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⋆⋅☆Lee Minho☆⋅⋆

Es war nicht alles gut.
Das Kimchi drohte mir auszugehen.

Frustriert legte ich mein Holzlöffel weg, der sich bis vor zehn Sekunden noch in einer kochenden Brühe befand. Diese blubberte fröhlich vor sich hin und brachte den in ihr enthaltenen Inhalt ebenso fröhlich zum Schwimmen.

Etwas weiter rechts von mir nahm der heilige Reiskocher seine Aufgabe auf, während ich in den offen stehenden Kühlschrank einen Meter links von mir lugte, um meinen Vorrat an Kimchi zu überprüfen. Und tatsächlich.

Wie ein kleiner Kämpfer stand die letzte Ration Kimchi da und es schien, als ob uns beiden im Inneren eine Träne herunterfallen würde. Das Wochenende würde ich wohl mit der Kimchizubereitung verbringen.

Es lag nun an dem Kimchi, drei Tage erhalten zu bleiben. Nur drei Tage.

Ein Seufzen entwich mir, woraufhin ich den Kühlschrank schloss und mich wieder dem Topf zuwendete. Einmal umgerührt und kurz abgeschmeckt, ehe ich dem heutigen Kimchi-Jjigae meinen Segen gab.

Auch leistete mir Soonie Gesellschaft, die sich an meinen Beinen umher schlängelte und lautstark nach Futter verlangte. Doch ich strich ihm über seinen Kopf und schob den kleinen Körper sachte beiseite.

Bis zu seinem Abendessen würde er noch warten müssen. Zwei Stunden. Auch wenn es für ihn nicht so anfühlte, er würde es überleben.

Gerade als ich die benutzten Utensilien an das Waschbeckenrand (Beckenrandschwimmer~) stellte, damit ich sie waschen und dann sauber wegräumen konnte, leuchtete mein Handybildschirm auf.

Ich legte das letzte Messer weg, ehe ich meine Hände an der Bistroschürze um meiner Hüfte herum kurz abtrocknete. Es gab eine Person, von der die Nachricht hätte kommen können. Zumindest war diese eine Person die höchste Wahrscheinlichkeit, während all die anderen ein geminderte Nachrichtenquote hatten.

Sungie❤️🐿️ ploppte auf der Benachrichtigungsleiste auf und bescherte mir so ein breites Lächeln. Noch breiter ließ mein Lächeln mein eigenes Sperrbildschirm werden.

Es war ein Foto von ihm, welches ich geschossen hatte, als wir am vierten Tag in Jeju zusammen essen waren. Seine runden Wangen waren voll mit Nudeln, die nächste Portion hielt auf dem Weg zu seinem Mund inne und er so mit großen Augen in die Kamera blickte.

Mir wurde warm ums Herz. Diese wenigen Tage, die wir zusammen verbringen konnten, hatten sich in meinem Herzen eingenistet. Wann immer meine Gedanken eine Pause brauchten, schweiften sie zu dem strahlenden Lächeln und den wundervollen Augen.
Der wundervollen Person.

Treffen wir uns im Park, Hyung?

Das Handy entsperrte sich und ich setzte zum Tippen an. Noch etwa fünf Minuten und ich müsste zum Treffpunkt los.

Wie imm||

Ein Schlüssel drehte sich im Schloss um und sorgte für ein unverkennbares Geräusch. Ich erstarrte.

Mein Blick wanderte zu meinem eigenen Schlüssel, welcher brav in der Schüssel auf der schwarzen Kommode neben der Küche lag und etwas in mir tat sich.

Neben mir gab es nur eine Person, die die Möglichkeit besaß, mit einem Schlüssel in diese Wohnung zu kommen. Ein Fauchen ertönte und Soonie verschwand. Besser so.

Übel nehmen konnte ich es ihm nicht. Auch ich wünschte mir, so wie er reagieren zu können. Und nicht, wie es mein blöder Körper und mein Unterbewusstsein tat.

Einfrieren und warten.
Unauffällig sein.
Einfach zu verschw-

„Wie wäre es mit einer Begrüßung? Oder überzeugst du andere auch mit dieser unhöflichen Art deines Selbst?"

Run to Limbo // MinSungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt