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possible tw //flashback//

⋆⋅☆⋅⋆Lee Minho⋆⋅☆⋅⋆

⋅⋆Irgendwann, vor ein paar Jahren⋆⋅

,,I-ich will d-da n-nicht hin, b-bit-"
„Bitte was?! 
Höre ich richtig?" 

Ich zuckte daraufhin wieder zusammen.
Meine Glieder verkrampften sich immer wieder und ich hatte das Bedürfnis meine Arme zu umklammern.
Doch ich wusste inzwischen, wie sehr er das nicht mochte.

Steh da wie ein Mann, hörst du?!
Du bist kein Mädchen!
Also hielt ich meine Hände an meine Seiten gepresst und versuchte mich gerade aufzurichten.
Trotz dieses beklemmenden Gefühles in meiner Brust.
Oder her in meinem ganzen Körper?

,,Du sollst dich wiederholen!"
Insgeheim wusste ich, dass ich nichts sagen sollte.
Einfach machen, was man von dir verlangt.
Einfach mache-

Doch die Angst vor diesem durchsichtigen Fahrstuhl war größer als vor dem Eigentlichem.
Also stotterte ich erneut:
„I-ich wi-will da nicht h-hoch..“

Mein Blick glitt auf dem Boden herum, doch die umgreifende Wut spürte ich dennoch.
„Du willst da nicht hoch, was?
Sag mal, wofür hältst du dich?"

Ich blieb stumm.
Auch wenn man eigentlich stets Antworten von mir erwartete, so war es eine mehr als rhetorische Frage.
Deshalb blieb ich leise und wartete.
Wie immer.

„Hast du vor, mich zu blamieren?
Hast du vor, dass alle dich für einen Weinerlichen halten?
Hah?"
Immer noch sagte ich nichts, doch das war nun ein Fehler.

„Antworte. Mir. Gefälligst. Wenn. Ich. Mit. Dir. Rede."
In diesem Moment rettete mich einzig und allein die Tatsache, dass wir uns in einem öffentlichen Gebäude befanden.
Einzig und allein das.

„N-nein.
N-Natürlich n-nicht."
„Warum dann, hah?!“
Ich schluckte tief.
„D-Der F-Fahrstuhl ist h-hoc-“

Der Satz brach ab.
„Was, sprich es aus.
Wie ein normaler Mensch.
Wer soll dein Gestotter bitte verstehen?"

Jetzt war jegliches Stottern aus meiner Stimme verschwunden, als ich ihm erneut antwortete.
Es war besser so.
Inzwischen hätte ich den Satz abbrechen sollen, doch es war schlichtweg zu spät.

„Er ist zu hoch.“
Ein belustigtes Schnauben ertönte.
„Ach, hast du Angst vor etwas Sicherem?
Weißt du, wie erbärmlich das ist?"
Eine Antwort gab ich nicht.
„Soll ich dir etwas sagen?“

Er beugte sich zu mir herunter und ich musste meinen Schrecken und das Verlangen, nach hinten zu rücken, unterdrücken.
Das war das Letzte, was ich zeigen sollte.
Schwäche.
Und so wusste ich auch, was als Nächstes kam.

„Du bist keine Memme.
Schwächen sind etwas, was kein Mensch von dir sehen oder gar wissen will.
Das ist das Leben.

So was", er zeigte auf den Fahrstuhl „das ist nichts.
Was sollen all die Jungs und Mädchen von dir denken, wenn du vor so etwas Angst hast?
Sie werden dich auslachen.
Und mit dem Finger auf dich zeigen.
Merk dir das.
Schwächen sind was für Schwache.
Stärken, was für Starke.

Und einen Schwächling", sagte er verächtlich, als sich die Tür wieder öffnete und er in sie hineintrat, während ich ihm folgte.
Alles in mir sträubte sich und ich hielt den Blick starr.
„Das will ich nicht als Sohn haben.
Denk dran."

Run to Limbo // MinSungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt