Wie bestellt und nicht abgeholt ...

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Matthijs Sichtweise:

...und es war mal wieder wie ein Dejavu. Mein Blick folgte zu Hannah, wie sie zum Auto lief und mir keines Blickes würdigte.
Mal wieder hatte ich mein Körper nicht unter Kontrolle und konnte meine Gefühle nicht zügeln. Ich weiß nicht was die Frau mit mir macht aber immer wenn sie in meiner Nähe ist, bin ich nicht mehr ich selbst.
Ich weiß nicht was ich machen soll ob das Gefühle sind oder Verdrängung, ich habe keine Ahnung, ich bin überfordert mit der Situation.
Woher soll ich wissen, was falsch ist und was richtig ist ?
Ich war verzweifelt saß auf der Bank und wusste nicht, was ich tun sollte.
Bei Benji konnte ich jetzt nicht anrufen. Ich wusste, dass er heute zum Physiotherapeuten musste. Ansonsten hatte ich noch nicht viele Kontakte geknüpft, da ich ja noch gar nicht so lange da war.
Die Bayern Kabine hat mich zwar super lieb aufgenommen, aber seit das in Turin war, bin ich skeptisch fremden Leuten,  gegenüber oder generell Leuten gegenüber.
Ich weiß nicht, was ich mit Martha machen soll. Und ich weiß auch nicht, was ich mit Hannah machen soll, weil ich kein Plan habe was das alles hier zu bedeuten hat.
Ich ließ mein Gesicht in meine Hände fallen, ein Moment meine Gedanken zu sammeln.
Als eine Hand meine Schulter berührte, und ich spürte, dass sich jemand neben mir setzte.
„Hey Kumpel, ich weiß zwar nicht was los ist, aber ich hab die letzten Tage beobachtet, dass du irgendwie voll neben der Spur bist."
„Alles gut bei dir?" besorgt schaute mich der Verteidiger an, während ich meinen Kopf hob und ihm ins Gesicht blickte.
„Hey Stani, alles gut, und bei dir?."
Ich blickte in die Augen und hoffte, er merkte nichts. Von meiner Flunkerei, da ich nicht wusste, wie ich das Thema ansprechen sollte.
„Warte, ich weiß nicht, was bei dir los ist, aber Wenn du jemand zum reden brauchst, ich bin da und wenn nicht, bin ich da zum ablenken und zocken."
„Zocken hört sich doch super an."
„Hast du Bock auf Pizza?."
Erwartungsvoll blickte ich stani an.
„Ja, klingt doch Mega bei dir oder bei mir ?"
Fragend schaute stani zurück.
„Wir können bei mir ich hab sturmfrei, meine Freundin ist in Turin, vermisst die alte Heimat."
„Ich weiß zwar nicht wieso, aber nun ja, was soll ich dazu sagen ..." enttäuscht blickte ich rein.
„Du stani? Ich muss nur noch einmal zur Post, willst du mich begleiten ?"
Ich hob mich von der Bank an.
„Klar, ich komme mit ist kein Problem."
Ich und mein Team Kollege liefen zu meinem Auto stiegen ein und fuhren zum nicht soweit entfernten Postkasten mit ziemlich weichen knien, zwang ich mich den autositz hoch, mit dem Paket lief ich zum Postkasten.
Ich lief diesen Weg zum Postkasten, als wäre er 30 km entfernt. Dabei waren es gerade mal zehn Schritte.
Der Weg kam mir so endlos lang vor, und meine Gedanken rotieren im Kopf.
Was ist wenn der Test positiv ist? Dann bin ich offiziell Vater und nicht von einem Kind, sondern von gleich von zweien. Ich hingegen selber habe den besten Vater, den man sich wünschen kann. Meine Eltern mussten viel arbeiten, aber Oma und Opa haben mich immer zum Training gefahren und wir in der Familie sind echt ein gutes Team zudem, dass ich eventuell Zwillings Vater bin, ist gar nicht so unwahrscheinlich, da ich selber ein Zwillingsgeschwisterpaar habe, sie sind jünger wie ich. Wout und Fleur.
Ich war schon immer ein ziemlicher Familienmensch, ich liebe die spieleabende mit meiner Familie, dass gute Essen meiner Mama oder die leckeren Kuchen von meiner Oma, Martha hingegen ist das komplette Gegenteil, sie kann leider nicht die Sprache und möchte sie auch nicht lernen, da durch fühlt sie sich immer ausgeschlossen und möchte nicht so gerne hin...
Dann fahren wir meist im Sommer auf die Malediven, oder was sie sich so wünscht, ich habe meine Eltern leider etwas länger schon nicht mehr gesehen, und vermisse sie auch ziemlich, aber wir facetimen Gottseidank öfter mal. Was sie wohl dazu sagen würden, dass ihr Sohn schon Vater ist? Wären sie stolz oder enttäuscht ? Ob sie sich freuen Oma und Opa zu werden ? Ich erschrak als mich jemand an der Schulter berührte. „Ist alles okay Kumpel ?" Stani blickte mich an.
Ich erwiderte den Blick und schenkte ihm ein Lächeln. „Ja, ich erkläre es dir zuhause, okay?" zustimmend nickte Josip. Und wir stiegen ins Auto. Holten uns Pizza von unserer lieblingspizzeria und machten uns auf dem Weg nachhause.
Wir fuhren mit meinem Wagen auf die Auffahrt, als Josip nehmen mir ein „wow" rausbrachte.
„Ja, dass Haus ist ziemlich groß, ich hätte ein kleineres bevorzugt, aber Martha hat es ausgesucht" gab ich schulterzuckend von mir.
„Komm lass rein, josi" winkte ich ihm zu und lief zur Tür.
Öffnete die Haustür, und lief in den riesigen Flur.
Weiter ging es Richtung Wohnzimmer und ich stellte die Pizzen auf den Tisch, schmiss mich aufs Sofa, während Stani langsam mir folgte und sich umsah.
„Alter, hoffentlich verdiene ich auch irgendwann soviel, dass ich mir so ein tolles Haus leisten kann." er kam nicht mehr aus dem Staunen.
„Komm, du bist unser Nachwuchstalent, natürlich kannst du dir es irgendwann leisten, bestimmt schneller alles du dich umgucken kannst." aufmunternd klopfte ich ihm auf die Schulter.
Wir entschieden uns für the Blacklist auf Netflix.
Währenddessen stani mich nach einem Getränk fragte, und ich den Wohnzimmertisch locker aufdrückte und eine gekühlte Schublade hervor kam.
„Junge, gibt's irgendwas, was du nicht hast? Hier kommt man garnicht mehr aus dem Staunen raus." sprachlos und kopfschüttelnd nahm er sich ne Cola.
„So Matti, jetzt hau raus, was beschäftigt dich so krass ?" wieder blickte der Verteidiger mich ernst an.
Währenddessen von mir ein schnauben herausbrach.
Ich warf mich nach hinten auf die Couch und atmete einmal tief durch.
„Also, ich weiß nicht, ob du letztens die hübsche Blondine gesehen hast, an der sich Lucas gleich versucht hat ran zuwerfen ?" fragend blickte ich ihn an.
Nickend blickte er mich an, als Zeichen, dass er mich weiterreden lassen wollte.
„ Dazu muss ich vielleicht ein bisschen weiter ausholen." ich erklärte ihm alles und redete mir sämtlichen Frust von der Seele währenddessen er ruhig zuhörte und geduldig wartete.
„Ja, also das war meine Story." schnaubend beendete ich den Satz und zog meine Beine zum Bauch, damit ich meine Arme und meinen Kopf darauf ablegen konnte.
„Puh, dass ist ne heftige Nummer, und ich bin noch ziemlich jung, habe noch nicht Ultra viel Erfahrung, aber ich glaube du liebst sie Bro." aufmunternd legte er seine Hand auf meine Schulter. Mein Blick wanderte hoch.
„Na klar liebe ich Martha sonst wäre ich nicht mit ihr zusammen, nur manchmal ist sie ziemlich anstrengend." und ließ den Kopf direkt wieder fallen.
„Nein, ich meine nicht Martha." beruhigend blickte er mich weiterhin an.
„Wie, hä, wen meinst du?." verwirrt hob ich den Kopf und nahm einen großen Schluck meines Wassers.
„Dass weißt du selbst ganz genau, wenn du in dich reinhörst, matta, du versuchst irgendwas krampfhaft aufrecht zu erhalten, aber warum?."
„Macht dich dass glücklich oder macht dich Martha glücklich? Die ganze Zeit höre ich, Martha macht dies, Martha macht das, du machst das damit sie glücklich ist, aber was steuert sie dazu bei?!."
„Hör auf es ihr Recht zu machen und hör einfach auf dein Herz, du hast zwei tolle Kinder, dann lern sie zumindest kennen und gib dir und ihnen eine Chance, sie haben einen Vater verdient und ich glaube nicht das du willst, dass Konrad oder Lucas dich ersetzen oder?!." ernsthaft und streng erhob sich Stani und lief zur Terrassentür.
Öffnete sie und ließ frische Luft rein.
„Danke." entkam es mir knapp, ich war platt von den Worten und wusste, dass er recht hatte.
Ich habe immer nur Angst gehabt, meinen Weg zu gehen, allerdings werde ich die Worte erst noch einmal sacken lassen müssen.
Josip kam auf mich zu und warf mir einen Controller zu und fing an zu lachen.
„Und jetzt lass ich dich verlieren." siegessicher schmiss Stani sich aufs Sofa.
„Das glaubst auch nur du." ich fing ebenfalls an zu lachen und war ihm unfassbar dankbar.

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