Run to Limbo // MinSung

37

Background Story zu dem Chapter:
Eigentlich sollte es schon in Kapitel 36 inhalten sein, allerdings wollte ich dort nicht über die Stimmung springen. Ich hätte es auch in das eigentliche Kapitel 37 packen können, doch da es eine Minho POV ist, und dieses Kapitel eine Han POV, ist es ein ungeplantes Kapitel geworden.
Macht mit dieser Information, was ihr wollt, viel Spaß beim Lesen.
A/N: viele Dinge sind relativ objektiv beschrieben aber ihr werdet sehen was ich meine. Es ist das Gefühl von Ji, und das ähnelt der Erzählweise der dritten Person. Es ist immer noch Ji.

⋆⋅☆Han Jisung☆⋅⋆

Flughäfen waren stets eine Ansammlung von Lärm, Menschen und tönenden Maschinen. Große Hallen waren gefüllt von Menschen, Koffern, Läden, Laufbändern, fahrenden Fahrzeugen, Polizisten und was man sonst noch sehen kann.

Viele mit Vorfreude auf ihre Reise, einige mit gesenkten Kopf, die sich nun wieder der Arbeit stellen mussten oder auch gestresste Streuner, die verzweifelt ihr Gate suchten, aber ebenso gestresste Arbeiter, die auf Montage waren.

Und inmitten des ganzen Gerolls standen wir.
Gut 75 Leute, aufgeteilt in drei Klassen, mit sechs panisch herumwuselnden Lehrern.
Ach stimmt.  Zurzeit waren wir 74.

Anscheinend hatten wir jemanden verloren.
Entweder wurde die Person entführt, in einen Koffer gepackt, im Flugzeug schlafend sitzen gelassen oder gleich in Jeju vergessen.

Es war auch glasklar, dass es sich bei diesem Jemand um einen Typen handeln musste, denn die Mädchen von uns hatten sich wortwörtlich aneinander gekettet. Oder gebunden?

Als man sie gefragt hatte, was die Bändchen an ihrern Handgelenken bringen sollten, wurde man von einem Funkeln und Fauchen wieder zum Schweigen gebracht.

Unterbewusst griff ich mit meiner Hand nach hinten und fand das Handgelenk von meinem Freund. Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen, als ich einen Finger umschloss und so dastand.

Ich verspürte das Verlangen, ihm einen Kuss aufzudrücken, doch in einer Menschenmenge war mir nicht danach. Warten war wohl nun angesagt. Aber gut, dass ich Minho nicht verloren hatte.

Ungeduldig wippte ich auf meinen Füßen hin und her, das Gewicht meines Rucksacks zog nun immer mehr an meinen Schultern. Es gab auch diese Momente, an denen ich die Gravitation verfluchte.

Wäre es nicht so viel schöner, wir könnten durch die Luft schweben? Saltos drehen könnten? Essen aus der Luft esse-
Oder einen geschwollenen Kopf, ebenso wie eine langsam versagende Muskelstruktur?

Meine rationale Seite übernahm die Oberhand und ließ mich bei der Erinnerung an die Tatsachen der Realität das Gesicht verziehen.

Plötzlich umschloss etwas hauchzartes mein Handgelenk und warme Finger streiften meine Hand. Instinktiv wurde ich mir dessen bewusst, dass es sich nicht um Minho handelte. Seine Finger waren in der Regel kalt. Eiskalt.

Diese allerdings waren warm, sodass in mir die Bereitschaft aufstieg, mich drastisch nach hinten zu drehen und nach der Person zu schauen. Dann fiel ein Groschen.

Die Person war zu nah an mir, als das Minho sie hätte dort verweilen lassen, wenn sie uns beiden fremd wäre. Was wiederum bedeutete, dass es nur eine Person sein konnte.

Ein herbes Parfüm stieg in meine Nase und sogleich lockerte sich meine Haltung. Chan-Hyung ließ dann aber von meinem Handgelenk ab, nicht aber ohne mir nochmal durch die Haare zu fahren.

Verwirrt runzelte ich die Stirn und drehte mich nach hinten, doch ich sah nur das Abbild von Chans breitem Lächeln, ehe er wieder in der Menge der Leute zu verschwinden schien. Perplex suchten meine Augen nach ihm und ich fragte mich, wie es ihm möglich war, so abzutauchen. Was war eigentlich seine Mission?