Kapitel 46

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Ich nahm also meine Decke und mein Kissen mit, Patricks Pulli ließ ich im Zimmer.
Bei Felix im Zimmer war schon das Licht aus. Ich klopfte an, aber es kam keine Antwort, also ging ich einfach rein. Felix schien schon zu schlafen. Leise schloss ich die Tür wieder und ging zu Felix ans Bett.
Wie süß er beim schlafen doch war, so verletzlich aber super süß.
Als ich es dann irgendwann creepy fand, Felix beim schlafen anzustarren, berührte ich ihn sanft am Arm und rüttelte ihn vorsichtig.
Er wachte nach kurzer Zeit auf und war vollkommen verwirrt. "Hm...? Was ist los...?" fragte er verschlafen. "Ich bin's" flüsterte ich. "Ich kann wieder nicht schlafen...darf ich bei dir bleiben?" fuhr ich fort. Felix rieb sich die Augen. "Natürlich... Wieso ist uns das eigentlich nicht Anfangs eingefallen...?" murmelte er und rutschte beiseite, sodass ich Platz hatte.
Ich legte mein Bettzeug und danach mich neben ihn und rutschte soweit an ihm ran, dass er seinen Arm problemlos um mich legen konnte. Sofort spürte ich seine Wärme und seinen Atem in meinem Nacken. Auch konnte ich seinen Herzschlag fühlen. Darauf konzentrierte ich mich dann auch. "Ich hab dich lieb..." hörte ich Felix dann flüstern. "Ich dich auch." flüsterte ich zurück.
Schon kurze Zeit später schlief ich ein.
Ich wachte in der Nacht ein paar Mal auf und wunderte mich jedes Mal aufs neue, wo ich war, dann spürte ich aber Felix' Arm von hinten um mich und erinnerte mich und konnte beruhigt weiterschlafen.
Am nächsten Morgen weckte uns seine Mutter. "Huch, Jade, was machst du denn hier?" fragte sie verwundert. "Ich konnte nicht schlafen und dann bin ich wie letztens, als ich bei Felix geschlafen habe und nicht schlafen konnte, zu ihm gegangen und dann ging's." meinte ich. "Achso." sagte Felix' Mutter nur und zog die Tür dann im herausgehen hinter sich zu.
"Wieso genau kommst du dann eigentlich immer zu mir?" fragte Felix noch im Halbschlaf und rieb sich die Augen. "Naja, das ist immer alles so fremd und halt nicht zu Hause und dann gehe ich zu dir, weil ich dich kenne und es sich bei dir anfühlt, als wäre ich zu Hause." erklärte ich. "Aw, du bist süß." meinte er und legte einen Arm um mich.
Dann stand er aber auf. Ich blieb noch liegen und sog solange seinen Duft ein, schließlich war der hier überall, das hier war sein Zimmer und er hatte in diesem Bett geschlafen.
Es dauerte nicht lange, da kam Felix auch schon mit nassen Haaren und nur einem Handtuch um den Hüften, in sein ehemaliges Zimmer.
Hätte ich nicht Patrick und wäre er nicht schwul und vergeben, dann wären wir hundert pro zusammen aber ich hatte nunmal Patrick und Felix war nunmal schwul und vergeben. Und es war auch gut so, denn ich war glücklich und Felix ziemlich sicher auch und das war alles was zählt.
Ich ging dann erst noch ins Gästezimmer um mir was zum anziehen zu holen.
Ich nahm einfach eine Jeans und dazu den Pulli, den ich mir gekauft hatte, als ich mit Patrick shoppen war, mit der Aufschrift "Boys with brown eyes".
Meine Kette baumelte unter dem Pulli, den ich zum schlafen anhatte. Ich nahm sie gar nicht mehr ab, nur zum duschen, weil es halt eben nur eine Kette von H&M ist und die sind nicht so qualitativ hochwertig. Die Kette war mittlerweile trotzdem ein Teil von mir.
Ich nahm mir noch Unterwäsche und Socken und ging dann ins Bad.
Dort putze ich meine Zähne, wusch mir mein Gesicht, zog mich um, schminkte mich und stylte meine Haare. Meine Kette trug ich jetzt selbstverständlich wieder über meinem Pullover.
Dann ging ich zu den anderen ins Wohnzimmer. Das Essen wurde grade fertig.

Into a new lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt