Kapitel 28 : Frei
Es ist ungefähr eine Stunde vergangen, seitdem Narzissa meine Zelle verlassen hatte. Ich befolgte ihren Rat, ich würde nun versuchen, zu fliehen. Ansonsten hätte ich offiziel meinen Tod besiegelt. Zitternd kroch ich auf den Leuchtstab zu, den Narzissa in die rechte, obere Ecke der Zelle gelegt hatte. Ich nehme den Leuchtstab und knicke ihn einmal in der Mitte, und schon füllte er die Zelle mit einem hellen, gelblichen Licht.
Ich laufe auf den kleinen Schacht zu, der sich knapp auf Brusthöhe vor mir befand. Mit all meiner Kraft und darauf bedacht, leise zu sein, riss ich die Metallstäbe aus der Halterung und zwängte mich ängstlich in den engen Schacht. Überall hingen Spinnweben, es lag Staub und Dreck auf dem kalten Metallboden und es miefte übel. Mühselig quetschte ich mich durch die engen Gänge und lauschte immer wieder, ob mich jemand verfolgte oder mich hören könnte. Irgendwann erreichte ich das Ende des Ganges und ich öffnete vorsichtig eine kleine Metalltür. Es war, wie Narzissa es gesagt hatte. Ich stand in einer kleinen Besenkammer. Ich strich mir die Spinnweben und den Staub von meiner sowieso schon zerfetzten Kleidung und halte dann mein Ohr an die hölzerne Tür.
"Sie ist weg, das Mädchen ist verschwunden. Sucht die Kerker ab, alle Leute in die Kerker, sofort!" hötre ich eine gruselige Männerstimme schreien, darauf folgt ein lautes Gestampfe. Das heißt dann wohl, dass der Weg nach draußen nun frei sein müsste. Ich wartete jedoch noch einen Moment, dann öffnete ich zitternd die Tür.
Ich stand in einem riesigen Flur, an den Wänden hingen Fakeln. Ansonsten war alles schwarz und das beruhigendste war, das niemand zu sehen war. Keine Menschenseele. Ich atmete tief ein, dann rannte ich den Flur hinab. Irgendwo hier muss der Ausgang sein!, dachte ich und rannte immer schneller. Als ich ohne nachzusehen um eine Ecke rannte und in jemanden reinlief, rechnete ich in Gedanken schonmal mit meinem Leben ab. Ich würde meine Freunde nie wieder sehen, sie würden mich foltern und mich dann töten. Ich hatte nicht einmal die Chance, eine Familie zu gründen, die Schule zu beenden und ein glückliches Leben zu führen. Immer lebte ich in Angst und Schrecken, niemals würde ich Ruhe bekommen. Ich kniff die Augen ängstlich zusammen, als ich dort auf dem Boden lag und mich zu einer Kugel zusammenrollte. Eine mir sehr bekannte Stimme riss mich aus meiner Starre. "Mirabella.. was tust du hier?"
Als ich die Augen öffnete, sah ich in diese wunderschönen, grauen Augen, die zu dem Jungen gehörten, der mein Herz entzwei gerissen hatte. "Draco.. ich.." stotterte ich, doch er riss mich hoch und zerrte mich den Flur weiter entlag. "Du musst hier raus. Sie dürfen dich nicht töten." hörte ich ihn leise murmeln und er rannte immer schneller, so dass ich nur mit viel Anstrengung mithalten konnte. Als wir an einer großen Steintür ankamen, öffnete er diese mit einer schnellen Zauberstabbewegung und stieß mich vor sich raus.
Endlich befand ich mich wieder im Freien. Gierig sog ich die frische Luft ein und lauschte dem Zwitschern der Vögel. Ich blendete völlig aus, dass in dem Haus hinter mir ungefähr 50 Todesser auf der Suche nach mir waren, um mich zu töten. "Mira.. wie bist du.." Draco riss mich aus meinem Moment der Glückseeligkeit. "Deine Mutter." unterbrach ich ihn. Ich hörte ihn scharf die Luft einziehen. "Sie ist also wirklich zu dir gegangen.. Was hat sie dir gesagt?" "Alles." murmel ich kaum verständlich. "Wirklich alles?" hauchte er atemlos und geht einen Schritt auf mich zu. "Ja Draco. Und ich liebe dich auch noch. Sehr. Aber es ist einfach zu gefährlich momentan, um das öffentlich zu zeigen. Unsere Gefühle sind momentan nur Zweitrangig. Unsere Leben.. die Leben aller Menschen die ins am Herzen liegen, die sind momentan am wichtigsten." Er nickt betrübt. "Du solltest jetzt gehen. Sie werden nicht mehr lange in den Kerkern sein."
Wortlos drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und rannte los. Tief in den Wald vor mir. Endlich war ich frei. Aber ich wusste ganz genau, dass es momentan noch nicht die Zeit war, sich auszuruhen. Der Kampf hatte gerade erst begonnen.
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Schatten der Vergangenheit [Harry Potter FanFic] ✔
FanfictionAls ich in den wohl bekannten Sog des Portschlüssel gezogen wurde, schrie sofort ein Teil in mir wieder nach der Schule. Es würde einsam werden, ohne meine Freunde. Aber was denke ich da? Sie hatten sich nicht einmal von mir verabschiedet. Dunkel er...