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Ich hoffe, ihr kommt mit den Kapitellängen klar.
Kuschelt euch ein und viel Spaß beim Lesen <33

⋆⋅☆⋅⋆Han Jisung⋆⋅☆⋅⋆

Die Dunkelheit wabberte draußen herum, als mir eine Luftbrise durch die Haare fuhr.
Nahezu so, als wolle sie zu dieser späten Stunde meine Frisur noch richten.

Etwas gebracht hätte es am Ende aber sowieso nicht, denn ich hockte schon seit zwei Stunden in meinem Pijama und geputzen Zähnen, ebenso wie mit einem gewaschenem Gesicht auf der kleinen Bank vor meinem Fenster.

Ich schaute aus dem weit geöffneten Fenster und rechts von mir wartete mein Bett bereits auf seinen Beitzer, während links von mir aber immer noch meine Schreibtischlampe leuchtete.

Ein Blick auf das Möbelstück offenbarte mir die aktuelle Hölle.
Biologie und Mathematikunterlagen zerstreuten sich über den Tisch und direkt unter mir auf dem Boden machten sich Koreanisch und Geschichte breit.
Ein ergebener Seufzer entwich mir.
Wie sehr ich doch Klausurenphasen hasste.

Doch dann zog etwas Funkelndes von außen wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.
Die Sterne funkelten heute.
Besonders jetzt ließen sie sich von der Lichtverschmutzung nicht unterkriegen und so war ihr Licht gut sichtbar.
In Seoul ein nahezu seltenes Ereignis.

Ich verschränkte meine Arme vor mir auf der Fensterbank, ehe ich meinen Kopf darauf legte und mir die letzten paar Tage wieder in den Kopf rief.
Es war bereits Samstag Nacht.

Am Mittwoch war ich das letzte Mal in dieser Woche in der Schule, genoss so mein eher umständliches langes Wochende.
Ich kaute weiter auf meiner Lippe herum.
Mir hatte in dieser Prüfungsphase schlicht und einfach die Kraft gefehlt, noch zwei weitere Tage in die Schule zu gehen.

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Donnerstagmorgen in Mitte Mai, 7:05

,,Ich geh dann!", rief ich im Eingangsbereich ins Haus.
Meine Mutter lugte aus der Küche nach mir und hob sogleich die Augenbraue.
,,In der Pijamahose?
Ist das ein neuer Trend von dem ich wissen sollte, Sungie-ya?"
Verdutzt schaute ich an mir herunter und tatsächlich, ich hatte etwas vergessen.

Mit einem verlegenen Lächeln sprintete ich zurück nach oben, um mich umzuziehen und dankte der höheren Macht für meine Mutter.
Was ich bloß ohne sie tun würde?

Als ich wieder unten stand und die gleichen Wörter nochmal ins Haus rief, schaute meine Mutter wieder rein.
Immer noch mit einer hochgezogenen Augenbraue.
,,Deine Dinopantoffeln sind auch Trend?"
Ich blickte wieder hinuter.
,,Ups?", sagte ich verlegen, während ich meine Converse zusammenschnürte.

Mum schüttelte bloß den Kopf und wartete amit zusammengeschrenkten Armen angelehnt an der Wand neben mir.
Heute musste sie anscheind nicht ins Büro.

,,Nun", ich erhob mich feierlich ,,Ich gehe jetzt"
Mit einem wissenden Blick drehte ich mich um und lief nahezu gegen die geschlossene Haustür.
Meine Nasenspitze war gerade mal einen Zentimeter von der Tür entfernt, ehe ich mich umdrehte und meine Mum mit einem triumphierendem Lächeln ansah.
,,Ha!" sagte ich noch ehe ich in die Luft trat.

Doch sobald ich aus dem Haus war, fühlte es sich an, als würde ich durch Blei laufen.
Mein Atem stockte.
Ich hob mühsam mein rechtes Bein, dann wieder mein linkes.
Seit wann war unser Vorgarten so lang?
War das schon immer so?

Run to Limbo // MinSungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt