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„Wann kommt ihr wieder Lou?" fragte Daisy während dem Mittagessen am nächsten Tag. Louis & Harry würden danach wieder zurück fahren. Immerhin musste Louis Montags wieder arbeiten.
„Am Wochenende?" sagte er & sah dabei fragend zu Harry. Dieser jedoch hatte nur Augen für Ernie. Wieso fragte Louis überhaupt? Harry war in seine Geschwister vernarrt. Er würde wahrscheinlich nicht mal gehen wollen.
„Am Wochenende." bestätigte Louis einfach lächelnd. Louis' Mum jedoch schüttelte den Kopf sagte „Nächste Woche am Wochenende sind wir in der Terme." Louis schnaufte aus - toll. Louis' Eltern erkannten das Problem & sahen ihn bedauernd an. „Fahrt doch einfach mit!" meine Phoebe fröhlich. Harry stieß Louis mit dem Ellebbogen an - den Teil des Gespräches hatte er mitbekommen „Mir würde es nichts ausmachen." erklärte er lächelnd. Louis brauchte kurz einen Moment. Er konnte nicht glauben wie toll Harry ist. Wenn er ihn so ansieht, lächelnd & mit strahlenden Augen, wusste Louis garnicht wohin mit seiner Liebe für den Prinzen.
„Äh..." er fing sich wieder.

„Nein ich...Wasser." nuschelte Louis nur. Durch die Runde ging ein leises „Oh..." alle seine Geschwister - inklusive Harry - hatten auf Louis' kleines Trauma vergessen. Louis sah genervt auf sein Essen. Seine Angst nervte ihn. Am Tisch war es ruhig. Harry war der erste der die Stille unterbrach.
„Wir können ja trotzdem mitfahren." lächelte er & nahm Louis' Hand. „Einfach Essen, schlafen & chillen."
Louis' Herz ging auf. Wie konnte Harry nur so...toll sein?! Es waren nur kleine Gesten & nicht viele Worte. Aber sie bedeuteten Louis so viel!

„J-ja...das...ja." murmelte Louis leise. Harry drückte seine hand fester. „Natürlich nur wenn es okay ist." sagte Harry dann an Louis' Eltern gewandt. Sie lächelten „Natürlich ist es okay. Solange es für dich passt Louis."
Louis biss sich auf die Unterlippe „Ja...ich denke schon."
Harry lächelte ihn nochmal bestärkend an & drückte seine Hand nochmal mehr.

Sie aßen zu Ende & hatten dann eine sehr dramatische Verabschiedung mit den Kindern. Sie wollten Harry garnicht mehr loslassen - & Harry wollte sie nicht mehr loslassen.
Louis liebte es ihn so mit seinen Geschwistern zu sehen.

Im Auto war es vorerst still. Sie waren beide froh über die Ruhe & genossen sie. Nach einem Wochenende bei den Tomlinsons ist man froh über die Ruhe. Es dauerte etwa eine halbe Stunde bis Harry sich traute zu fragen „Du...du hast mir nie erzählt wieso du Angst vor Wasser hast...darf ich...darf ich es wissen?"
Louis brummte & hielt das Lenkrad etwas fester. „Ich mein...du musst natürlich nicht wenn du nicht willst." fügte Harry schnell hinzu. Er wollte nichts aufbringen was Louis nicht wollte. Manchmal ist es besser Dinge in der Vergangenheit zulassen.

„Nein ich...ich will's dir erzählen. Es ja...ich mag es nur so nicht daran zu denken." erklärte Louis. Harry legte bestärkend seine Hand auf Louis' Oberschenkel. „Als ich zwölf war, waren wir alle auf Urlaub. Die Zwillinge waren noch nicht geboren & Lottie & Fizzy so klein." er kicherte kurz. „Mum & Dad haben uns ein Boot für den Tag gemietet & wir sind den ganzen Tag unterwegs gewesen. Es hat mir wirklich gefallen..."

Harry drehte den Radio etwas leiser damit er Louis besser zuhören konnte. „Die meiste Zeit war ich bei dad am Steuer weil ich die Liegefläche vorne nicht mochte." er seufzte „Es war mir zu wackelig mit den hohen Wellen. Dann am...am Ende des Tages, kurz bevor wir das Boot zurück geben wollten bin ich vor zur Liegefläche gegangen um Fizzys Spielzeug zu holen & die Handtücher einzupacken." Louis musste leicht den Kopf schütteln bei der Erinnerung daran. „Es war das einzige mal dass ich da vorne war!" er ärgerte ihn. „& als ich dort stand mit drei großen Handtüchern & dem Kleid von Lottie in der Hand, sind wir über eine große Welle gefahren, die weder ich noch Dad gesehen haben. Es war so überraschend & so eine große Welle, dass ich sofort das Gleichgewicht verloren habe & vom Boot gefallen bin."

