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Als Louis das erste Mal zurück in seine Wohnung kommt seufzte er erleichtert.

Endlich zuhause.

Er liebte seine Wohnung. Sie war relativ groß & war direkt im Zentrum von Manchester. Er hatte sie so eingerichtet wie ihm es gefiel - deswegen hatte er auch in fast jedem Raum mindestens eine Lichterkette.
Das Erste was er tat sobald er ins Wohnzimmer kam, war dass er seine Lichterketten aufdrehte. Grinsend sah er sich um. Das hatte ihm gefehlt. Er liebte seine kuschligen Lichterketten. Hoffentlich würde er hier bald mal mit Harry kuscheln können. Sein Herz wurde warm bei der Vorstellung.

Louis war immer schon ein Chaot. Genau deswegen ließ er seinen Koffer mit der dreckigen Wäsche auch einfach im Flur offen stehen - er hatte sich ja ein paar seiner Sachen rausholen müssen. Die anderen Sachen wären ein Problem für wann anders. Er nahm sich seine duschsachen & ging ins Bad.

„Erstmal ein entspanntes Bad." nuschelte er grinsend zu sich selbst als er Wasser in die Badewanne fließen ließ. Auch in Bad knipste er seine Lichterkette an - hier hatte er natürlich auch eine. Es war immerhin viel gemütlicher als das große Licht. In der Küche - wohl der einzige Raum ohne Lichterketten - machte er sich einen Tee. Yorkshire Tee.
Heute Abend würde Louis es sich gut gehen lassen. Er wird nichts mehr machen, mit niemanden mehr reden, Liter an Tee trinken & rom-coms schauen.

Mit Tee & Keksen - die zum Glück nicht abgelaufen waren, da er sie heute auf dem Heimweg noch gekauft hatte - lief er zurück ins Bad.
Die Badewanne war mittlerweile schon fast voll. Grinsend warf er eine Badebombe hinein. Die hat er sich natürlich nicht selbst gekauft sondern von Fizzy bekommen. Deswegen war sie auch rosa. „Er bekommt ja keiner mit." meinte er leise als er auf das rosa glitzernde Wasser sah.

Schulternzuckend zog er sich aus & stieg in die Badewanne. Er machte noch leise Musik an & sah dann aus dem Fenster. Natürlich konnte man von unten nicht hinein sehen - das war ihm bei der Wohnungsbesichtigung wichtig gewesen. Aber er konnte trotzdem über die Dächer von Manchester blicken. Zuhause dachte er glücklich.

***

„Oh mein...fuck."

Louis blinzelte gegen das Licht & versuchte sich zu orientieren. Was ist passiert?
Müde sah er an sich hinunter. Er lag noch in der Bsfewanne. Er ist - mal wieder - in der Badewanne eingeschlafen. Genervt stöhnte er auf. Wie ist er überhaupt aufgewacht?

Oh.

Sein Handy neben ihm auf dem Regal vibrierte wie verrückt. Seufzend steckte er sich & nahm es. Harry.

Harry!

Sofort hob er ab.

„Lou!" sagte sein Lieblings Lockenkopf durchs Handy. Schlaftrunken kicherte Louis „Hi Haz." brummte Louis & fuhr sich einmal mit seiner schrumpligen Hand durchs Gesicht. Es war schön die Stimme von Harry zu hören. Er vermisste ihn sehr.
„Du klingst müde...hab ich dich geweckt?" fragte Harry durchs Handy. Louis schmunzelte. „Ja du hast mich geweckt...zum Glück." leise lachte er „Ich bin mal wieder in der Badewanne eingeschlafen. Hättest du nicht angerufen wäre ich wahrscheinlich verschrumpelt wie eine Rosine."
Harrys leises Lachen schallte durch den Hörer „Wie schafftest du das immer?" fragte er & zählte gedanklich wie oft Louis ihm schon gestanden hat, dass er beim Baden eingenickt ist - zu oft. „Ich weiß nicht." müde brummte Louis. Er legte seinen Kopf in den Nacken & schloss die Augen.

„Wie gehts dir Haz?" fragte Louis sanft. Er wusste dass es seinem Harry nicht so gut ging wie es ihm gehen sollte - wie Louis es sich erhofft hatte. Es ging ihm nicht gut. Das konnte Louis jeden Tag hören wenn sie telefonieren. Harrys zitternde Stimme war nicht zu überhören.

„Gut...& dir? Wie geht's deinen Schwestern?" antwortete Harry. Tonlos schnaufte Louis aus. Harry lenkte ab - schon wieder. „Haz..." seufzte er nur & fuhr sich durchs gesicht. „Wie geht es dir, wirklich?! Sei ehrlich zu mir."

Stille.

Sein Schweigen sagte genug. Es gibt ihm - Louis' Vermutung nach - nicht gut.
„Haz...rede doch mit mir." versuchte Louis es nochmal. Diesmal erneut um ein Stück sanfter. Er wünschte er könnte seinen Lockenkopf in den Arm nehmen. Er wünschte er könnte es ihm leichter machen.

„I-ich...ich weiß n-nicht." wimmerte Harry. Louis' Herz brach. „Haz." flüsterte er & stand nun aus der Wanne auf - mittlerweile sah er wirklich schon aus wie eine Rosine. „Komm schon, erzähl mir wie du dich fühlst. Ich höre dir zu."
Louis legte sein Handy auf das Regal neben dem Waschbecken, drückte auf Lautsprecher & schnappte sich ein Handtuch.
„Ich...weiß nicht wie ich mich fühl." Harry schniefte - Louis konnte sich denken dass er mittlerweile schon weinte. „Nur...dass ich mich nicht g-gut fühl Lou."
Louis seufzte als er abgetrocknet in sein Schlafzimmer ging. „Wieso? Sind es deine Eltern oder...?"

Harry schluchzte. „Es ist alles Lou." Seufzend ließ Louis sich auf seinem Bett fallen. Endlich dachte er. Sein eigenes Bett hatte er doch etwas vermisst.
„Erzähl mir davon Harry. Friss nicht alles in dich hinein. Ich bin doch da, um dir zu zuhören." sagte Louis ruhig. Es tat ihm in der Seele weh zu wissen wie schlecht es Harry ging.
Ein lautes Schluchzen ertönte. „Nein Lou!" brummte Harry nun lauter. „Du bist nicht da! Du bist weg &..." er schluchzte „& ich bin allein...es-„

Besorgt setzte Louis sich auf. „Haz hey beruhig dich." flüsterte er sanft. „Ich hab dir doch gesagt dass ich immer bei dir bin. Harry du hast mein Herz, ich hab es bei dir gelassen." Harry wimmerte „& du hast meins." Ein Kribbeln durchfuhr Louis. Er lächelte traurig. „Ich passe darauf auf Harry okay? Ich hab dich immer bei mir, denke jede freie Sekunde an dich & werde von allen ausgelacht weil ich so dumm grinse wenn ich an dein hübsches Gesicht denke. Ich kann es nicht erwarten dich wiederzusehen." sprach Louis sanft. Harry wimmerte zwischen durch immer mal leise. „Ich warte sehnsüchtig auf den Tag an dem ich dich wieder bei mir haben kann. & bis dahin möchte ich, dass du dich aufrappelst & dein Leben so lebst, als würde ich in deinem Zimmer auf dich warten okay?" Harry schluchzte „Aber-„
„Nein nichts aber Haz." Louis blieb immer noch sanft mit seiner Stimme. „Du bist so stark Harry. Nimm dein Leben in die Hand & lass dich nicht hinunter ziehen."

Harry schluchzte leise „Wir sehen uns bald?" nuschelte er. Louis nickte sofort - auch wenn Harry es nicht sehen konnte. „Ja Haz, versprochen."
Durchs Handy konnte Louis hören dass Harry tief durchatmete. Er schien sich zu beruhigen.
„Liegt dir noch was auf dem Herzen?" Harry schniefte „Nein...also meine Eltern sind Arschlöcher aber das ist wie immer." antwortete er. Leise lachte Louis „Ich liebe dich sehr Harry. Vergiss das nicht."

„Niemals! Ich doch auch Lou...so so so sehr! Ti amo, amore mio!" Louis kicherte verlegen. Harrys Italienisch!
„Hör auf du weißt ganz genau dass ich verlegen werde wenn du italienisch sprichst."
Harry lachte leicht, was Louis ungemein erleichterte. Das hörte er viel lieber als sein Schluchzen.
„Deswegen mache ich es ja il mio bell'uomo."

Geschmeichelt grinste Louis. Harry hatte ihm das beigebracht. Mein hübscher Mann! „Gott ich liebe dich so Harry." kicherte er. Louis kam sich so dumm vor. Als wäre er ein 14. Jähriges Mädchen.
Kichernd antwortete Harry „Ich liebe dich!"

castello di miramare - LS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt