Run to Limbo // MinSung

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樂☆-DAY WHOO ‧₊˚✩彡

Der Regen prasselte unaufhörlich auf die Fensterscheibe neben mir ein, die abprallenden Regentropfen lieferten sich so Wettkämpfe um deren Schnelligkeit.
Sie verschwanden, verformten sich, verbanden sich und kämpften gegen andere Wassertropfen.

Die Wolken zogen am Himmel vorbei, doch ehe man einen Sonnenschein sehen konnte, wurden sie bereits von einer weiteren Wolke ersetzt.
Ich seufzte auf.

Willkommen in meinem Leben.
Han Jisung, fünfzehn Jahre alt, Wetterromantiker.
Vor mir lagen die Notizen von dem eben beendeten Literaturunterricht bei Daniel Lee-nim.
Ich seufzte erneut auf.

Der Mann strahlte geradezu vor IQ.
Es war zwar nur ein Unterkurs, und damit noch nicht relevant für den Abschluss, aber dennoch bot es eine große Chance sich auf die nächsten Jahre vorzubereiten, sollte man sich dazu entscheiden, es zu wählen.
Und als Lyricist erschien es mir mehr als sinnvoll, sich in der Kunst der gewandten Wörter auszukennen.

(A/N: sorry, wtf hab ich da geschrieben)

Nachdenklich kaute ich weiter auf der Banane herum, während ich die Notizen durchging.
Der Regen prasselte weiterhin auf die Fensterscheibe, doch das Geräusch beruhigte mich.

In der Klasse befand sich zurzeit nur ein Drittel aller SchülerInnen, der Rest hatte sich vermutlich über die Pause in eine Ecke des Schulgeländes verzogen.
Ich war gerade dabei, wieder von meiner Banane abzubeißen, als jemand die Schiebetür das Klassenzimmer aufriss.

Das plötzliche aufscheppernde Geräusch ließ alle Beteiligten im Raum zusammenzucken, doch ehe ich zur Tür blicken konnte, hörte man nur ein Rumpeln und im Nu schien ich umzingelt zu sein.
Körper bauten sich um mich herum auf, doch selbst meine Angst hatte keine Zeit zu reagieren, denn genau eine Sekunde später erkannte ich die Meute.
Es waren die anderen.

Changbin und Chan bauten sich links von mir auf und ich sah in ihren Augen das unterdrückte Verlangen, mich in eine wilde Umarmung und Rauferei zu ziehen.
Hyunjin stand vor meinem Schreibtischpult und knallte seine Handflächen auf den Tisch, während er mich kritisch beäugte und sich zu mir runter krümmte.

Doch ich gab bloß einen fragenden Seitenblick und mampfte meine Banane weiter.
Meine Unbekümmerung schien sie aber nicht zu interessieren und nach etwa einer Minute der Stille und des Anschauens, durchbrachen sie die Leere und plapperten sie los.

,,Na sieh mal einer an, da traut sich einer ja endlich wieder in die Schule, mhm?"
,,Schön zu sehen, dass du noch lebst."
,,Hast uns auch gar nicht einsam fühlen gelassen."
,,Sag mal, was für einen Song hast du da eigentlich geschrieben?
Minho nimmt uns auseinander mit dem-"

,,Du darfst nicht wieder verschwinden, ohne etwas zu sagen, hörst du?
Sonst muss ich davon ausgehen, dass man dich unschuldiges Ding auf dem Schulweg entführt hat."
Ich hörte ein Zungenschnalzen.

,,Dann wären wir wieder 2racha und das klingt nicht so cool."
,,Sag mal Ji, weißt du, wann die Sportnoten jetzt gemacht werden?
Machen wir da nicht noch einen Lauf oder so?"

Doch ich nickte bloß brav in alle Richtungen, denn ich wusste bereits jetzt nicht mehr, was ich worauf antworten sollte.
Die anderen hielt das aber nicht davon ab, mir die Ohren vollzuquatschen.
Ich seufzte unmerklich.

War das der Preis dafür, dass ich sie vier Tage nicht gesehen hatte?
Was machen wir dann in dem einem Monat Sommerferien?
Worauf müsste ich mich vorbereiten?

,,Ist vielleicht nicht schlecht, den Jungen auch mal atmen zu lassen."
Die weitere Stimme ertönte und brachte die drei dazu, von mir abzulassen.
Sie drehten sich in Richtung der Tür und so bekam ich auch die Möglichkeit den Besitzer der Stimme anzuschauen.