Cinq

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ANA

Stocksteif und nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, stand ich da, ungläubig meine Lippen berührend, während mein Gehirn auf Hochtouren daran arbeitete, das soeben Geschehene zu verarbeiten.

War das gerade wirklich passiert? Hatte mich Volkan gerade tatsächlich mittels eines Kusses zu einem Date überredet?

Fuck! Warum musste er auch ein so verdammt guter Küsser sein?!

Frustriert fuhr ich mir mit den Händen durchs Gesicht, um mich einigermaßen wieder zu fangen, ehe ich geistesgegenwärtig in meine chaotische Handtasche griff und mein Handy hervorkramte.

Ich musste Emma anrufen. Sofort. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sie rangehen würde, nicht besonders hoch war.

Zu groß war ihre Fassungslosigkeit darüber, was für ein Ende Volkan's und meine Autofahrt am Dienstag nahm und wie ich, aufgrund dieser Altersunterschied-/Kinderwunsch-Sache, die wahrscheinlich größte Chance meines Lebens verpassen würde.

Dabei hatte ich einfach nur Angst. Angst davor, den richtigen Zeitpunkt zum Kinderkriegen zu verpassen, um es später bis an mein Lebensende zu bereuen. Ein Fakt, den Madame gerne einmal ausblendete.

Zögernd drückte ich die Anruftaste neben ihrem Namen und horchte dem gefühlt endlosen Tuten des Freizeichens, ehe es plötzlich und kurz bevor die Mailbox ansprang, am anderen Ende knackste und eine nicht sonderlich erfreute Stimme ertönte.

»Ich hab überhaupt keinen Nerv für dein Gejammer.«

»Emma, bitte! Es geht um Volkan.«, teilte ich ihr hoffnungsvoll mit.

»Wie jetzt? Ich dachte, das mit euch hat sich-«

»Wir haben uns geküsst.«, unterbrach ich sie, woraufhin für einen kurzen Moment vollkommene Stille herrschte. »Emma? Bist du noch da?«

»Ihr habt was?«, quiekte sie mir ins Ohr und erreichte dabei eine Oktave, die mir beinahe einen Tinnitus verpasst hätte.

»Ich weiß, ich weiß, unvorstellbar, aber-«

»Unvorstellbar? Süße, das ist der Hammer!«, überschlug sich Emma's Stimme beinahe vor Aufregung. »Und? Küsst er gut?«

»Gut? Dieser Mistkerl hat mich so dermaßen um den Verstand geküsst, dass ich einem Date zugestimmt habe!«, schnaubte ich verzweifelt in das Mikrofon meines Handys, während ich mich wie ein nasser Sack in den Schreibtischstuhl plumpsen ließ.

»Echt jetzt? Wann?«

»Heute Abend.« Mein Blick fiel auf meine roségoldene Lady-Datejust »So spontan, dass ich mir nicht einmal groß Gedanken über ein geeignetes Outfit machen kann.«

Liebe auf Französisch (Apache 207)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt