Run to Limbo // MinSung

11

Das Hokkaido-Milk Bread lag weich und fluffig in meiner Hand, als ich davon einen großen Bissen nahm.
Der Matchageschmack breitete sich in meinem Mund auf und der leichte und intensive Geschmack des verarbeiteten Tees ließen mich im Glück schwelgen.
Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und kaute genüsslich.

Als ich wieder nach vorne sah und ich einen Bissen meines Brotes nehmen wollte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie mich jemand anstierte.
Oder wohl eher das Brot?
Die Brotscheibe hielt auf dem Weg zu meinem Mund inne und als ich den Kopf nach links drehte, leckte Changbin sich kurz über die Lippen, doch sein Appetit galt wohl nicht dem Mittagessen.

Mein inneres Kind beschloss so, den Älteren zu necken.
Noch langsamer bewegte ich das Brotstück in Richtung Mund, doch der Blick wurde nicht abgewendet.
Eher vergößerten sich seine Augen und seine Sehnsucht und der Hunger stiegen an.

Also seuftze ich auf, leckte mein Stück auf eine Serviette und packte meine Dose auf.
Die Verschlüsse klackten kurz und ich hob das neue Stück vorsichtig hoch, schob es dann auf einer Serviette Changbin zu.
Dieser hatte es aber anscheinend überhaupt nicht kommen sehen und so fingen seine Augen an zu strahlen.
Ein riesiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und überschwänglich nahm er mit einer tiefen Verbeugung das Stück an.

Naja, so tief wie man sich sitzend am Tisch nun mal verbeugen konnte.
Mein Blick wanderte nun noch weiter nach rechts und ich sah einen Hyunjin mit einem fast genauso sehnsüchtigen Blick, wie Changbin ihn eben noch hatte.
Auch er nahm Changbins Brtotscheibe in die Mangel und starrte sie an.
Ich seuftze erneut und sogleich landete auch vor seiner Nase eine Brotscheibe auf einer Serviette.

Der Tänzer bedankte sich genauso überschwänglich wie Changbin, ehe er sich auf sein neues Mahl stürzte.
,,Flour Boy", zischte jemand anderes weiter rechts und ich sah, wie Seungmin die Augen verdrehte und mich dann ebenso entrüstet anschaute.
Doch ich sagte nichts weiteres und schob dem Jüngsten bloß stumm auch ein Stück hin.
Als er es dann realisierte, versuchte er es höflich abzulehnen und es wieder zurückzuschieben.

Seine Neugier es zu probieren und den Geschmack zu erfahren sah ich ihm trotzdem, also blieb ich standhaft.
Dann schob ich Chan ebenso ein Stück hin, ihn jetzt auszulassen ging mir absolut gegen den Strich.
Auch er schaute überrascht von seinem Laptop auf, doch er sah meinen drängenden Blick und nahm es mit einem großen Lächeln an.

Ich fragte mich, warum meine Mutter mir so viele Stücke eingepackt hat. Zwei hatte ich bereits verdrückt, eins lag noch traurig in der Dose.
Naja.
Es würde sich schon ein weiterer hungriger Magen finden.

,,Sag mal, Ji, woher hast du das hier eigentlich?", fragte mich Changbin, nachdem er sein Stück zu Ende gemampft hatte.
,,Ich bin heute aufgestanden und hab gesehen, dass meine Mum sie gebacken hat"
Ich lächelte bei dem Gedanken.
Anscheinend hatte sie wegen einem neuem Fall im Präsidium nicht schlafen können und sich die Frustration herausgebacken.
Gut für mich.

,,Ich will nicht blöd fragen, aber habt ihr dazu vielleicht ein Rezept zum weiterreichen?"
Ich sah wieder zu Changbin auf und lächelte einmal nickend.
,,Klar! Ich schicks dir dann einfach!"
,,Du bist ein Schatz, Ji!"
Changbin warf mir einen Luftschmatzer hin und ich grinste nur amüsiert.
,,Kann ich es auch haben, Ji?", fragte Hyunjin als er sich lehnend über den Tisch beugte.
,,Ich bitte auch", schloss sich Chan-Hyung an, ohne dabei vom Laptop aufzusehen.
Nickend sah ich in alle Richtung und als mein Blick dann bei Seungmin landete, erhielt ich auch ein bestätigendes Nicken.
Dann würden es wohl alle kriegen.

,,Wäre es für euch in Ordung, eine gemeinsame Gruppe zu erstellen?", warf ich den Vorschlag in den Raum.
Die Back- und Kochkünste meiner Mutter waren nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und ich war mir sicher, dies was heute geschah noch mehrmlas auftreten würde.