Kapitel 30

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Als ich das nächste Mal meine Augen wieder öffnete war es draußen schon dunkel. Der Fernseher lief noch immer und ich war auch noch immer an Patrick gelehnt. Er hatte seinen Arm um mich gelegt. Die Wärmflasche war mittlerweile auch kalt, aber meine Bauchschmerzen waren noch immer da, wenn auch nicht ganz so stark wie vorhin.

Ich setzte mich auf, entzog mich somit Patricks Griff und streckte erstmal alle viere von mir. "Na, gut geschlafen?" fragte Patrick während ich gähnte und mir übers Gesicht fuhr. "Geht so..." meinte ich schläfrig. Ich stand auf um zum Wasserkocher zu gehen. Als ich danach greifen wollte, fuhr ein Schmerz durch meinen Arm. Ich krempelte meinen Ärmel hoch. Da wo mir Blut abgenommen wurde war es angeschwollen und verfärbte sich bläulich. Ist aber ja was normales, wenn das Gewebe beschädigt ist. Das war bisher jedes Mal so, wenn mir Blut abgenommen wurde.

Dennoch kochte ich dann Wasser, damit ich die Wärmflasche wieder füllen und mir einen Tee kochen konnte.

Mit Tee und Wärmflasche setzte ich mich wieder zurück auf die Couch neben Patrick, hüllte mich in die Decke und legte die Wärmflasche auf meinen Bauch. Schon nach kurzer Zeit lehnte ich mich wieder an ihn, aber nicht, weil ich wieder einschlief, sondern weil ich es wollte. Er legte ohne ein Wort seinen Arm um mich und zog mich an sich ran.

Es war total bequem und ich wurde auch schon wieder schläfrig. Aber die Schmetterlinge, die in meinem Bauch waren, hielten mich davon ab und sie rückten auch die Bauchschmerzen in den Hintergrund. Alles kribbelte und mein Herz schlug schneller als normal. Jede Sekunde, die ich an ihm lehnte, kribbelte es mehr und mehr und ehrlich gesagt fiel mir mit der Zeit das Atmen immer schwerer. War es wirklich so verliebt zu sein? Vielleicht bildete ich mir das ganze ja auch nur ein.

Dann drehte ich meinen Kopf so, dass ich Patrick in die Augen sah. "Danke, dass du bei mir bist, ich wäre jetzt echt nicht gerne allein." meinte ich und lächelte. "Klar, kein Probem..." meinte Patrick und sah mir tief in die Augen. Unten schlug irgendwo eine Haustür zu. Wir starrten uns eine ganze Weile nur in die Augen und nach einiger Zeit kamen sich unsere Gesichter immer näher. Unsere Gesichter waren sich jetzt so nah, dass ich seinen Atem spüren konnte. Aufeinmal hörten wir einen Schlüssel im Türschloss.

Sofort lösten wir uns voneinander und setzten uns ganz normal auf die Couch. Nebeneinander. Ich nahm noch schnell meinen Tee und dann stand auch schon Felix in der Haustür. Wir beide taten so, als ob wir einfach nur Fernsehen würden.

Mein Herz klopfte mir jedoch noch immer bis zum Hals und ich versuchte das Zittern meiner Hände zu kaschieren indem ich die Tasse umklammerte.

"Hey, na?" fragte ich und lächelte Felix an. "Hi, wie geht's dir? Sind die Bauchschmerzen weg?" fragte er. "Sie sind ein bisschen weniger geworden." meinte ich. "Na immerhin." sagte Felix und verschwand erstmal in seinem Schlafzimmer um sich umzuziehen.

Patrick ging dann später auch wieder.

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