu können.
Es wurde langsam frisch & ein leichter Wind blies Louis durch die Haare - Louis sollte zurück zum Hotel & sich etwas wärmeres anziehen. Er mochte den Wind jedoch - es verstärkte den frischen Duft des Meeres.
Louis mochte es, aber auch nur bis der Wind seine Zeichnung vom Boden aufhob & sie davon fliegen ließ. Sofort schreckte Louis auf. Nicht seine  wunderschöne Zeichnung - eine der wenigen auf die Louis wirklich verdammt stolz war.

„Fuck nein!"
Louis sprang auf, ließ seine Farben fallen & lief der Zeichnung hinterher die gerade vom Wind durch die Luft geblasen wurde. Innerlich fluchte er was das Zeug hielt & betete, die Zeichnung heil wieder zu bekommen.
Der Wind trieb sie an der Promenade entlang & gefährlich nah ans Meer. „Scheiße!" stieß Louis außer Atem aus. Die Zeichnung verschwand bei ein paar glitschigen Treppen, die ins Meer führten was für Louis nichts gutes heißen konnte. Schnell stützte er sich die Treppen hinunter - es war ein Wunder, dass er nicht ausrutschte.

Doch er merkte, dass er zu spät war. Die Zeichnung war schon im Wasser & begann zu verschwimmen. Louis seufzte enttäuscht & fischte das nasse labbrige Blatt aus dem Meer.
„Dumme Scheiße man!" fluchte er genervt & hielt das nasse & verscheommene Bild in den Händen. Es war jetzt nur mehr ein Lappen mit krakeligen Linien & verschwommenen Farben. Nichts mehr war von der gerade noch schönen Zeichnung übrig.

Vielleicht brachte mir diese Stadt doch nicht so viel Glück, dachte Louis & ärgerte sich über seinen Verlust. Mit dem Kopf auf den Boden gerichtet & dem Lappen in der Hand ging er die Treppen wieder hinauf um zurück zu seinen Farben zu schlurfen.
Ohne auf die anderen Leute zu achten fluchte er in seinem Kopf - was dazu führte, dass er fest gegen eine Person stieß. Louis stolperte zurück & ließ fast seine Zeichnung - oder eher seinen Lappen - erneut fallen. Noch bevor er sich mit seinem schlechten Google übersetzter italienisch entschuldigen konnte - er hatte sich heute Nachmittag ein paar Begriffe angeschaut - wurde er fest am Arm gepackt.

Erschrocken japste er auf & sah neben sich einen riesigen, breiten Mann. Er sah aus wie ein Türsteher welcher an den Bars in Doncaster stand & Louis nie reinlassen wollte weil er zu jung war. Der Mann sah böse zu Louis hinunter - was er trotz Sonnenbrille erkennen konnte - & verfestigte seinen groben Griff um Louis' Oberarm.

„Hey." beschwerte Louis sich beleidigt & versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien - keine Chance. Er wurde - wie er jetzt merkte - von drei weiteren Männern angestarrt. Einer davon sah genau so aus wie der von dem er fest gehalten wurde. Die anderen zwei konnte Louis nicht wirklich erkennen, sie wurden von dem Riesenbaby vor ihnen verdeckt.