Kapitel 6: Osterferien bei den Weasleys
Die Tage bis zu den Osterferien vergingen ziemlich schnell. Ich hatte nun auch meinen anderen Freunden von meiner Vergangenheit erzählt, auf den Wunsch von Fred und George hin. Nun saßen wir im Hogwartsexpress, auf dem Weg nach Hause. Da Onkel Remus die Ferien über in Hogwarts blieb und meine Tante Dora im Auftrag des Ministeriums unterwegs war, luden mich die Zwillinge zu sich nach Hause ein. Ihre Mutter Molly Weasley hatte nichts einzuwenden. Ich saß an der Fensterseite im Zug und starrte aus dem Fenster, wo Felder und Wälder an uns vorbeizogen. Mir entwich ein leises Seufzen. "Was ist los Mira?" fragte George mich, der neben mir saß und mich mit einem besorgten Blick musterte. "Nichts, nichts. Bin nur etwas aufgeregt, weißt du? Ich will euch ja nicht die Ferien zuhause versauen." murmelte ich und sah weiterhin aus dem Fenster. Lachend legte George den Arm um mich und wuschelte mir durch die schwarzen Haare. "Als ob du uns die Ferien versaust!" "Du machst sie höchstens noch besser." fügte Fred hinzu, der gegenüber von uns saß. Während der Fahrt erzählten mir die Zwillinge von ihren Plänen für die Ferien. Sie wollten an ihren Scherzartikeln arbeiten und für die Quidditchspiele nach den Ferien trainieren. Ich freute mich jetzt schon riesig, die Ferien mit meinen besten Freunden zu verbringen.
"Wir sind gleich da. Mirabella, aufwachen!" George rüttelte an meiner Schulter. War ich etwa eingeschlafen? Grummelnd richtete ich mich schnell auf und sah in die grinsenden Gesichter der Zwillinge. "Wann bin ich denn eingeschlafen?" "Vor knapp einer Stunde oder so." "Oh, okay." Fred half mir, mein Gepäck von der Ablage zu holen und schon hielt der Zug an. Ich folgte Fred und George durch den engen Gang nach draußen, wo bereits viele Schüler von ihren Eltern begrüßt wurden. Sie fielen sich glücklich in die Arme und in meinen Augen bildeten sich einige Tränen. Ich könnte meine Eltern nie wieder in den Arm nehmen, sie lachen hören, ihre Nähe genießen. Mein Blick wurde durch die Tränen in meinen Augen getrübt und ich lief in mehrere Leute hinein. Verzweifelt suchte ich nach den Zwillingen, doch die hatte ich schon längst aus den Augen verloren. Plötzlich packte mich jemand an den Schultern und zerrte mich hinter eine Steinwand. Ich versuchte zu schreien, jedoch hielt mir mein Peiniger eine Hand vor den Mund. Panisch versuchte ich, die Tränen aus meinen Augen zu blinzeln, um zu sehen, wer mich dort festhielt. Ich erkannte langsam helles, platinblondes Haar. "Pssscht, ich bin's Mirabella.. Draco." flüsterte er um mich zu beruhigen. Erleichtert seufzte ich. Nun nahm er mir die Hand vom Mund weg. "Warum zerrst du mich vom Gleis weg? Ich muss die Zwillinge suchen!" zischte ich genervt und wollte gerade wieder loslaufen, als er mich wieder festhielt. "Du kannst da jetzt nicht raus! Mein Vater ist da." erklärte er mir und sah auf einen Punkt neben mir. Wieder bekam ich Panik. "Wenn er dich sieht hast du echt ein Problem." murmelte Draco und ging einen Schritt von mir weg. "Du wartest jetzt hier Mirabella. In 5 Minuten kannst du wieder hier weggehen, dann werde ich mit meinem Vater weg sein, okay?" Zögerlich nickte ich. Draco drückte mich kurz an sich und verschwand dann mit schnellen Schritten.
Er hat mich schon wieder gerettet, dachte ich. Unvorstellbar, wenn ich seinem Vater einfach so in die Arme gelaufen wäre. Nach gefühlten 10 Minuten wagte ich mich erst, auf das Gleis zu sehen. Von Draco und seinem Vater keine Spur. Jedoch liefen gerade die Zwillinge auf mich zu. "Oh Gott Mira, wo warst du denn? Wir haben dich überall gesucht!" rief George laut aus und drückte mich an sich. Mein Blick suchte das Gleis immernoch nach den Malfoys ab. Sicher ist sicher, dachte ich mir. "Mira, hörst du uns überhaupt zu?" Fred rüttelte mich kurz durch und endich löste ich meinen Blick vom Gleis. "Ich ehm.. ich hab ne Freundin von mir noch getroffen und ihr schöne Ferien gewünscht." stotterte ich und versuchte, so überzeugend wie möglich auszusehen. "Okay.. Dann sag uns trotzdem das nächste mal Bescheid, unsere Mutter ist fast ausgerastet." sagte Fred und George fügte hinzu: "Und glaub mir, das willst du nicht miterleben." Mit einem Kopfnicken packte ich meinen Koffer und lief den Jungs langsam hinterher. Nach ein paar Metern kam uns eine etwas dickere Frau mit ebenfalls orangenen Haaren entgegen. "Endlich habt ihr sie gefunden. Mirabella richtig? Ich hab mir schon Sorgen gemacht!" plapperte sie los und drückte mich herzlich an sich. "Nennen sie mich einfach Mira. Das klingt nicht so streng.." murmelte ich schüchtern und sah der strahlenden Frau ins Gesicht. "Dann nenn du mich Molly. Dann fühl ich mich nämlich nicht so alt." lachte sie und nahm mir meinen Koffer ab, den sie jedoch sofort an ihre Söhne weitergab. "Na los, Arthur wartet schon mit Ron im Wagen." So scheuchte sie uns quer durch Kings Cross und wir liefen auf einen blauen, kleinen, Ford Anglia zu. "So, ich werde mit Ginny noch etwas einkaufen, wir kommen dann nach." rief Molly uns noch zu, bevor sie und Ginny in der Menschenmasse verschwanden. Mit einem Lächeln im Gesicht sah ich ihnen noch noch, doch ein lautes Gerappel vor mir riss mich aus den Gedanken, wie so oft.
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Schatten der Vergangenheit [Harry Potter FanFic] ✔
FanfictionAls ich in den wohl bekannten Sog des Portschlüssel gezogen wurde, schrie sofort ein Teil in mir wieder nach der Schule. Es würde einsam werden, ohne meine Freunde. Aber was denke ich da? Sie hatten sich nicht einmal von mir verabschiedet. Dunkel er...