Run to Limbo // MinSung

32

⋆⋅☆Han Jisung☆⋅⋆

31.Oktober 20XX

,,Halt, wo ist Minnie?"
,,Minnie?"
,,Oh fuck, Chan ist ja schon hier."

,,Ach man, Changbin!"
,,Leute, Minnie?"
,,NEIN!"
,,Ich habe es ja schon kapiert, er will nichts mit mir zu tun hab-"
„NEIN!"

„HÖR AUF, SO HERUMZUSCHREIEN, SEO!"
„IST DOCH SO, DU ONESTAR"
„Leute, bitte.
Ich weiß ja nicht, was ihr machen wolltet, aber-"

Mein Handy piepste. Sogleich erhob ich meine Stimme.
„Hyunjin auf dem Weg, rote Stufe!
Verteilung, jetzt!"

Noch während ich sprach, riss ich Minho am Handgelenk mit, Changbin schaltete mit einem Schmettern das Licht aus und riss die Tür auf. Dies war der letzte Lichtfunke, den Chan sah, ehe der Flur in Dunkelheit getränkt wurde. Minho und ich aber verschwanden hinter der nächsten Tür, sobald das Licht sich schwärzte.

Chan sollte so nicht sehen, welche der restlichen vier Türen zwei Jungs versteckten. Wir schlossen nicht ab, vermieden somit Lärm und versteckten uns beide in dem Kleiderschrank des Zimmers.

Eben dann hörten wir die Wohnungstür aufgehen, welche sich danach auch gleich wieder schloss. Jemand stolperte gegen einen Schuhschrank, doch dann herrschte Stille.

Das war dann wohl Seungmin, welcher von Hyunjin hineingestoßen wurde. Jetzt mussten sie im Wohnzimmer ihre Sache klären und dann einen potenziell schönen Abend mit Horrorfilmen und Snacks haben. Welche verständlicherweise schon von uns vorbereitet wurden.

Wenn es mich nicht täuschte, hatte Minho eine köstliche Salsa gezaubert. Wenn was übrig blieb, würde ich mir die Reste sichern.

Man fragte sich vielleicht, was wir beide noch in der Wohnung machten. Wir hielten Wache. Falls die beiden es wagen sollten, raus zu gehen, würden wir sie wieder hineinzerren. Vielleicht erschrecken wir sie auch mit den gruseligen Masken von Hyunjin, damit sie zusammenzuckten und dann bei dem jeweils anderen Schutz suchen würden.
Romantisch, oder?

Jetzt fragte man sich vielleicht auch noch, was Minho und ich im Kleiderschrank machten.
Wundervolle Frage, Gehirn. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung.

Vielleicht halten wir ihnen das Bett frei. Aber die Couch haben sie auch. Also hockten wir in dem Kleiderschrank von Hyunjin. Zu niemandes Verwunderung war dieser extrem groß und unheimlich geräumig. Wir hatten vorhin einige Hemden etwas beiseite geschoben, welche nun raschelten, wenn unsere Köpfe auf sie trafen. Schulkrawatten und Schuljacken leisteten uns ebenso Gesellschaft.

Es roch nach einem blumigen Waschmittel, und es schien kurz so, als würde Hyunjin mit im Kleiderschrank drin hocken. Doch dieser Eindruck verschwand, als wir im Schrank drin hockten. Immerhin saß ich nicht alleine drinnen. So wie wir in den Schrank saßen, konnten wir uns Angesicht zu Angesicht anschauen.

Die Tür zog Minho zu und dann hockten wir in stockfinsterer Dunkelheit. Zumindest für ein paar Sekunden.

Ich fummelte kurz auf dem Kleiderschrankboden herum und zog etwas hervor. Nur ein Knipsen später leuchtete das warme Licht der Nachtlampe und verschaffte uns Klarheit.

Ich schaltete das Licht herunter und platzierte die Lampe vor mich und somit auch zwischen uns. Lee Minho hatte seine Beine angewinkelt, sodass seine in Pantoffeln bepackten Schuhe seitlich an mir vorbeistreiften.

Währenddessen zog ich meine Beine an die Brust und legte mein Kinn ab. Es sagte niemand etwas.

Der Fernseher lief im Hintergrund und es schien es brisanter Dialog abzuspielen. Unter anderen Umständen hatte ich angefangen ihn voll zu quasseln und hätte unter keinen Umständen den Blick von ihm genommen. Jetzt tat ich alles, damit ich meinen Blick nicht auf ihn legen musste.