Harry verzog sein gesicht & drückte Louis' Oberschenkel.
„Allein der Aufprall im Wasser hat unglaublich weh getan, wegen der Geschwindigkeit mit der ich vom Boot gefallen bin. Ich hab mich dann irgendwie in den Handtüchern verhädert." Harrys Herz tat weh. Plötzlich wollte er es nicht mehr hören. Er wollte nicht hörten was Louis schlimmes passiert ist.
„Bis dato wusste ich nicht, wie schwer nasse Handtücher ein können - ich hab sie nicht mehr wegbekommen. Ich war in Panik & wusste nichtmal mehr wo oben & unten ist. Ich weiß noch dass ich alles versucht habe um die Handtücher wegzuziehen aber ich hab mich nur noch mehr verhädert. & währenddessen sind immer größere Wellen auf mich zu, die ich wegen den Handtüchern nicht sehen konnte. Ich hab so viel Wasser geschluckt & wurde so oft von den Wellen untergetaucht. Es...es war schlimm."
Louis machte eine kurze Pause bis er dann zuende erzählen konnte. „Dad hat mich dann irgendwann aus dem Wasser geholt. Es waren wahrscheinlich höchstens zwei Minuten die ich im Wasser war bis Dad kam...aber es hat sich ewig angefühlt. Er ist dann mit mir sofort zurück zum boot. Ich...bin den restlichen Urlaub nicht mehr ein einziges mal ans Meer gegangen."

„Oh Lou..." flüsterte Harry. „Das ist schlimm...ich...ich kann verstehen warum du so Angst hast." murmelte er & strich Louis über die Wange. „Mittlerweile bin ich so ziemlich drüber hinweg aber...seit dem vertrau ich Wasser nich so ganz." erklärte Louis leise. Harry lächelte ihn sanft an - auch wenn er es nur aus dem Augenwinkel sah. „Wir müssen nicht mitfahren wenn du nicht willst." sagte er. Louis lächelte „Danke Haz. Aber es ist schon okay. Wenn du mich kuschelst wird es schon gehen." kicherte er.
Harry lachte, lehnte sich hinüber & küsste Louis' Wange. „Ich liebe dich."

***

Die Tage vergingen. Wochen & Monate. Harry war über die ganze Zeit bei Louis geblieben & hat sich an das „normale" Leben gewöhnt. Es war fast schon komisch wenn Louis ihn aus Spaß als „Prinz Harry" ansprach. Harry hatte sein königliches Leben zurück gelassen. & nach den Monaten zusammen mit Louis würde er auch nie mehr zurück gehen.

In der Woche vor seiner eigentlichen Krönung explodierte sein Handy fast. Mit Louis gemeinsam hat der die Nachrichten gelesen jedoch nicht geantwortet. Sein Vater hatte ihm gedroht mit allem möglichen. Nichts hatte Harry dazu gebracht überhaupt daran zu denken zurück zu gehen.

„Heute wäre meine Krönung." flüsterte Harry als er mit Louis halbschlafend im Bett lag. Louis brummte „Ich weiß." flüsterte er & drehte sich in Harrys Armen um. „Was denkst du?" fragte er & strich seinem Freund über die Wange. Harry lachte leicht „Nicht viel...nur dass ich froh bin bei dir zu sein & nicht dort."
Louis lächelte „Fühlt sich falsch an dass du deine Krönung schwänzt." murmelte er. „Denkst du deine Eltern werden sehr böse sein." Harry nickte sofort „Sie werden mich enterben & nie wieder zurück ins Schloss kommen lassen. Vielleicht werde ich sogar aus Italien verbannt."
Der Wuschelkopf zog seine Augenbrauen zusammen. „Aber...ist das nicht furchtbar. Du liebst Italien." murmelte er besorgt. Er war besorgt dass Harry seine Entscheidung irgendwann bereuen würde. „Das tue ich. Aber ich will nicht über Italien regieren. Ich möchte nicht wie mein Vater sein!"
Louis nickte „Das wirst du nie. Egal ob König oder nicht. Du & dein Vater seid zwei verschiedene Personen. Du bist zu gut um so wie er zu sein oder werden."
Harry seufzte „Ich möchte das nicht. Wirklich nicht. Ich will mit dir für immer hier sein. Ich will einen richtigen Job." erklärte er. „Das weiß ich. Trotzdem solltest du nochmal ein Gespräch zu deinen Eltern suchen. Bei mir hat es auch geholfen." - „Ja..." Harry brummte leise „Sie hören mir aber nicht zu." - „Haben meine auch nicht. Du musst sie dazu bringen. & wenn sie dann wirklich nicht zuhören, ist es klar." erklärte Louis. „Ich möchte aber nicht mit ihnen reden."
Der Wuschrlkopf seufzte „Haz. Du schaffst das. Sag ihnen einmal deine Meinung, klar & deutlich. Wie sie dann reagieren ist egal. Entwerder sie nehmen es an oder eben nicht. Die kann es egal sein, es ist nur etwas für dein Gewissen. & den Fakt dass du nach hause könntest, wenn du wolltest."

Harry seufzte. Er wollte wirklich nicht das Gespräch mit seinen Eltern suchen. Aber er musste. Weniger um wirklich alles mit seinen Eltern rein zu machen, mehr um Louis damit eine Freude zu machen. Wie könnte er Louis denn jemals etwas abschlagen?
„Okay...ich werde mit ihnen reden." seufzte er. Sofort lächelte Louis breit „Ich bin stolz auf dich." flüsterte er & küsste Harry dann voller Liebe & Zuneigung.

castello di miramare - LS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt