Kapitel 17 : Der Traum - Die Wendung
Am nächsten Morgen wachte ich bereits früh auf. Lustlos schlich ich in das Badezimmer und verharrte in der Mitte des Raumes. Hier hatte der Stress mit George seinen Lauf genommen. Ich konnte mir nichts vormachen, dass alles setzte mir immernoch schwer zu - und auf irgendeine Art und Weise fehlte mir die Gesellschaft von den Zwillingen. Selbst wenn wir nicht mehr zusammen waren, eine Freundschaft war doch möglich, oder nicht?
Grübelnd stieg ich unter die Dusche und dachte über die vergangenen Tage nach. Draco ist wieder in mein Leben getreten und stellte alles, wirklich alles auf den Kopf. Meine Gefühle, meine Laune, meine Freunde, alles spielte verrückt. Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden, über das, was in mir vorgeht. Und die Sache mit George.. Wie könnte ich wieder mit ihm Kontakt aufnehmen? "Ich habs, ich schreib ihm einen Brief!" sagte ich laut und auf irgendeine Art und Weise sogar erfreut aus, als ich aus der Dusche stieg.
Es war immernoch eine lange Wartezeit bis zum Frühstück, also nahm ich mir ein Blatt Pergament und meine Feder, setzte mich in den leeren Gemeinschaftsraum und überlegte, was ich George schreiben könnte. Sollte ich das wirklich tun? Mit einem leeren Blick starrte ich auf das ebenfalls leere Papier. Mach das nicht, Mirabella. Das ist falsch!, brüllte mich mein Unterbewusstsein an, welches wie wild mit den Händen wedelte. Seuzfend stand ich auf und ließ mich auf das Sofa vor dem knisternden Kamin fallen. Die Wärme der Flammen empfing mich und schloss mich tröstend in ihre Arme. Langsam ließ ich mich zur Seite fallen und drückte meinen Kopf in eins der weichen Daunenkissen. Irgendwann wurden meine Augenlieder immer schwerer, bis ich mich wieder in den Schlaf reißen ließ.
Ich stand in einem dunklen Wald, rings um mich herum nur gähnende Leere. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Wo war ich? Wieso war ich hier?
"Keine Sorge mein Schatz, du bist in Sicherheit. Es freut mich, dich wohl auf zu sehen." Eine liebevolle, warme Stimme sprach zu mir. Diese Stimme, die kenne ich doch? "Mum, Mum bist du das? Wo bist du, ich sehe dich nicht!" rief ich in die Leere. Plötzlich leuchtete etwas vor mir auf, eine große Lichtkugel, die nach und nach die Form eines Menschens annahm. "Ich bin hier, meine Süße." Die Gestalt streckte eine Hand nach mir aus. Zögerlich streckte ich meinen Arm aus und berührte die leuchtende Hand. Sie strahlte Wärme aus, genau wie die Flammen im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. "Was machst du hier Mama, und wieso bin ich hier?" frage ich leise. Meine Mutter lächelte mich abermals warm und freundlich an. "Ich wollte mit dir sprechen, mein Schatz. Seit du in Hogwarts bist, beobachte ich dich. Du bist so aufgeblüht, du bist eine geborene, mächtige Zauberin. Aber du setzt deine Gabe garnicht ein, das verstehe ich nicht. Du bist ein besonderes Kind, Mirabella." antwortete meine Mutter ruhig und legte den Kopf schief. "Ich möchte einfach nur ein normales Mädchen sein, Mum. Ich setze diese Gabe nur dann ein, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, okay?" sagte ich etwas giftig, was meine Mutter zurückweichen ließ. "Ich verstehe. Aber ich habe noch eine Frage, mein Süße." hauchte sie mit großen Augen. Ich nickte und deutete ihr, weiterzusprechen. "Was ist das zwischen dir und Draco Malfoy? Er hat dir erzählt, was damals passiert ist oder?" Es klang eher wie eine Feststellung, als wie eine Frage. Die Röte schoss mir unergründlich ins Gesicht. "Er hat mich gefunden, wo ich auf dem Astronomieturm saß, nach der Trennung von George Weasley. Aber das hast du ja bestimmt gesehen." seufzte ich und blickte starr an meiner Mutter vorbei. "Du magst Draco, Mirabella. Red dir das nicht aus." lachte sie leise. Sofort schaute ich meiner Mutter wieder ins Gesicht. Sie wirkte für einen Geist sehr real, ein amüsierter Blick umspielte ihr Gesicht. Mein Blick brachte sie nun wirklich zum lachen. "Mein Schatz, ich weiß, wie man aussieht, wenn man verliebt ist." zwinkerte sie. "Red mit ihm, ich glaube, er ist sowieso schon bei dir."
Was? Er ist bei mir? Das ist also ein Traum? Plötzlich verschwamm alles um mich herum und die Gestalt meiner Mutter wurde wieder zu einer leuchtenden Kugel. "Mama, geh nicht! Ich brauche dich. Und ich vermisse dich!" schrie ich panisch und versuchte zu meiner Mutter zu gelangen, ich bewegte mich jedoch keinen Zentimeter. "Ich liebe dich mein Kind, pass auf dich auf. Vergiss niemals, was ich dir gesagt habe." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Nein Mama, bleib hier!" schrie ich wieder, doch nun war alles um mich herum nurnoch schwarz, sie war weg.
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Schatten der Vergangenheit [Harry Potter FanFic] ✔
FanfictionAls ich in den wohl bekannten Sog des Portschlüssel gezogen wurde, schrie sofort ein Teil in mir wieder nach der Schule. Es würde einsam werden, ohne meine Freunde. Aber was denke ich da? Sie hatten sich nicht einmal von mir verabschiedet. Dunkel er...