Kapitel 16 : Die Zukunft?
"Die Kette ist schön." Draco saß immernoch neben mir und spielte mit dem goldenen Anhänger. "Die gehörte deiner Mutter, oder?" fragte er leise. Ich nickte und griff mir selber an den Anhänger. Dabei berührte ich seine Hände. Sie waren warm und gleichzeitig kalt, weich und fühlten sich so.. vertraut an. Die Röte schoss mir ins Gesicht. "Tut mir leid.." murmelte ich und nahm meine Hand wieder runter.
"Was ist eigentlich zwischen Weasley und dir vorgefallen?" fragte er mich mit einem interessiertem Blick. Seufzend lehnte ich meinen Kopf auf das Geländer vor mir.
"Er hat mich mit Angelina betrogen." flüsterte ich und spürte, wie mir wieder die Tränen in die Augen schossen. Ihm entfiel es scheinbar auch nicht. Sanft strich er mit seinem Daumen eine Träne weg, die meine Wange runterkullerte. "Psscht. Du musst es mir nicht erzählen." sagte er mit einem warmen Lächeln. "Draco?" wisperte ich und sein Lächeln verschwand. "Wieso bist du in den letzten Tagen so .. gemein gewesen? Du warst erst so freundlich, am Bahnhof und alles. Und dann das bei Pflege magischer Geschöpfe und im Astronomieturm mit Fred und Ge..George. "
Sein Atem wurde mit einem mal flacher und unregelmäßiger. Er hatte etwas zu verbergen, das war mir klar.
"Da-das ist.. schwer zu.. er-erklären." stotterte er und sah mit hochrotem Kopf auf seine Hände. "Du musst es mir nicht unbedingt erklären Draco, schon gut. Wenigstens ist das jetzt alles geklärt." lächelte ich. Er nickte.
"Sag mal, Mirabella?" Wir saßen seit 5 Minuten einfach nur still da und sahen uns die Landschaft an. Es war keine unangenehme Stille, es war ein schönes Gefühl. Als er mich ansprach drehte ich mich leicht zu ihm und sah ihn fragend an. "Was ist los?" fragte ich ihn leise. Er sah.. unglücklich aus. "Wo verbringst du eigentlich die Ferien? Ich glaube kaum, das du jetzt noch zu den Weasleys willst." murmelte er.
Darüber hatte ich mir noch garkeine Gedanken gemacht. Hermine macht Urlaub in Frankreich, Ginny ist im Fuchsbau zusammen mit Ron, Harry, Fred und George und wenn er da war, wollte ich da mit Sicherheit nicht hin! Mein Onkel Remus Lupin blieb die Ferien über in Hogwarts und ansonsten kannte ich nicht viele Leute. "Ich.. ich weiß nicht. Schätze, ich muss dann alleine in Hogwarts bleiben. Nun ja, mein Onkel ist ja hier." Ich lächelte schwach. "Nein, du bist nicht allein." grinste er. Was meinte er damit? Er würde doch nicht.. "Ich bleib bei dir."
"Pass auf dich auf Mira. Wir schreiben uns, ja?" Ginny und ich standen vor dem Schloss, zusammen mit den anderen. Auch George stand bei uns. "Versprochen. Wir sehen uns dann in 2 Wochen, ich hab dich lieb Gin." grinste ich und drückte meine Freundin kurz an mich. "Hermine, du musst mir unbedingt schreiben, wenn du in Frankreich bist!" rief ich Hermine zu, die bereits vor dem Schlosstor stand. Sie nickte und winkte mir wie wild : "Tschüss Mirabella!"
Nachdem ich mich auch von den Jungs verabschiedet hatte, mit Ausnahme von George, lief ich wieder ins Schloss. Dort traf ich auf meinen Onkel. Ich hatte seit Tagen nicht mehr in Ruhe mit ihm sprechen können. Als er mich erblickte, grinste er mich breit an. "Hallo Mirabella. Du bleibst die Ferien über hier, hm?" Ich nickte mit einem leicht traurigem Blick in den Augen. "Tut mir leid mit dir und Mister Weasley." seufzte mein Onkel leise. "Woher.." "Den Lehrern bleibt der Schülertratsch nicht verborgen Liebes." sagte er und tippte mir auf die Nasenspitze. Ich kicherte leise. Seit 3 Tagen hatte ich nicht mehr wegen George geweint. Scheinbar verletzt mich nun nichts mehr so schnell.
Wie fast jeden Abend lief ich über die Länderein von Hogwarts. Der kühle Wind streifte mein Gesicht und ich streckte meine Arme zum Himmel. Wie ich diese Ruhe liebte. Momentan brauchte ich einfach viel Zeit für mich, welche ich in vollen Zügen genoß. Die einzigen Menschen, denen ich mich zur Zeit anvertraute waren Ginny, Hermine, Harry, Ron und ..
"Hallo Mirabella!" Draco kam auf mich zugelaufen mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. "Hey Dracy." lachte ich. Als er bei mir angekommen war, wuschelte er mir durch die Haare. "Du sollst mich nicht so nennen!" brummte er und schob seine Unterlippe vor. "Reicht wenn Parkinson das tut, Gott sei Dank ist sie die Ferien über nicht da." "Ich kann sie auch nicht leiden." sagte ich mit amüsierten Unterton.
Zusammen liefen wir entspannt über die Länderein und sprachen über alles mögliche. Er war in den letzten Tagen zu einem echt guten Freund meinerseits geworden, was natürlich den wenigsten Freude bereitete. All meine Freunde haben gesagt, er wäre einer Totesserfamilie entsprungen, er wäre böse und gemein. Nur Ginny fand es scheinbar nicht schlimm, dass ich mich mit Draco Malfoy angefreundet hatte. Sie war froh, dass er mich von der ganzen Sache mit George ablenkte und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Ebenso war ich darüber auch sehr froh.
Nur fragte ich mich immernoch, was er mir damals auf dem Astronomieturm sagen wollte. Jedoch wollte ich ihn damit nicht nerven und hoffte, dass er mir das irgendwann von alleine erzählen würde.
"Sag mal, Mira?" Draco saß mir gegenüber auf einem Holzstamm und warf Steine ins Wasser. "Hm?" "Das ist jetzt ne echt doofe Frage aber.. hättest du mich.. damals.. geheiratet?" fragte er leise und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Warum fragt er mich sowas? Manchmal ist dieser Junge echt verwirrend.
"Naja.. ich weiß nicht." murmelte ich. Ich wusste es echt nicht. Würde ich Draco Malfoy heiraten?
Plötzlich schossen Bilder in meinen Kopf, die täuschend echt wirkten. Ein wunderschöner, junger Mann steht vor dem Altar. Seine blonden Haaren liegen ordentlich über seiner Stirn und der Anzug betont seine schmale Figur. Er lächelt der Braut zu, die sich zu ihm begibt. Er hebt ihren Schleier hoch und die Braut bin.. ich! War das etwa meine Zukunft?
"Ehm, alles okay?" fragte Draco mich lachend. Wild schüttelte ich meinen Kopf um wieder frei denken zu können. "Ja es ist.. alles okay." log ich und setzte ein Lächeln auf. "Na dann. Komm wir gehen rein, es gibt gleich Essen." sagte er, stand auf und zog mich hinter sich her. Bei seiner Berühung brannte meine Haut förmlich.
Langsam wurde mir das alles echt unheimlich. Was hatte Draco Malfoy nur mit mir gemacht?
Nach dem Abendessen lag ich alleine in meinem Bett und starrte an die Decke. Als ich mich umdrehte und aus dem Fenster blickte, war alles finster. Wie lange lag ich denn schon hier? Ich stieß einen Seufzer aus. Draco spukte nun seit Stunden in meinem Kopf herum. Was war nur mit mir los? Und was meinte er mit seiner Frage gestern Abend? Mit tausend ungeklärten Fragen die in meinem Kopf herumwirbelten fiel ich in einen tiefen Schlaf mit einer Person in meinen Gedanken : Draco.
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Schatten der Vergangenheit [Harry Potter FanFic] ✔
FanfictionAls ich in den wohl bekannten Sog des Portschlüssel gezogen wurde, schrie sofort ein Teil in mir wieder nach der Schule. Es würde einsam werden, ohne meine Freunde. Aber was denke ich da? Sie hatten sich nicht einmal von mir verabschiedet. Dunkel er...